Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 18.06.2020 14:21 Uhr
Thema: Re:Und weg Antwort auf: Re:Und weg von membran
>Ich kann aber nur schwer nachvollziehen, wie einem die Shootouts keinen Spaß machen können, *gerade* die gehören in LoU für mich zum Besten, was ich im 3rd Person Covershooter-Genre bislang gezockt habe. Man muss sich nicht extra mit einem Knopf anschmiegen, das passiert automatisch, ebenso das Verlassen von Deckung. Das Meleesystem ist wunderbar dynamisch, was Levelumgebung angeht und sehr befriedigend beim Zulatten mit Stangen und Knüppeln aller Art.

Genau da fehlt mir die Befriedigung, da ich nie das Gefühl hatte, wirklich was zu steuern. Das ist eher so, als ob man dem Charakter einen Vorschlag macht, den er dann ausführt. Zum Beispiel, wenn ein NPC im Gerangel ist und man hilft, reicht es, wenn man in der Nähe auf die Schlagtaste drückt und dann wird eine Sequenz getriggert, wie man den Zombie wegdrischt. Egal wie man zum Gerangel steht. Ist mir ein paar mal aufgefallen, dass das sogar funktioniert, wenn der NPC zwischen mir und dem Zombie steht. Das selbe bei dem Umgebungszeug, das ist mehr interaktiver Film als Spiel.

>Nebenbei bemerkt, über dein als Gegenbeispiel gebrachtes Division, was das angeblich besser machen soll, musste ich schmunzeln: ja, das ist ohne Frage geiles Gunplay, wenn man dem T-Shirt-bewehrten Schläger mit dem Bandana vor dem Mund drei volle AK-Magazine in die Fresse drücken muss, bevor der umfällt. LOL.

Gratuliere, Du hast genau den Punkt rausgepickt, den ich unter "hat mich massiv genervt" einsortiert hatte. Ich habe The Division nur wegen der Mechanik erwähnt, nicht wegen des Designs. Wie viel Schaden ein Gegner nehmen kann, hat mit der Mechanik nichts zu tun und ist eine reine Designfrage. Das Spiel versucht einen so dazu zu zwingen, in die Darkzone zu gehen und dort bessere Waffen zu looten, was mir das Spiel unterm Strich komplett versaut hat. Dass mir die Kämpfe bei The Division trotz des versauten Designs besser als bei TLoU gefallen haben, zeigt aber, wie gelangweilt ich von TLoU war.

>Meine Kritik, wo ich spielerischen Durchschnitt erwähnte, bezog sich auf das wiederholte Plankenlegen und Räuberleitern, aber das erfüllt ja letztlich mehr einen narrativen Zweck (Vertrauensbeziehungen von Charakteren) und sollen gar keine Rätsel sein. Das hatte ich mit ein paar Stunden auf der Uhr nur noch nicht geblickt, weil man es da schlicht noch gar nicht blicken kann.

Womit wir wieder beim Punkt interaktiver Film wären. Genau so was meine ich. Wenn die Spielmechanik nur noch einen untergeordneten Teil spielt, weil das Spiel sich mehr auf Storytelling konzentriert, vergeht mir relativ schnell die Lust. Für so was habe ich Serien und Filme. Oder Walking Simulators, die dann wenigstens so ehrlich sind, und das Spiel ganz rausnehmen. Dazu kommt natürlich noch wie eingangs erwähnt, dass mich die Story aufgrund Übersättigung einfach überhaupt nicht mehr mitnehmen kann. Was jetzt dem Spiel nicht vorzuwerfen ist, da es ja glaube ich ganz am Anfang der TotallyNotZombies-Endzeit-Survival-Horror-Welle rauskam, aber bei mir ist da einfach die Luft raus.
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