Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.03.2019 15:52 Uhr
Thema: Re:(Das Spiel ist ziemlich gut) Antwort auf: Re:(Das Spiel ist ziemlich gut) von membran
>>Ist das hier auch nicht bekannt, dass es so funktioniert wie bei Bayonetta, dass man sich neue Kombos und Moves mit den roten Orbs kauft? Wow.
>
>Nein, nicht bekannt. Hätte auch erwartet, dass ich dafür in einem NPC Shop oder so sein muss, um da was zu kaufen und erst recht nicht in der ersten halben Stunde Tutorial. Und ich hätte nicht erwartet, dass das Default-Moveset so hart beschränkt ist, das Schwert konnte ja wirklich nur YYYY und die Waffe gar nichts außer X drücken oder X halten. Also jederzeit im Startmenü Zeug kaufen oder wie? Guck ich mir beizeiten mal an.


Nee, zwischen den Levels und vor Bossen kann man Sachen im Shop kaufen. Vor Bossen steht üblicherweise eine Telefonzelle rum oder so eine Statue. Von der Telefonzelle aus ruft man Nico an, die dann mit dem Van vorbeikommt, in dem man widerum Sachen kaufen kann. Geht nicht vom Pause-Menü aus.

>>>Und hat das Spiel kein Evade, das kommt ja wohl sicherlich noch?
>>
>>Lock on mit RB und dann A + Horizontale Richtung. Wurde tutorialisiert.
>
>Hm, die Einblendung habe ich nicht gesehen. Ich hatte mich schon gewundert, warum ich bei dem Endboss-Projektil-Ausweich-Stelle zu Beginn nicht ausweichen kann. Ich bin da einfach nur rumgelaufen und gesprungen.


Der Shop ist auch das Glossar für Moves. Moves können vor dem Kauf auch ausprobiert werden.

>>>Zudem, meine Güte, die Story.
>>
>>Now y'all N-words are making me sad.
>
>Du kennst meine Einstellung zu Videogame Cutscenes und Story. Bei japanischen Spielen   ist diese im Normalfall mit einem Faktor 10 zu versehen.


Das werde ich nie verstehen: Warum ausgerechnet in einem Spiel wie Devil May Cry oder Bayonetta, wo totale Überzeichnung und "Over the top" das Grundprinzip sind, plötzlich die Spaß-Polizei den Bereich um die Story herum weiträumig absperren muss, weil "zu nervig", "zu übertrieben" bzw. "ergibt keinen Sinn". Die Story ist auch hier ziemlich einfach (Nerviger Oberdämon stresst rum, ist aber zu krass, knockt den einzigen der es halbwegs mit ihm aufnehmen kann für einen ganzen Monat die Lichter aus der Birne und kann währenddessen in der Welt wüten; permanent unterbewerteter Nachwuchs-Star will endlich Ernte genommen werden und ein alter Bekannter muss für den Scheiß büßen, den er verbockt hat), und es wäre eine vertane Chance, wenn Capcom diese simple Story ebenso simpel erzählen würde. Nein, wir brauchen arbiträre Datums- und Zeitangaben, drei parallel und achronologisch erzählte Handlungsstränge und einen arsch voll Oneliner, die selbst im Zusammenhang kaum Sinn ergeben ("Did somebody call an ambulance?" he asked no one in particular). Der Grund, warum ich mir Superheldenscheise im Kino nicht geben kann, liegt nicht zuletzt an Bayonetta. Die ganze Sache ist wundervoll interaktiv und die Story lässt keine Gelegenheit aus, in jedem Winkelzug den sie zieht immer die coolstmögliche Option zu wählen, also entweder die Hauptfigur zeigen zu lassen wie wenig Ficks sie auf alles gibt oder wie sie mit einem Motorrad Loopings fährt und Wheelies auf deren Brustkörben macht.

Das Argument, dass die Story "schwachsinnig" oder "nervig" wäre, kann ich einfach nicht mehr gelten lassen. Es gibt keine Exposition, man wird nicht genervt mit irgendwelchen Monologen in denen die Chars ständig bis zur Besinnungslosigkeit das Motiv ihres Tuns wiederholen, nein, die Cutscenes dienen fast ausschließlich dazu, die Chars noch larger than larger than life wirken zu lassen als ohnehin schon, noch cooler als man ohnehin schon denkt, wie sie wären. Man kann einfach sagen "Okay, ich find Anime halt scheiße", das ist dann aber was anderes als "Die Story dieses japanischen Over-the-top-Brawlers ist schlecht". Und gerade in Zeiten absoluter Monopopkultur bin ich für ungefilterte Japaner-Madness komplett zu haben. Es ist ja kein tonnenschwerer, inkohärenter Kojima-Bullshit. Kein Wunder, Devil May Cry ist ja auch kein MGS. Und MGS war auch nie "serious-ass milfic for very grown up people", sondern in seiner allerbesten inkarnation ein Spionage-Groschenroman für Teenager.

Es ist ja auch keine Schande, etwas nicht zu mögen! Ich finde es nur falsch, dieses Mißfallen dem Spiel zum Vorwurf zu machen, denn wir alle beschäftigen uns glaube ich lang genug mit dem Thema, um da ausreichend differenzieren zu können.
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