Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 17.02.2005 14:01 Uhr
Thema: Re: Hm. Antwort auf: Re: Hm. von Bloodflower
>>Es macht einen nicht nur sehr traurig, sonden auch angst, das es einem selber passieren könnte, oder besser gesagt, wie leicht es überhaupt passieren kann. Es ist einfach das schlimmste, weil es keinen schuldigen gibt und keinen weg, das man es hätte verhindern können.
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>Und es rüttelt an dem täglichen Verdrängungsprozeß der den Gedanken an den Tod nahe stehender Personen immer wieder aufs neue unterdrückt.


Ja genau. Damit meine ich aber nicht, das man sich jeden Tag mit dem Tod beschäftigen sollte, damit man dann, wenn er kommt, nicht so viel leiden muss, weil er ja ein natürlicher prozess ist und blablabla, diese ganze "Enttabuisierung" des Todes. Das ist Bullshit. Meiner MEinung nach sollte man nur dann an den Tod denken (müssen), wenn man selber wirklich davon betroffen ist. wenn man sich ständig die eigene sterblichkeit vor augen hält, wird man ein bröseliger philosoph oder gruftie oder super-emo oder wasweisich, man verlässt jedenfalls nie einen kurzen teil der pubertät und sieht sicherlich nicht "jeden Tag als Geschenk" an, sondern nur als längere wartezeit bis zum abnippeln.

Viel "besser" ist es im Prinzip, das Leben nach möglichkeit zu genießen, ohne das man im hinterkopf hat, das man irgendwann nicht mehr da ist, beziehungsweise alle anderen um ei nen auch. und das heißt NICHT "Live life to the fullest" oder "MAxxxxium SPEEEEEEEEEED, Bro!", sondern... ich weiß nicht. Nett sein zu anderen Menschen, Probleme nicht ständig zu ernst nehmen, und die Leute lieben, die um einen herum sind.

Wenn man irgendwelche Krematorien besucht und sich mit seinen Kindern jeden tag darüber unterhält, das Papa sterben wird, ändert das auch nichts daran, das man verdammt noch mal am Ende ist, wenn es einen selber erwischt. Und das Tod, obwohl unausweichliches ende für jedermann, in den seltensten fällen noch als "natürlich" zu bezeichnen ist, oder als "normal".

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>>Am schlimmsten muss das aufstehen morgens sein, wo man merkt, das alles wirklich passiert ist.
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>Das glaube ich auch.
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>>Naja, wollte es nur mal geschrieben haben, weil ich hier an der Schule irgendwie mit niemandem drüber reden kann, und zu Hause auch alle ziemlich groggy sind.
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>Ich glaube das ist das Schlimmste was Eltern passieren kann: Dass das eigene Kind vor einem stirbt.


Ja. Dazu kommt, das er das einzige Kind war. Oh Mann.

Ein Internetforum ist sicherlich ein selten beschissener Ort, solche themen anzuschneiden, aber in dem speziellen fall hab ich es (zumindest für mich persönlich) für OK gefunden, es zumindest ins Archiv zu setzen.
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