Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.11.2015 18:53 Uhr
Thema: Re:Könnte ruhig beschissener sein Antwort auf: Re:Könnte ruhig beschissener sein von Don Cosmo
>>Denn dann könnte ich mit meiner Freundin in den nächsten zwei Monaten auch über mehr als Grunzlaute und leichte Kopfbewegungen kommunizieren.
>
>Haha, habe gestern auch gegen 22:30 mit Erschrecken festgestellt, wie spät es schon ist und wie sehr ich mich nun losreissen muss.


Hahahahahaha. Das ist jetzt kein Versuch, besonders "hardcore" rüberzukommen, weil ich mir vollumfänglich darüber im Klaren bin wie armselig das ist und ich nichts im Leben schlimmer finde als die Bezeichnung "Gamer" oder, uaaaaaaaaaaah, "hardcore Gamer", noch schlimmer als "Nerd".

Ich bin gestern um zehn aufgestanden (Ich geh immer mitten in der Nacht pennen, so zwischen 2 und 4) um F4 zu zocken und hab erst heute morgen um 10 damit aufgehört, ich hab glaub ich nur Pause gemacht um einmal zu scheißen, um Mitternacht was zu essen (!) und hier kurz was dazu zu posten. Meistens verbunden damit dass ich eh am Schreibtisch einen bauen musste.

Das steht nicht dazu im Widerspruch, dass ich eventuell in einer Woche schon wieder komplett das Interesse an dem Spiel verloren haben könnte, aber es ist auch nach so vielen Jahren für mich immer noch "krass", wenn ein Spiel so einen Sog entwickelt.

>Trotz aller Defizite packt es mich sofort mit all seinen Möglichkeiten!

"It can be two things!"

[https://www.youtube.com/watch?v=Mr57f3nitS0]

Es ist ein lausig erzähltes RPG mit einer fantastisch zusammengestellten Welt. Die grundsätzliche Frage "Was passiert als nächstes?" sollte man jedoch nicht an die Story stellen, sondern an die Welt. "So, was nun?" Kein Plan, geh mal nach da hinten rüber. Und in 9 von 10 Fällen passiert auf dem Weg dahin irgendwas beknacktes, dass man bereits sein derart kurz und simpel gestecktes Ziel aus den Augen verliert. So Sachen wie "Bringe 3 Gummi und 2 Kupfer zu Familie Dingenskirchen um da einen Sendemast zu bauen" und dann merke ich, dass ich zwar die Teile für den Sendemast mitgebracht habe aber nicht die für den Generator, um diesen Sendemast zu betreiben, and then it's this whole thing and I don't know...

>>Die Framerate ist das einzige was nervt
>
>Mir wäre da (also mal abgesehen von der Grundtatsache, daß es 30 sind) nichts wirklich negatives aufgefallen. Aber ich hab auch den Heimathafen noch keine 100 Meter weit verlassen...


Jo, das wird noch superlustig in der Autofabrik. Das ist die zweite oder dritte Mission. Das Museum ganz am Anfang geht ja noch. Aber diese fucking Fabrik, da merkst du ALLERSPÄTESTENS das das kein Shooter ist. Klassisches Supersoldat-Amerika-FPS-Szenario mit unübersichtlichem Industrie-Shit, ganz viele von diesen Walkways mit "Geländer" an denen Kugeln abprallen. Da scheißt sich das Spiel nach allen Regeln der Kunst die eigene Büx voll. Das ist nahe an unspielbar, vor allem wenn du noch den Wurfgeschossen der Gegner ausweichen willst und dir ständig der scheiß hund im weg steht und du nicht richtig händisch zielen kannst weil 10 fps. Das ist dann so wie bei Bioware-RPGs oder Eurojank RPGs, wo der Gegner hinter der Tür stecken bleibt die dessen Ermordung eigentlich öffnet und man dann 15 Minuten auf die Wand einprügelt für die seltenen Momente wo dessen Hitbox widerum durch die Wand glitcht und man ihn so besiegen kann und das Script trotzdem auslöst. Super antiklimaktische Rollenspielmomente, aber das mag ich irgendwie an dem Medium, es kann buchstäblich jeder Scheiß passieren. Solange man early und often saved alles kein Problem (Pause, Quicksave, weitermachen - afaik werden für jedes neue Quicksave oder zumindest für jedes Autosave ein eigener Spielstand angelegt, der auch nicht hardcapped auf 50 Slots ist wie bei Bioware sondern direkt auf der PS4-HDD abgelegt werden).

Mir macht das ehrlich gesagt auch mehr Spaß als "Rage" von id, wo das Gunplay megageil war aber bis auf visuelle Chiffren so gut wie gar nicht auf die Welt eingegangen wurde ("Weniger Story als Borderlands" muss man auch erstmal schaffen). Hier hast du Gunplay wie auf nem acht Jahre alten PC mit kaputtem VRAM, aber es macht nichts, weil alles viel besser zueinander passt und viel mehr Sinn ergibt als (nahezu!) Survival-Horror-Munitionsmanagement in einem modernen Egoshooter und man dreitausend mal durch dieselben dezidiert kulissenhaft aussehenden Schlauchlevel rennt. Bei der Fabrik wirkt es so, als hätten die Leveldesigner keinen Bock gehabt auf Fabriklevel drölftausend und den nur unter der Bedingung gemacht, wenn sie oben auf das Gebäude drauf so viel crazy überflüssigen Gerüst-Shit draufstapeln können wie sie bock haben.  

>Optisch finde ich es auch sehr rückständig, vor allem was Charaktere und Gegner angeht.

Nö, mit den Gegnern bin ich zufrieden, Menschen sehen halt wie immer bei Gamebryo fucking horrifying aus. Es wäre auch mal ganz gut, wenn sie in nem Chareditor die Funktion anbieten würden, kurz mal mit dem kreierten Franskopp ein paar Gesichtsausdrücke durchzugehen (Oder zumindest zwei, "lachen" und "traurig") damit man später nicht voller Fremdscham davor sitzt (Das hat mir Mass Effect 3 versaut, die Tatsache dass aus meinem Shep plötzlich durch subtile Änderungen an der Engine ein kompletter Schlaganfallpatient geworden ist dessen Gesichtsmuskulatur die abenteuerlichsten Dinge gemacht hat, aber nicht die in dem Moment angebrachten Emotionen ausdrückte). Naja, zieht man sich halt ne Leatherface-Maske an und's passt. "Vielen Dank für deine Hilfe, du bist so lieb, Gasmasken-Klaus!"

>Die Szenerie ist grundlegend toll, aber es fehlt an allen Ecken und Enden an Details, welche die Orte aufwerten könnten. Physik habe ich bislang noch nicht drauf geachtet, aber mal ein verbarikadiertes Haus aufbrechen ... wird wohl nicht gehen?

Nö, aber Bethesda melkt wirklich jeden vorstellbaren Aspekt aus der Tatsache, das Skelette scheißlustig sind. Geh in die Kirche, sitzen da zwei Skelette auf der Bank, ach wie süß. Und zuhören tun sie dem Pastorskelett, das leider vor dem Ambo auf seiner Bibel zusammengebrochen ist. Es gibt so dermaßen viele Skelette in derart absurden Positionen und Körperhaltungen dass die nicht allesamt (Wie der Pastor, den der nukleare Holocaust nicht davon abhielt, eine Woche vor Allerheiligen nochmal die entsprechende Stelle aus der heiligen Schrift vorzulesen, EGAL OB DA DRAUßEN GERADE OH NEIN 1200°C HEIßE LUFT FFFFFUUUUU) beim Atomkrieg verreckt sein können. sekelette auf scheißhäusern, skelette im Wald auf ner versifften Matratze, Skelette im Colaautomaten, Skelette in der Essensausgabe. Nach der Atombombe wurden definitiv auch mehrere Megatonnen an Skelettbomben über der Welt abgeworfen.

Achso, wie ich drauf kam: Die Skelette haben alle Ragdoll, das heißt, man kann die (nicht gezielt, aber so'n büschen) bewegen, bspw. den Skelettpastor von seinem Ambo runterstupsen. Soooo funny.

Meistens krieg ich aber in der Stille des Wastelands (Ich hör kein Radio, hab ich schon bei F3 nicht gemacht, mich macht das wahnsinnig in so abgefuckten Szenarien entworfen von Leuten die menschliche Knochen auf irgendeiner Ebene sexuell attraktiv zu finden scheinen irgendwelche 50er-Jahre-Rock'nRoll- oder Doowop-Lieder zu hören. Oder, noch schlimmer, Klassik... ich käme mir vor wie Buffallo Bill im Mutterschaftsurlaub) alle zehn Minuten einen Herzinfarkt weil der dämliche Kötter dieselbe Scheiß wegfindungs-AI hat wie jeder andere in dem Spiel, und zwar die von Freddy Finton. Absolute Stille, ich suche nach gegnern, hab das dumme vieh längst vergessen, RAMBAMBAMBAM AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHchsooo, das Vieh ist an nem Putzeimer hängen geblieben und feuert den jetzt durch die gegend. ein geiler moment, in der eben beschriebenen fabrik: Ich töte einen gegner, will ihn looten, Hundi kommt vorbeigeschossen und kickt dabei die Waffe des Gegners, a propos of nothing, in die Tiefe. WTF. Die Wumme flog weg wie ein Penalty beim Eishockey, so dass man "Krasse Aktion!" rufen würde wenn das im echten leben passiert wäre und den Hund für seine übernatürliche Kraft loben. So isses halt einfach nur glitchy RPG shizzle.

Der Hund in MGSV war viel geiler. Das ist echt der beste Hund der Videospielwelt. Was Moulinex drei mal versucht und jedes mal verkackt hatte, hat das Genie Kojima gleich bei seinem ersten Versuch perfektioniert: Tactical Hundi. Der beste Freund und der größte Feind des Menschen, wenn diese Menschen Russen oder Taliban sind!

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>>Der Anfang war okay, obwohl ich mich geärgert habe dass ich den dude spiele und nicht das Babbi. Ich dachte ich wäre das Babbi! Ich habe extra meine Frau schwarz gemacht, damit ich als biracial superdude das Wasteland klarmachen kann. Aber nein. Mon dieu!
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>Du hättest doch auch zum Mega-Mulatten äääh -Mutanten werden können! Ich hab das entsprechend Deinem Vorschlag gemacht!


Mir ist das heute kurz bevor ich um halb elf ins Bett gegangen war aufgegangen, dass Spiele zwar kein Problem damit haben, Niedertracht darzustellen, aber Rassismus ausklammern. Und nicht nur Spiele, Filme und Serien genauso. Das sind dann alles magische Wunderwelten voller Probleme, ausser DIESEM EINEN Problem. Hat jetzt nicht wirklich was mit irgendwas zu tun, weil das ein thematisches Minenfeld ist in dem man auch (oder gerade) mit den besten Intentionen sich zum absoluten Vollhorst machen kann, fiel mir aber bei der Gelegenheit (Fallout 4) ein. Wenn mir die Kampagne irgendwann kapottglitcht, was so oder so passieren wird (Bisher auch einen Absturz gehabt), werde ich aber auch mal einen Bruder spielen und die Skreetz real halten wie 1 Ehrenmann und zur lebenden Wasteland-Legende werden.

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>>Ja, ich weiß, hätte ich vorher noch ändern können, aber dann wars mir schon egal und ich zu enttäuscht und innerlich bereits ausgestiegen aus der Geschichte. Mir doch egal, das Scheißbaby, ICH wäre gerne das Scheißbaby!
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>Wie ist das eigentlich, wenn man dann vor verlassen des Vaults noch mal den Charakter ändert. Ich mein, vorher war das Baby dann (bei meinem Char) halb-afrikanisch halb-kaukaisch. Wenn ich dann plötzlich aber Chinese werde ... ist das Baby dann halb-asiatisch und halb-kaukasisch?


Hat bei mir keinen Unterschied gemacht weil ich von Kaukasier zu Kaukasier gewechselt bin (Mal ehrlich, in einem Amerika das kulturell anfang (!) der 60er stehen geblieben ist... weißtscho! "THANKS, OBAMA - 50% chance of being arrested or shot at all times"), aber das Babbi würde sich bestimmt ändern. Das sah auch so geil scheiße aus, wie eine Mischung aus Baby Born und Mr. Hanky (Jetzt nicht wegen der Hautfarbe!!! Wegen der seltsamen, kugelförmigen und stuhlpfropfenartigen Physignomie, verdammt!). Wie irgendwas, dass man in einer Komödie über die ich lachen würde im Laufe der Szene wie eine Requisite aus dem Fenster schmeißt, weil die Figur die das Baby im Arm hält sich über irgendwas ganz plötzlich erschreckt.

Gamebryo. Gamebryo never changes.

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>>Wenn das nur der McGuffin ist ist mir das egal und ich mach was anderes. Blümchen pflücken bspw., oder aufräumen. Das hab ich als allererstes gemacht. So alten Scheißdreck weggeräumt und gesalvaged, kapotte Kühlschränke und Autoreifen von der Straße aufgehoben und Baumstümpfe rausgerissen und Baumstämme von der Straße geräumt und Schrottimmobilien abgerissen, unglaublich befriedigend.
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>JA! Voll toll! Häuserbauen geht, wenn man es gerafft hat, auch relativ fix, jedoch sollte man die Elemente gleich "aneinanderstückeln". Hatte erst mal die Ecken gesetzt auf die ehemaligen Fundamente, weil ich dachte, das passt wie Lego alles nach Maß zusammen, aber dann musste ich nachträglich alle Teile "zusammenschieben".


Haha, same here. Weißt du zufällig, wie man Bauteile drehen kann? Ich mach das immer über die physische Positionierung der Spielfigur in der Welt, aber das geht nicht immer.

Wenn man mal gerafft hat, wie das mit diesem "Klick" wie bei Lego funktioniert, dann geht es. Es ist trotzdem scheiße, gerade bei den Kompletthäusern: Wenn der untergrund nicht völlig plan ist kann es sein, dass die Häuser in der Luft schweben und ich bei der wegfindungs-KI dann gleich immer angst habe dass die NPCs die Struktur gar nicht begehen können. Für so ein überflüssiges Kackfeature finde ich das aber durchaus schon ganz geil. Absurd eigentlich, für den ganzen Müll den du looten kannst ein eigenes Spiel-im-Spiel zu entwickeln anstatt einfach die Designentscheidung zu treffen, keine Kaffeebecher oder Bleistifte mehr looten zu können, aber gut. Man muss ja mit der Zeit gehen und Endzeitsims sind der heiße Scheiß, also, klar. Freuen wir uns auf Fallout Online irgendwann 2019.

>Das komplette Holzfertighaus ist natürlich eine praktische Option.

>>story ist arsch, aber egal. ("My son was murdered!" "Oh, that's tough." ~scene~) Ich mach eh was ich will. Aber ich bin immer lieb!
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>So geht es mir auch, hatte keine Story-Offenbarung erwartet und bin mehr auf Logs und die Geschichte der Welt gespannt als nun "meine eigene", aber emotional ist man wieder meilenweit entfernt vom eigenen Charakter.


Ist mir egal. Die ganze Welt ist meilenweit emotional entfernt von sich selber. Es ist keine gute Idee, da zu zynisch zu werden und es sich zu sehr mental aufzudröseln, sonst passiert das was fianna im M! beschrieben hat, dann löst sich die Immersion komplett in Wohlgefallen auf und du hast das Gefühl durch die größte virtuelle Geisterbahn der Welt zu laufen, mit den immergleichen zwei Erschreckern.

Diesen Moment gilt es für mich so lange wie möglich hinauszuzögern.

Bedenkt man dabei aber, dass man auch andere Sachen macht als zwischen Megaton und alles im umkreis von 20 Metern um Megaton herum hin- und herzurennen, hat F4 das Potential, da längerfristig mich bei der Stange halten zu können. Auch wenn mir die Map mittlerweile ein wenig, äh, ja doch: Winzig erscheint. War halt auch jetzt nicht die erste Open World seit F3, da hat sich viel getan.

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>>Ich werde auch nicht ständig in Kämpfe verwickelt. Eigentlich gefühlt sogar weniger als in anderen BEthesda-RPGs, vielleicht kommt das aber auch daher, dass ich mich viel mehr und intensiver mit anderem kram als kämpfen beschäftigen kann (Auch als logische Folge des Explorings, welches ich am Anfang viel weniger gemacht hab).
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>Bin gespannt und hoffe, daß es auch bei mir so bleibt. Ich streife zwar gerne umher, aber ich freue mich darauf, wenn es Bereiche gibt, wo man nichts zu melden hat, so wie es in Morrowind war. Da gab es das Auf-die-Fresse-Eiland und die Arsch-aufreisser-Schlucht, dort gab es unfassbare Keile und da ging man dann eben nur testweise hin. Und dafür Bereiche, wo man später als Gott wandeln konnte, weil es nur small-enemy-crabs gab, die man mit Level 50 wegschnippen und aus voller Brust über seine Potenz lachen konnte! Wenn das wieder so ist, bin ich glücklich.


Faustregel: Je weiter südlich, desto rape.
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