membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 13.08.2016 15:32 Uhr
Thema: Komboantwort Antwort auf: Re:Don </3 NMS! von Don Cosmo
Ich antworte mal einfach auf euch beide.

>>Ja, das trifft es erstaunlich gut, same here. Es ist teilweise geil und teilweise scheiße.

Je mehr ich gespielt habe (und das war zugegeben, weil ich unter den 2 Stunden bleiben musste, nicht viel - aber ich hab Gas gegeben), desto mehr neigte sich die Waage auf die Seite, auf dessen Arm die Scheiße lag.

>>Ich hatte auf 60Hz gestellt, alles an und VolleMöhre,

Nochmal zur Sicherheit - Vsync an und in den Spieloptionen FPS auf MAX stellen.

>Tearing wäre mir nicht aufgefallen, habe mich jedoch auch nicht sonderlich flott bewegt.

Tearing hatte ich auch nicht, wenn es die 60fps hielt. Aber halt ständig Zuckler und Ruckler unter die 60.

>>steuerung ist einerseits schön schnörkellos, aber auch irgendwie komisch. manchmal zieht die nase nach oben, manchmal nicht. im übergang planet-all kann ich es ja noch nachvollziehen, weil irgendwelche gravitationsquellen mich ablenken.

Glaube, das ist eine Art leichte Autokorrektur, um den Asteroiden auszuweichen. Die ja überall sind, immer.

>Ja, nach E:D komme ich mir da schon vor wie vom Auto in den Autoscooter umgestiegen zu sein, aber immerhin ist der Dockingcomputer hier serienmäßig. Das Fliegen im Weltraum ist jedenfalls vom Geschwindigkeitsgefühl ganz merwürdig. Bei E:D sieht man es auch nicht so wirklich, aber man spürt es regelrecht.

Bei Elite Dangerous mag zwar auch im Supercruise nicht viel passieren (normalerweise), aber ich denke, alleine, dass man diese Geschwindigkeits-Minigame beim Anflug auf ein Ziel machen muss, sorgt schon für viel mehr Glaubwürdigkeit. In NMS sind die Flüge anscheinend echt nur Wartezeit und selbst am Ende muss man nix machen.

>>auch ist es mir gefühlt alles viel zu hell, die planeten sind dusselig nah beieinander und die monde so nah dran, als würden sie bald reinkrachen.

DAS ist auch einer der Punkte, wo bei mir Suspension of Disbelief nicht mehr funktionierte. Das ist doch rein physikalisch gar nicht möglich, dass die Planeten so nah aneinander sind. Der Weltraum, zumindest das Sonnensystem, fühlt sich nicht nach Weltraum an. Das ist eher so, als hätte man ein paar Discokugeln im Dachboden aufgehängt. Sehr seltsam. Das wirkt so klaustrophobisch wie das FoV Setting in der PS4 Version.

Auch das Verlassen von und das Landen auf Planeten ist nicht so geil und leidet unter dem selben Problem. Es geht irgendwie zu schnell, vielleicht 5 Sekunden? Dafür, dass man es nur ab und an macht, hätten sie es noch ein wenig fetter inszenieren können. Stattdessen haben sie kein Problem damit, einen ständig 2 Minuten in eine Richtung latschen zu lassen, oder den (nichtinteraktiven) Hyperraumflug sehr lang zu ziehen (wie ich in Videos gesehen habe).

>
>dafür, dass das alles so bevölkert ist, wirkt es leblos. mache bisher nicht viel mehr, ausser mein inventar zu leeren und waypoints abzufliegen, die mir das spiel unter die nase reibt


Auch hier klappt bei mir Suspension of Disbelief nicht. Die Viecher sind halt da, sind generiert. Ok. Aber sie lurchen da nur rum. Sie - so hat es den Anschein - folgen keinem Ablauf, sie jagen nicht, sie schlafen nicht, sie interagieren nicht miteinander oder anderen Tierarten. Aber man kann ihnen Erze (?) zu fressen geben? Außerdem sehen sie trotz Autogenerierung alle viel zu sehr nach Tierarten aus, wie sie auf der Erde vorkommen könnten. Für die Aliens gilt das ebenso. Das mag ein untergeordnetes Argument sein. Aber wenn man sich mal ein wenig Aussagen aus der Forschung zu dem Thema reinfährt, dann ist es absolut unwahrscheinlich, dass Aliens auch nur so im Entferntesten so aussehen wie Menschen oder Tiere (Stichwort Evolution). Dass sie grundsätzlich Augen über Nase über Maul haben. Oder dass sie auf DNA basieren. Da hätte NMS mit Absurdität punkten können. Stattdessen - Beutelratten mit Flügeln und Dinosaurier-Hasen.

Ähnliches gilt für die rumsitzenden Aliens oder die nur in einer Einblendung sichtbaren anderen Piloten.

>Einerseits schön, dass es so farbenfroh ist, andererseits doof, dass die farben oft entweder eklig oder langweilig aussehen. aber trotzdem ist das alles weiter als alle anderen space-survival-explorer-procedural-generated-sachen, designtechnisch.

Ja, es ist weiter, keine Frage. Ich habe E:D Horizons Planetenlandungen auch noch nicht gespielt, aber ich denke mal, dass das eher so wie die Mondlandung ist - kalt, staubig und nix los außer ein paar Hügel in der Ferne. Das ist ja auch nicht der Fokus bei E:D.

Das, was die Generatoren von NMS ausspucken, ist grundsätzlich echt nicht schlecht. Aber ich bezweifle *sehr* stark, dass deren Aussage "und die Generierung ist nicht völlig zufällig, sondern abhängig von Klimazonen, welches abhängig ist von Sonnen-Planeten-Konstellationen!" einem wirklich kritischen Blick hinter den Vorhang statt halten könnte. Ich erinnere an das letzte Sim City und deren Claims.

Was auch strange ist, ist die fehlende Physik bei den großen Erz-Monolithen. Ich bin ja noch bereit, auf einem Alien-Planeten die in der Luft schwebenen Gesteinsinsel zu akzeptieren. Gerade so. Aber wenn ich von so einem Stein auf dem Boden den unteren Bereich abbaue und der obere Teil dann einfach in der Luft schwebt, dann gelingt mir das nicht mehr. Der Punkt ist, jeder einzelne dieser Momente, in denen man merkt, dass ein Spielelement recht gehaltlos ist, ist für sich genommen noch zu verschmerzen - aber in der vorliegenden Summe wird es zu einem Problem.

Leider enttäuscht mich das Spiel auch auf grafischer Ebene, mal völlig abgesehen vom Geruckel und von den fiesen Fade-Ins. Das, was man da sieht, ist unscharf und verwaschen, als wäre die interne Render-Auflösung niedriger. Ich kenn diesen Eindruck von den ganzen Survival Games, die auf diese riesigen Gebiete mit fettem Grasbewuchs setzen, DayZ (Arma2) und Ark. Ich mag diesen Look nicht. Dazu kommt noch Kantenflimmern, weil TAA noch nicht drin ist. FXAA ist nicht gut genug. Mit SSAA(4x), also Supersampling, gings dann besser (wie man auch erwarten sollte, weil das ziemlich leistungshungrig sein dürfte), aber weg war's nicht.


>Und natürlich gibt es kein: "Bau mir aus den Grundzutaten einfach das Endprodukt", sondern Du musst jedes Zwischenprodukt extra herstellen, yippie.

Der Fokus auf Crafting, Survival und Inventorymanagement ist einer meiner Hauptkritikpunkte am Spiel. Das Problem ist halt - ohne das bleibt nicht mehr viel übrig, außer die esoterische Leichtigkeit des Seins. Der Azbu-Vergleich drängt sich wieder auf.

>Die Menüs sind aber wirklich hingepfuscht, warum man da, bei einem Spiel, daß zu 99% mit Joypad gespielt werden wird, einen Mauszeiger einbaut, würde ich echt gerne wissen. Warum manche Menüreiter sich mit den Bumpern schalten lassen, andere nicht, ebenso. Und warum man lange auf dem Knopf bleiben soll für jegliche Entscheidung ... ach ja.

Die Bedienung geht gerade noch so klar. Könnte besser sein ja, aber man kann sich arrangieren.

>Elite Dangerous. NMS mag das größere Universum haben, aber so zusammengedampft, wie all die Planeten sind, wo überall irgendwas keucht und fleucht, ist man halt nicht allein oder Pionier. Zumindest noch nicht.

Als Pionier kann man sich schwerlich fühlen, wenn auf jedem Planeten NPCs, Raumstationen, Gebäude, "Sentinel-Dronen" und Luftverkehr am Start sind. Der Eindruck kam bei mir zu keinem Zeitpunkt auf.

***Diese Nachricht wurde von membran am 17.08.2016 09:33 bearbeitet.***
< Auf diese Nachricht antworten >