Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 31.03.2016 19:30 Uhr
Thema: Re:Gamer Gate strikes again: Alison Rapp Antwort auf: Re:Gamer Gate strikes again: Alison Rapp von Icheherntion
>Ernsthaft, "Nur weil es eine Frau ist!", ein Mann, der sich mit den selben Deppen angelegt hätte, hätten den Job bei Nintendo nach solchen Tweets also behalten dürfen? Haut doch ab.

Das kann hier nicht der Maßstab sein und verkürzt die Gemengelage ungut.

Nintendo reagiert extrem empfindlich auf Social-Media-Aktivitäten von Mitarbeitern und straft diese überproportional harsch ab. Vor zwei Jahren gab es den Fall eines Nintendo-Mitarbeiters, der als Liason zwischen Nintendo Corporate und Indie-Entwicklern gearbeitet hat, weil der in einem Tweet, bzw. einer Reply auf Twitter, gewisses Verbesserungspotential bei seinem Arbeitgeber einräumte (Afair backwards compatibility oder region locks, völlig irrelevante Scheiße).

Da kollidiert japanische Unternehmenspolitik mit der Moderne. Das erstmal vorab, Gamer Gate aussen vor gelassen.

Nun haben wir den Fall einer Mitarbeiterin, die von professionellen Trollen gepiesackt wird, weil diese ihr ultrabanale Übersetzungsentscheidungen vorwerfen. Sie ist Mitglied im Localisation Team vom Treehouse; das Treehouse bekam durch die Art, wie Nintendo sich in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit präsentierte, mehrere Gesichter - ebenjene Treehouse-Mitglieder, die auf der E3 auf dem Media Floor in den Livestream-Übertragungen Neuerscheinungen präsentierten.

Wenn sich an so einer Person aufgrund solcher Vorwürfe derartige Kampagnen entladen, wäre es vom Arbeitgeber aus nur cool (Nicht Pflicht, aber halt schlicht korrektes Verhalten) sich da vor sie zu stellen.

Nun reden wir hier von einem Arbeitgeber, wo du als Arbeitnehmer nicht hingehst und sagst "Ich werd auf Twitter gemobbt", weil dann guckt der erstmal interessiert und denkt "Na, sie sind auf Twitter? Soso!" Siehe der Fall von dem corporate liason.

Es geht aber weiter: Diese Leute haben nachrecherchiert, dass sie eine Nebenbeschäftigung hat, die ihr eigentlich untersagt ist von Seiten des AGs. Wer schuldig ist, werfe den ersten Stein. Amerika ist jetzt auch nicht gerade ein billiges Land. Natürlich muss man auch hierzulande seine Nebentätigkeiten mit dem AG abklären, aber komm. Hier geht es um eine Frau, die ans Kreuz gestellt wird, weil du in Xenobureido die Titten nicht mehr per Schieberegler aufblasen kannst. Das sind Probleme von Leuten, die dringendst (!) verprügelt gehören.

Das MRAs hingegen in einer Tour widerlichste, misogyne Scheiße ins Netz kotzen und für ihre "I'll rape and kill your family"-Drohungen nie irgendeine Form von Konsequenz zu spüren bekommen, dem soll man dann wahrscheinlich mit respektvoller Neutralität gegenüberstehen? Hm.
< Auf diese Nachricht antworten >