Macher  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 16.06.2018 16:46 Uhr
Thema: Re:Die Sache scheint mittlerweile ein Shit-Superstorm zu se Antwort auf: Re:Die Sache scheint mittlerweile ein Shit-Superstorm zu se von Felix Deutschland
>>Ich glaube, Sony ist es voll bewusst, was es für Folgen hat. Sie sind gerade am Rechnen, was ihnen mehr Geld kostet: Cross-Play zuzulassen oder nicht. Die Frage ist halt nicht so leicht zu beantworten.
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>Eben, deswegen zweifle ich, ob "rechnen" da der richtige Lösungsansatz ist. Es geht hier nicht wirklich um die Frage, ob Sony mit dieser Politik mehr Playstations verkauft. Kein Mensch wird hingehen und sagen "Ich kauf mir jetzt ne PS4 zum Fortnite-Zocken, weil dann muss ich nicht mit dem PC- und Xbox-Pack im Crossplay absiffen".


Nein, aber sie werden sagen "Alle meine Freunde spielen Fortnite schon auf der PS4, also muss ich auch eine kaufen, wenn ich mit ihnen spielen will." Wäre die PS4 nicht der Marktführer, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass die Situation eintrifft gering und dann wären Sony auch nicht so widerwillig, cross-play zu unterstützen.

>Das, was passiert ist, fällt zu 100% negativ auf Sony zurück. Ohne, dass sie meßbar einen Vorteil dafür hätten, der über den heutigen Tag hinausginge.

Derjenige, der in der Situation oben ist, kauft die PS4 vielleicht widerwillig aber er kauft sie trotzdem. Und das bringt denen zumindest kurzfristig mehr Geld.

>>Das hat damit nichts zu tun. Früher (vor 20 Jahren) wurden bei jeder neuen Hardware-Generation die Karten fast neugemischt. Heute passiert das zunehmend nicht mehr. Wenn man von einer Generation zur nächsten umsteigt, dann nimmt man seine Freundesliste mit und einen Teil der Spielebibliothek (bei Microsoft noch mehr). Sony ist jetzt führend und ihr wichtigstes Instrument, um ihre Kundschaft zur nächsten Generation zu übernehmen, ist die Bildung der Spieler zu ihren PSN-Accounts, ihre Trophies, ihre Freundeslisten und die PS4 Spiele, die bestimmt auf der Nachfolgekonsole immer noch spielbar sein werden. Wenn sie cross-play zulassen und die Leute nicht mehr gezwungen sind, eine Playstation zu kaufen, nur um mit ihren Freunden spielen zu können, dann schwächen sie als Marktführer ihre Position. Das ist alles.
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>Und ich halte diese Schlußfolgerung seitens Sony für viiiiiel zu kurz gedacht. Ich glaube auch nicht, dass du mir da widersprechen wolltest.


"Widersprechen" ist zuviel gesagt. Du siehst eine binäre Entscheidung, ob sie das unterstützen oder nicht. Die Frage ist inzwischen nicht ob, sondern wann. Selbst wenn sie wissen, dass es unausweichlich ist, werden sie es erst ankündigen, wenn sie denken, dass die richtige Zeit gekommen ist.

Das geschlossene PSN bringt ihnen zusätzliche Nutzer, wenn ein Käufer neuer Hardware mehr Freunde mit Playstations hat als sonstwas. Sie verlieren den Käufer, wenn in seinem Freundeskreis wenige Playstation Besitzer sind. Bisher hat der Netzwerkeffekt mehr Käufer gebracht als sie verloren haben, weil sie Marktführer sind. Dadurch, dass die anderen Plattformen jetzt verbunden sind, kippt das Verhältnis. Vielleicht haben die Messungen, mit denen sie den Effekt schätzen können. Sobald das geschlossene PSN ihnen mehr Geld kostet als es einbringt, werden sie den Schalter kippen. Vielleicht früher, wenn sie denken, dass die Rufschädigung zu stark ist. Ich glaube aber nicht, dass die dumm sind oder kurzfristig denken. Sie wissen genau, was Sache ist.

Der Macher
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