strid3r  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 25.01.2017 01:29 Uhr
Thema: Re:No Man's Fnatasy Antwort auf: No Man's Fnatasy von Felix Deutschland
>An das Ruckeln gewöhnt man sich auch nicht so recht. Bin echt sauer, dass Square zu faul waren, es für PC zu bringen, denn eigentlich sieht das Spiel schon geil aus, es wird nur vorne und hinten kastriert von der Konsolen-Shithardware.

Ist auf der Pro (der Demo nach zu urteilen) btw. wirklich besser, weil du da nicht diese ständigen Mikro-Ruckler hast und es konsistent mit 30fps läuft. War für mich ein riesen Unterschied, nachdem ich es auf einer normalen PS4 dank der Probleme beim frame-pacing furchtbar fand.
Natürlich trotzdem geil, wie Square nun allerdings über das vermeintliche Update mit höherer Framerate extra für die Pro, welches zufällig genau zur Weihnachtszeit erwähnt wurde, inzwischen kein Wort mehr verliert.

>Das Autofahren ist ein echtes Problem. Wenn man selber fährt, muss man im Grunde auch nur eine Taste drücken und nur an Weggabelungen lenken. Man kann nichtmal umdrehen mit der eigentlichen Lenkung des Wagens, es gibt eine extra Taste, und durch den Cut beim Aussteigen wirkt es auch so, als sei man im Auto und per Pedes in unterschiedlichen Instanzen des Spiels, die voneinander separiert sind. Wenn das Fahren cool wäre und Bock machen würde, hätten wir auch weniger Probleme, aber es geht nicht - selber fahren ist so interaktiv wie eine Carrerabahn. Nein, eigentlich ist eine Carrerabahn interaktiver, man kann zwar nicht lenken, aber wenigstens richtig krass Gas geben. Tuning geht wohl zwar, um schneller voranzukommen, aber auch da werden einem erstmal tausend Steine in den Weg gelegt, bevor man sich das selber erarbeiten kann. Das Spiel ist komplett darauf ausgelegt, dass man nicht zu schnell zu viele kämpfe machen kann und nicht zu überlevelt ist. Auch die Begrenzung mit der Nacht, wo Mobs kommen, die Anfangs noch weitestgehend unschaffbar sind, existieren nur, damit du den Tag beendest, noch einen Break hast und Fortschritt noch weiter verzögert wird.

Das hört sich wirklich mega behämmert an, was die Verschwendung von Spiel- und Lebenszeit angeht. Konnte das in der Demo auch kaum fassen, wie sie die Fahrerei geregelt haben und wie ich da nichtmal selber auf Parkplätze fahren konnte, sondern hakelig bis zu irgendeinem Punkt zurücksteuern musste, bis endlich der entsprechende Prompt (…) auftauchte. Ist einerseits verständlich, dass es wohl zu aufwändig gewesen wäre, bei dem Terrain dem Spieler komplette Freiheit zu geben bzw. die Möglichkeit, sich auch jenseits der Straßen mit der Karre zu bewegen. Es dann aber wiederum derart überzogen zu regulieren, so dass jeglicher spielerischer Wert flöten geht, einen aber gleichzeitig dazu zu zwingen, das Feature (welches keines mehr ist) zu nutzen… ja, das kann wohl nur Square.

>Die Questreihen sind auch brotzenlangweilig. Sicher war der Witscher 3 auch voll mit Filler-Shit, aber in Sidequests hatte man auch kleine und größere Stories drin, was in FFXV eigentlich komplett fehlt. Händler hat ne Questreihe: Hol mir Gemüse A! Erfüllt, nächste Mission: Hol mir Gemüse B! Erfüllt, nächste Mission: Hol mir Gemüse C! Und immer so weiter, ohne, dass irgendwas interessantes passiert oder man etwas interessantes erfährt.

Ja sauber… Kann ich mir dann direkt wieder schenken.
Vorteil ist wohl, dass das Spiel ohne die Quests recht kurz sein soll. Auf lange RPGs habe ich eh inzwischen nur noch ganz selten Bock, also passt das wohl so.

>Die Story ist wirklich übermies erzählt. Völlig unvermittelt kommen irgendwelche unkommentierten CGI-Sequenzen, wahrscheinlich aus dem Kingsglaive-Film, und kurze Labereien, die sich auf Kram beziehen, von dem man da zum ersten mal hört und der danach auch nicht großartig weiter erwähnt wird.

Kann btw. wirklich gut sein. Habe den ja letztes Jahr irgendwann gesehen und war baff, dass in diesem einige für's Spiel doch recht relevante Momente stattfinden dürften, wo ich mich dann direkt gefragt habe, wie die Präsentation im Spiel selbst überhaupt ablaufen soll, wenn sich die Party offenbar komplett woanders befindet zum entsprechenden Zeitpunkt. Was in dem Film dann ewig lang aufgebaut wird und entsprechend einen emotionalen Impact hat (naja, im Rahmen eines solchen Filmes halt), dürfte im Spiel dann ja zu einer Nebensache verkommen. Sehr kluge Entscheidung insgesamt, große Teile der Handlung und Etablierung von Antagonisten und Motivationen der Hauptcharaktere (wieder!1) komplett auszulagern. Es wirkt schon wie ein unheimliches Patchwork-Projekt.

>Kampfsystem auch sehr "hm". Ich fänds megageil, wenn sie endlich so ein Platinum-Games-mäßiges Action-Combat-System machen würden, aber auch hier hat man sich gezwungenermaßen dem westlichen Standard angepasst, also einem KOTOR-/Mass-Effect-mäßigem Hybriden aus Echtzeit und Rundenkampf, wobei Echtzeit die "Action"-Variante darstellt.

Ich finde diese Hybrid-Lösung auch reichlich ungeil (wobei immer noch besser, als ATB oder so ein langweiliger Käse, den sich ja etliche Leute offenbar immer noch zurückwünschen). Ein 100%iges Brawler-Kampfsystem würde allerdings wohl noch größere Entrüstung auslösen, als das jetzt ja schon vielen Leuten zu action-lastige. Mit der Fanbase einfach nicht zu machen. Entsprechend dankbar sollte man für Automata sein.

>Alles will so convenient und zuvorkommend wirken, obwohl es das eigentlich nicht ist. Es wird sehr unbeholfen versucht, die Gameplay-Loops zu kaschieren, was diese nur umso deutlicher als ebensolche erkennbar werden lässt. Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht.

Joa, war eigentlich letztes Jahr noch ziemlich hyped, hab's dann aber aufgrund der Ankündigungen, dass noch massiv Content nachgereicht werden soll, aufgeschoben. Inzwischen will ich dafür jetzt nur noch möglichst wenig ausgeben, da es ja zum Großteil auch irreparable Schwächen sind. Wird als Open-World Grafikdemo sicherlich immer noch taugen, enttäuschend ist's irgendwie aber schon. Gerade, dass sie schon wieder die Story so dermaßen gezielt in den Sand gesetzt haben finde ich bitter.

***Diese Nachricht wurde von strid3r am 25.01.2017 01:35 bearbeitet.***
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