|
||
Thema: Re:Warum mein nächster wieder ein VW (bzw. Audi) wird. | Antwort auf: Warum mein nächster wieder ein VW (bzw. Audi) wird. von Arne | |
>Bezugnehmend auf eine Diskussion hier irgendwo (ich finde die nicht mehr), warum so viele VW fahren, hier mal, warum mein Nächster höchstwahrscheinlich auch ein VW (allerhöchstwahrscheinlich aber ein Audi - ist ja auch irgendwie VW) wird. > >Also, meine Erfahrungen: >- Golf, Passat, Polo = war eigentlich immer okay. Teilweise waren sie schon alt, aber vergleichsweise echt wenig Probleme. Derzeit fahre ich einen 11 Jahre alten Golf Kombi und bin sehr zufrieden. Reparaturen hatte ich noch keine nennenswerten und ich hoffe der hält noch 10 Jahre. >Trotzdem würde ich mich natürlich nicht für eine Marke entscheiden, die mich in der Vergangenheit enttäuscht hat. Schöne Lobeshymne. >Also wird der nächste sehr wahrscheinlich ein Audi oder ein VW. Hauptsache Kombi. Kombi ist auch für mich die beste Karosserievariante. Das beste ist ja, der letzte Wagen ist immer ein Kombi. Aber zum Thema "Abenteuer Auto" ... Da kann ich nicht wirklich etwas substanzielle dazu beitragen, weil ich nie einen PKW lange genug besessen habe, um Erfahrungen in Sachen markenspezifische Probleme zu machen. Der Reihe nach. Nummer eins war ein Simca 1301 Bj 1969 (1300 ccm mit 55 PS), den ich im frühen Winter 1981 als "Winterfahrzeug" vom Nachbarn eines Arbeitskollegen erworben habe. Für schlanke 900,- Mark, frisch "geTüVt", und der Zielsetzung zwei Jahre zu funktionieren, und dann schauen wir mal weiter. War eine schön bequem abgestimmte französische Limosine, mit typischen altersbedingten Schwächen, aka reichlich Rost. Ausfälle hatte ich nur durch meinen damalige Fahrstiel. Eine Spurstange habe ich durch eine Rallyeinlage auf einem großen Schotterplatz abgerissen, und später dann noch die Schaltmimik für den Ersten Gang durch zu sportliches herunterschalten so verbogen, das der sich nur im Stand mit viel Gefühl (und Glück) einlegen ließ. Verbrauch lag bei 10-11 Liter in der Stadt (Winter 15-16l), und bei längeren Strecken über Landstraßen knapp über 7 Liter. Als die Bremsen anfingen nach rechts zu ziehen, war es Zeit Abschied zu nehmen. Ich fand das eigentlich nicht schlimm und auch beherschbar, aber andere meinten ich wäre eine Gefahr für mich und andere, wenn nicht sogar eine Gefahr für die Menschheit... Meine alten Herr hat dann einen erstaunlich "günstigen Vertreter-Wagen" aufgetan. Nummer zwei war dann ein Audi 100 Bj 78 (1800 ccm mit 85 PS), angeschafft Mitte 1982 mit knapp 90.000Km auf dem Buckel, für 8000,- Mark. Auststattung war schlicht, also kein Leder, Klima, Servo etc, aber das Design in Innenraum, speziell Armaturen und Schalter, finde ich bis heute toll. Technische Ausfälle gab es keine, nur der Vergaser hat manchmal etwas gesponnen. Vermutlich wenn die Kaltstartvorrichtung nicht richtig auf normalen Betrieb umgeschaltet hat. Zu fett ist der Motor aber nicht gelaufen, die Zündkerzen hatten immer eine zitronengelbe Färbung an den Isolatoren. Kannte ich so auch noch nicht. Hellbraun/rehbraun/graubraun oder rußig-schwarz alles schon gesehen, und auch einzuordnen, aber das quitschige zitronengelb?? Arge Probleme hatten speziell die Baujahre um 78/79 allerdings mit Rost Der Wagen war ja erst 4 Jahre alt als ich ihn bekam, aber knapp anderthalb Jahre später bemerkte ich diverse Rostpickel an eigentlich geschützten Stellen, wie zB in der Fläche zum Radkasten hinten, also nur bei geöffneter hinterer Tür zugänglich. Ein wenig daran kratzen und schon Loch im Blech... Nach genauerer Untersuchung waren die Schweller links wie rechts zum Innenraum hinn schon an einigen Stellen durchgegammelt, und auch im Fußraum hinter den Pedalen machte sich Rost bemerkbar. Die ganze Karre löste sich so langsam von innen her auf. Zum Glück konnte der Herr TüV das so noch nicht erkennen, also Stempel drauf und bald abstoßen. 2000,- Mark gab es noch. Das muss so 1985 gewesen sein. Dank milder Witterung hatte der nächste Wagen Zeit bis zum Herbst 1986. Ein Kollege wollte seinen gammeligen R4 abstoßen, und ich hab den für 100,- Mark mit frischen TüV abgestaubt. Wohl wissend, das das die letzen 2 Jahre seiner Lebensdauer sein werden. Nummer drei war also ein Renault R4 Bj müsste 1979 oder 80 gewesen sein (850 ccm mit 35 PS), angeschafft im Herbst 1986 mit 60.000 Km Laufleistung. Dieses schlichte Autochen hat die veranschlagten zwei Jahre ohne technische Mucken durchgehalten. Immer und bei jedem Wetter sofort angesprungen. Sparsam im Verbrauch, egal wie man ihn treten musste, und bei 35 PS musste man ständig treten. Selbst die Heizung war auch im Winter ausreichend. Und erstaunlich Geländegängig dank großer Bodenfreiheit (und Winterreifen), und bei tiefen Wasserdurchfahten lief das aufgenomene Wasser durch den durchgerosteten Boden zügig wieder ab. Zwischendurch hatte ich ihn noch von orange auf olive umgefärbt, mit der Rolle, und einen roten Stern auf die Tür gemalt, plus taktische Zeichen und Kyrillisch aussehende Buchstaben auf der Stoßstange. Sah abenteuerlich aus. Irgenwo muss ich noch Bilder habe. Nach dem ich den R4 1988 auf den Schrottplatz gerollt habe, bin ich quasi nur mit dem Mopped gefahren. Den bisher letzte Wagen, einen Kombi, habe ich von meinem alten Herrn geerbt als der 2012 verstarb. Nummer vier ist ein Golf III Variant Bj 1997, mit 1700 ccm und 75 PS. Übernommen mit 110.000 Km und jetzt bei 145.000 Km, allerdings schon seit November 1997 mit 50.000 Km im Besitz meines Vaters. Sein Cousin hatte damals die EuropCar Vermietung in Herford, und hat diesen "Jahreswagen", der aus der Vermietung fiel für ihn zu Rentenantritt besorgt. Über die ganze Lebensdauer war praktisch nichts ausser Verschleissteilen zu ersetzen. 2010 begann die Zentralveriegelung an zu spinnen. Irgendwo war wohl eine der Unterdruckleitungen zu der Türen undicht geworden. Ansich keine große Sache, aber find die Stelle mal. Wir haben dann einfach das System stillgelegt, durch abziehen des Steckers am Kompressor. Den Gummiflansch zwischen "Einspritzung" und Ansaugkrümmer hat es 2017 zerbröselt, was mir aber auch erst aufgefallen ist als der Motor schlechter startete, und der Verbrauch spürbar anstieg. Da habe ich dann mal an dem Einspritzpofel gewackelt und das ganze Ding gleich ganz in der Hand gehabt. Der Motor muss also schon ordentlich "Nebenluft" gezogen haben. Ein paar Monate später begannen die elektrischen Verbraucher an der Heckklappe an zu spinnen. Der Scheibenwischer lief von selbst los, Heckscheibenheizung ging an und aus. Des Rätsel Lösung verbarg sich unter der Gummitülle durch die die Kabel von der Karosserie zur Klappe laufen. Bei denen hatte sich alters und belastungsbedingt die Isolierung verabschiedet, und zu Kurzschlüssen geführt. Zum Glück hatte ich ausreichend Kabel im Fundus, und auch Steckerverbinder zum Crimpen. Die Farben der Adern stimmen jetzt zwar nicht mehr, aber dafür habe ich die Länge der Ersatzstücke etwas größer bemessen, und gut das ich Steckverbinder genommen und nicht gelötet habe, ich hatte nämlich erstmal vergessen die Gummitülle wieder drüber zu stecken. Die Nockenwelle habe ich noch ruiniert. Durch zu sparsamen Ölwechsel hatte sich einer der Tassenstössel durchgeschubbert, und weil Hydrostössel, die das Ventielspiel ausgleichen, mit klackern auf sich aufmerksam gemacht. Die dann sehr rauhe Lauffläche bekommt der Nocke nicht gut. Die Nockenwelle gab es günstig gebraucht, die Tassenstößel mit 20,- € pro Stück recht preiswert, und da eh die Zeit für Prüftermin raus war, habe ich die ganze Nummer der Werkstatt übergeben. Also erst mal das Prüferlein über den Wagen schauen lassen, und wenn der nicht gleich die Hände über den Kopf zusammen schlägt und schreiend raus läuft, dann erledigen wir alles in einem rutsch. Rost schleicht sich langsam immer mehr ein, weshalb ich auch bedenken hatte, aber diesmal gab es keinen Mecker. Ja, so gesehen doch die besten Erfahrungen mit dem Golf gemacht, und der ist ja ein VW, und ein Kombi. Guzzi |
||
< Auf diese Nachricht antworten > | ||