Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.10.2017 03:21 Uhr
Thema: Re:Super Mario Odyssey [Switch, 27.10.17] Antwort auf: Re:Super Mario Odyssey [Switch, 27.10.17] von michelangelo99
>>>Token hat's drüben ganz gut beschrieben, als er sagte, Mario 64 war von Beginn an präsenter, "dichter".
>>
>>I call bullshit. Gerade "dichter" ist... schlicht Unsinn.
>
>Ist es nicht. SM64 war direkt mit dem Sprung des Klempners aus der Röhre voll da.


Was heißt 'voll da'?

>Es war griffig, direkt, man war vor DEM Schloss, nicht in irgendeiner farblosen, anonymen  Hutwelt.

Ja gut, Odyssey hat Levels, keine Hubwelt. Mkay. Aber die ca. 180 Sekunden, die man sich in dem Level rumtrollt, machen die für dich das gesamte Spiel aus? Ernsthaft?

>Um es mal zu präzisieren, ich war gestern eine Zeit lang in der Wüste unterwegs und war -ohne Scheiß- irgendwann nur noch lust- und planlos unterwegs, weil die Monde einfach nur permanent ohne Anstrengung und belohnungsfrei mitgenommen werden konnten.

Ich hatte auch irgendwann um halb sechs morgens keine Lust mehr. Nicht nur auf Mario, auf Videospiele generell. Das ist normal. Das Medium ist kein Morphium-Katheter. Irgendwann ist halt auch mal gut, und auch das hat seine Richtigkeit.

>Kein klares Ziel, kein klarer Nutzen. Belanglose, grüne Monde, wahllos in die Gegend geklatscht.

Hmmm... also.... hm. Das klingt mehr wie der Crash nach nem Zuckerhigh als eine wirklich nachvollziehbar begründet 'schlechte' (oder wie man es halt nennen mag) Erfahrung.

>Sprung zu SM64. Sprung ins Gemälde, in die erste Welt. Du hattest Aufgaben, eindeutige Ziele.

Die hast du in SMO genauso. Die Leine ist nur kürzer. Ich möchte nicht in die Zeit zurück, wo ich nach jedem Collectible wieder zum Levelspawn zurückgewarpt werde.

>Du hast dir jeden einzelnen Stern für den weiteren Fortschritt erarbeiten müssen und hast dich drüber gefreut, bevor du aus der Welt geschmissen und eine neue Aufgabe bekommen hast.

Ääähm... üüüüfff... naja. Also, wirklich. Die waren auch nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt, und nach kein Plan drei vier einfachen Sternen gings zur nächsten Welt weiter. Ich sehe immer noch nicht wirklich den konkreten Punkt, wo das Spiel (SMO) nicht abliefert oder unterperformed.

>Es war definitiv fokussierter, was per se aber nicht schlechter ist, keinesfalls. Aber eben dichter, ich bleib dabei.

Definiere "Dichte". Ernsthaft. Was bedeutet "Dichte" in Videospielen? Wenn es "Ideen pro virtuellem Quadratmeter" ist, dann zieht SM64 komplett den Kürzeren. Vor allem, weil das ein Metier ist, wo Nintendo erst zu Ende der Wii-Ära hingefunden hat, etwa zu den Galaxy-Spielen (Die für sich schon ideenreicher und um Welten virtuoser als 64 sind, nur eben mit weitestgehend fixierter Kamera).

>In der Zeit, in der du dir in SM64 einen Stern erarbeitest und dich drüber freust, nimmst du in Odyssey 3 Monde zufällig im Vorbeigehen mit und hast keinen Schimmer, wieviel du eigentlich mittlerweile hast, weil sie einfach inflationär und irgendwie egal geworden sind, fühlt sich von der Wertigkeit an wie einer von 900 Krogs. Isso.

Tostarena hat, keine Ahnung, 79 Monde. Natürlich, einige davon nimmt man en passant mit, aber eine Menge davon muss man sich auch in der Tat "erarbeiten". Und ich habe keinen Grund anzunehmen, dass das in anderen Welten anders aussieht. Die Konsistenz kannst du nicht abliefern, es sei denn, du prügelst den gesamten Konzern acht Jahre lang dazu, dieses quixotische Mammutwerk zu schaffen, dass diesen Ansprüchen gerecht werden könnte. Uh-uh.

>Davon ab bin ich mittlerweile drin, das Spiel nimmt mit jeder Stunde Fahrt auf, begeistert durch Feinheiten, Aha-Erlebnisse und... ja, Nintendo-Charme.   Keine Liebe auf den ersten Blick, aber definitiv auf dem Weg nach ganz oben in meine Alltime-Favs.
>
>Bin jetzt in der See-Welt, und es ist einfach nur schön.


Jo mei.
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