Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 04.03.2019 21:31 Uhr
Thema: Ein Schritt in die richtige Richtung Antwort auf: PoKeMaNz: Hey-ho, let's go, Pikachuuuuu! von Don Cosmo
Vorab, das Spiel hat keinerlei Berechtigung, nur mit 30 fps zu laufen, ausser natürlich, dass es bei der Art von Spiel die Framerate eigentlich latten ist und die Zielgruppe hier wohl die wäre, der es am allerwenigsten was ausmacht. Alles andere ist sinnvolle Spielentschlackung. Dass das Fangen jetzt so geregelt ist wie in Pokemongo ist eine sehr gute Sache; das "Bringe das wilde Pokemon nah genug an den KO aber nicht darüberhinaus sonst ist es tot und schmeiß X Pokebälle drauf", welches sich nie wirklich gut anfühlte sondern eher nervig ist jetzt verkürzt worden auf "schmeiß X Pokebälle drauf". Es gibt immer noch arschviele Trainerkämpfe, aber es gibt KEINE Random Encounters mehr. Dass man die Pokemon in der Umgebung sieht, ist sehr gut. Plötzlich wirkt die Welt bevölkert und nicht, für eine Welt in der Pokemon angeblich überall rumlaufen, erschreckend arm an Pokemon die irgendwo rumlaufen. Das Playergating und die "Open World" sind fast schon erfrischend rigide, man kriegt selbst mit sehr wenig "operative videogame literacy" mit, was das Spiel von einem will, und das komplett ohne das ein Menü vonnöten ist, in dem man nachgucken kann, was man als nächstes machen muss. Am allerbesten finde ich aber, dass man das Spiel mit einer Hand spielen kann. Das ist wundervoll. Ich kann die andere Hand nutzen, um ein Getränk zu mir zu nehmen oder mir Pralinen in mein gieriges Hurenmaul zu stopfen, ich kann nebenher mit der Maus am Laptop ein neues Video anmachen zum nebenher gucken, herrlich.

Hierzu sei gesagt, dass der Pokeball Plus eindeutig einen erheblich besseren Motion-Sensor hat als den linken Joycon von der Release-Switch, den ich sonst zu nutzen gezwungen bin. Auch wenn er sich erstmal nicht gut in der hand anfühlt (Es ist ein fucking Ball, so groß wie ein Golfball, der, wenn man ihn falsch und zu verkrampft hält, schnell zu Schmerzen in der Hand führt), mit etwas umgewöhung geht auch das gut und die Ein-Hand-Steuerung angenehm. Mit dem Joycon hat man einfach mal gar keine wirkliche Kontrolle, wo man die Pokebälle hinwirft. Ich werfe drei mal gerade aus, und der Ball fliegt mal nach links, mal nach rechts, mal nach links. LOL.

Nochmal schneller gelingt das Fangen im Handheld-Mode, wo man einfach den Cursor über das Pokemon setzt und einen Knopf drückt. also auch diese Gruppe, die es so einfach haben will, wird bedient (Und warum sollte sie nicht; asi genug das nintendo dasselbe Steuerprinzip nicht für docked play anbieten wtf - aber dann würden sie auch weniger Pokebälle verkaufen...). Ich hab nur fast nie Bock im Handheld mode zu spielen, weil die Switch nicht besonders ergonomisch ist. Aber am ehesten im Handheld Mode spielen würde ich definitiv Poke Lets Mongo, soviel steht fest. Es werden keine Reflexe und keine Pad-Akrobatik abgefragt, es spielt sich also, jenseits der Ergonomiebedenken die zugegebenermaßen sehr Felix-Spezifisch sein dürften, im Handheld-Mode sehr gechillt.

Das Spiel ist wohl einer der unterschätztesten Releases 2018 und könnte eventuell auch Leuten gefallen, die mit Pokemon nix anzufangen wissen (Aber dem Konzept nicht völlig feindselig gegenüberstehen). Ich hoffe, viele Quality-of-Life-Features oder besser viele der genannten Entschlackungen - im Optimalfall alle - finden sich in Schwert und Schild wieder, auf das ich jetzt sehr große Lust habe. Ja, es ist ein "Remake", aber tatsächlich eines der besten seiner Art, und für die 40 Euro die ich dafür gezahlt habe definitiv einen Blick wert.

Ausserdem ist Pikachu in dem Spiel absolut hardcore sus.
< Auf diese Nachricht antworten >