Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 21.11.2016 19:36 Uhr
Thema: Re:Okay, bei 25 Euro bin ich schwach geworden Antwort auf: Re:Okay, bei 25 Euro bin ich schwach geworden von michelangelo99
>>Leider kotzt mich der ganze Craftingmist echt ziemlich an.
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>Ich bin jetzt seit ein paar Tagen auch im Spiel (PS4, irgendwo in Sibirien).


Bin jetzt bei ca. 45%. Vom ganzen Spiel, nehme ich mal an? Bin auch noch "Irgendwo in Sibirien", mittlerweile in diesem Geothermal Valley. Kommt da noch ne andere Location im Spiel, ausser Sibirien? Mööf. Als ich irgendwann heute früh aufgehört hatte mit Zocken, fühlte ich mich total leer und hatte auch keinen Bock mehr auf diese Sammelkacke und die Challenges. Bis dahin wars aber, nach dem anfänglichen frust über craftingmist, fast schon sedativ fesselnd. Bis auf ein, zwei Stellen musste ich nichtmal nachdenken. Aber ich dachte jetzt schon ca. zwei mal, Sibirien wäre endlich vorbei und es ginge weiter zu ner neuen location. Ich finde gerade die story einfach superlangweilig. Die haben sicher stunden an Voiceovers mit professionellen Schauspielern/Sprechern aufgenommen, aber ich sammel es auf und drück es weg, weil es einfach SO VIEL ist und so scheißegal; ich will einfach fucking Tombs raiden und nicht drölf milliarden voicelogs hören, die zu allem überfluss den spielfluss komplett anhalten. "Nö, erstmal 20-60 Sekunden Hörbuch hören" NOPE, PRESS B FOR EXIT! Was für ein Scheiß, ey. Was für eine Geldverschwendung.

Ds Spiel macht lauter solche Sachen. Ständig Kram, der jeglichen Flow, der sich bilden könnte, unterbricht. Die Survival-View-Geschichte, in der man sich nur umgucken kann, nicht bewegen UND umgucken. Warum? Wenn man sowieso nen expliziten Cheatmode für Dummies drinhat? Warum das blinken von collectables hinter nem EXP-Unlock verstecken? Ich will bewegungsfreiheit, ich will das so zocken können wie ein tony hawk oder jet set radio. stattdessen muss ich ständig in die map gucken und quicktraveln, weil die locations ja auch bitte schön riesig sein müssen. Aber dafür kaum cooles environmental gameplay, sondern zelda-mäßiger unlock-shit "You need blablabla to proceed" und dann natürlich Backtracking, aber nicht wenn das spiel das nicht will usw. usf. In einem LEvel jetzt musste ich sogar Hühner einsammeln und in einen stall bringen, wie in Zelda anno 1998 oder so. Yikes.

Aber dann das alles mit Sidemissions vollpacken, und die Leute, für die man die Sidemissions macht, wollen einen dann paar stunden später, weil es die story so will, erschiessen weil sie denken ich hätte sie verraten weil mein begleiter von denen unterwegs verschwunden ist, nachdem ich für die sonstwas gemacht habe, dutzende von menschen getötet um gefangene von denen zu befreien und so. Das wirkt dann nochmal extra dumm. So viel Arbeit in Ecken geflossen, wos egal gewesen wäre, und dann solche Klopper. Da ist mittlerweile so viel fett am steak, dass da kaum noch steak ist. Nervt. Sieht geil aus alles, aber es ist innerlich leer. So wie das Mad Max-Spiel letztens. Da hab ich über 50 Stunden drin versenkt, aber einfach nur, um irgendwas mit den händen machen zu können während ich podcast höre. Ständig werden irgendwelche skills oder extras oder items unlocked, dazu irgendwelche kartenpacks wovon ich keinen plan hab, wofür die gut sind. Sowie Credits, wo ich keinen Plan hab wo ich die ausgeben soll (Im Spiel kauft man in den Shops ja mit ancient coins ein...). Ich schätze mal, das ist alles für den Multiplayer, den höchstwahrscheinlich kein Mensch spielt (Warum auch?!).

Das ist doch Wahnsinn, eigentlich. Alles in einer Häufung, die schlicht stört. Man kann sich ja gegen die Unterbrechungen von wegen "PRESS B TO DODGE!", die so sind als würde jemand anderes für mich "Start" wg. Pause drücken, oft nichtmal wehren.

"Go to the marketplace to redeem your gift" ist auch so ein Satz, den ich in meinem Leben liebend gerne NIE WIEDER lesen möchte. Dieses "Dangerous Golf" ist quasi ne Extremform davon, aber man hat das in allen Spielen dieses Typs mittlerweile, von Asscreed über die Arkham-Spiele, Mad Max, alles mögliche. Und das, wo man eigentlich so ein Pack gekauft hat, wo eh alles schon unlocked sein sollte. Naja.

Ich rechne es spielen sehr hoch an, wenn sie mich von sowas verschonen, aber das gibt es eigentlich fast gar nicht mehr. Das nächste Zelda wird in der Hinsicht evtl. sehr schlimm...

>Ist lange her, seit ich den Vorgänger gespielt habe, aber da hat es mich weit weniger genervt als jetzt. Das liegt zum einen daran, dass alles jetzt an jeder Ecke irgendwie zugepflastert ist mit Ästen, Sträuchern, Pilzen, Vogelnestern, Kisten und anderem Shit, der zwar erstmal gar nicht großartig stört, aber ich ertappe mich jetzt schon, dass ich alle 2 Meter die Überlebensinstinkt-Vision oder wie das heißt aktiviere, um ja nichts zu verpassen. Stört total den Flow.

Ja, absolut. Und es hört auch nicht irgendwann auf. Ich bin jetzt bestimmt 15 Stunden oder so im Spiel, vielmehr zwingt einen diese ganze Sammelkacke in die immergleichen Backtrack-Loops rein, so dass man sogar absichtlich die story ignoriert, um irgendeine höhle von drei arealen vorher zu öffnen. Irgendwie ist das nicht geil. Weil da auch nichts dran clever ist. Dieser total straight parcour-basierte ansatz aus dem remake von teil 1 war total geil. Das war eines der "pursten" modernen videospiele, die ich so kenne (Wenn auch PS2-Ära, aber trotzdem). Da, Hindernis, Du klettern! Bäm. So ne Helferlein-Optik gabs da ja auch, aber benutzte man die nicht alle zwei meter, um irgendwelche egalen Caches mit 2x Tierfell zu finden. Fick das.

>Dazu kommt, dass ich mich diesmal echt ungern in den Menüs aufhalte, da die Schriftgröße echt beschissen klein geraten ist. Ich sitze 2 Meter von meinem 55-Zoll weg und muss mich echt anstrengen, das Inventar und anderen Schmonz anständig lesen zu können.

Hüh? Hab da keine Probleme. Muss ich mal drauf achten.

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>Ich fand den Vorgänger erfrischend cool (ha!), aber so richtig freue ich mich bislang noch nicht auf die nächste Session, dafür ist der sibirische Gulag mit all seinem herrlich grau-braunem-Einheitsdreck und rostigen Baracken einfach erstmal zu hässlich.
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>Achja, und mit dem ganzen Wild, was mir da quasi auf die Füße fällt, haben sie es ja echt mal um Längen übertrieben. Hätte man das nicht etwas dezenter lösen können?. Überall, einfach ÜBERALL rennen Hirsche, Kaninchen, Eichhörnchen und fiese Viecher um mich herum, und das dann teilweise echt merkwürdig animiert.


Ja, zum Glück. Besser als wenn ich den Mist erstmal stundenlang suchen muss. Was ja nur noch mehr aufzeigt, wie überflüssig dieser ganze Quatsch ist.

>Tauben, die wie in Zeitlupe auf mich zufliegen, Karnickel, die einfach mal sitzenbleiben und über die ich drüberlaufen kann, Leoparden, die während einer Attacke ihre Animationen vergessen... All das wirkt bislang auf mich völlig übertrieben und alles andere als polished. Ich weiß gar nicht, woher immer dieser Drang kommt, von allem immer nur mehr und mehr zu wollen und Dinge zu verschlimmbessern, wenn es doch vorher einfach gut war.

Von der Kundschaft und dem selbst vorgelegten Maximalismus. In jedem Bereich, ob Präsentation, oder Monetarisierungsstrategie, oder Gameplay, alles miteinander zusammenhängend, ausgehend von der Frage, wie sie möglichst viel Kohle rausziehen und dem Spieler Inhalt vortäuschen können, in dem sie ihn per Jedi Mind Trick zu möglicht viel "Engagement" "zwingen": Spiel Singleplayer und bekomme dafür Shit für den Multiplayer, spiel Multiplayer nachdem du im Singleplayer das beste für dich rausgeholt hast, spiel so lange Multiplayer bis deine erspielten Unlocks weg sind, sei dann motiviert genug für mehr Multiplayer, um für dein echtes Geld unser Fantasiegeld für den Multiplayer zu kaufen.

Weil das alles so durchschaubar ist, kaufe ich solche Spiele nicht mehr zum Launch was weniger Geld für die bedeutet (DEUTLICH weniger Geld) und denen mehr Grund gibt, sich noch mehr von dem Quatsch auszudenken, weil sie nicht wie erhofft dran verdienen.

Ein sehr zukunftssicheres Modell.
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