Icheherntion  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 09.03.2015 13:58 Uhr
Thema: Re:Olli Olli 2 ist draußen ... Antwort auf: Re:Olli Olli 2 ist draußen ... von Felix Deutschland
>Ich gebe wirklich nur noch sehr selten 70 Euro für ein Spiel aus. Zwei, drei mal im Jahr wenn's hochkommt.

Was reguläre PAL-Releases angeht, habe ich das sogar noch nie. Da waren für mich schon immer €59,99 die Schmerzgrenze. Sobald 'ne 6 vorne dran steht, kauf ich sicher keine Standard-Editions oder Nicht-Importe. Und die beiden Gründe für Mehrausgaben fallen inzwischen auch flach, da man Importe dank 1st-Day DLC und IP-Sperren mittlerweile kaum noch spielen kann und Limited-Editions als Bonus häufig auch nur noch dämlichen DLC dabei haben. Dann doch lieber in sechs Monaten in der Steam-Grabbelkiste für 'nen 5er zugreifen. Apropos für 'nen 5er, der letzte längere (40+ Stunden) Titel, den ich durchgepsielt habe, hat $4,99 gekostet.

>Das ist alles pure Autosuggestion. Warum ist man davon gestresst, so und so viele Spiele ohne Mehrkosten zur Verfügung gestellt zu bekommen? Es zwingt einen keiner, die Sachen runterzuladen, und nach einem Monat, wenn sie aus dem Angebot rausfallen, kann man sie auch für deutliche Mehrkosten kaufen. Da es Downloads sind, gibt es auch keinen Pile of Shame. Wenn man sich aber ernsthaft einreden will, dass man Spiele nur zu schätzen weiß, wenn man sie überteuert und Day 1 kauft, bitte, was kostet die Welt. Anderen diesen Mumpitz aber aufschwatzen zu wollen, halte ich für unnötig.

Dieses gegeneinander Aufrechnen von Spaß zu Geld habe ich sowieso noch nie verstanden. Ist das irgendein katholisches Relikt? So mit Buße tun, wenn man zu viel Sapß hat? Als ich in meiner Schulzeit praktisch ausschließlich kopiert habe, hatte nicht weniger Spaß als heute und sogar eine bessere Durchspielquote. Lag primär daran, dass ich als Schüler einfach mehr Zeit hatte. Und natürlich daran, dass die Spiele noch kürzer waren.

>Ganz ehrlich, die "Nur ehrlicher Hände Arbeit..."-Karte bei dem Thema zu spielen ist irgendwie anmaßend, weil damit impliziert wird, dass ich zu faul wäre, genug Geld zu verdienen, um... ich weiß nichtmal genau, um was. Um mir viele Spiele zu kaufen? Die weiß man dann ja nicht mehr zu schätzen, wie wir gelernt haben. Wenige Spiele, dafür aber umso teurer? Warum nicht das nützliche mit dem praktischen verbinden und weniger Spiele für weniger Geld kaufen?

Siehe oben. Das absolut einzige Argument für den Kauf von Spielen ist doch das, dass die Entwickler nicht pleite gehen. Und, wenn sich PS+/GWG-Releases oder Steam-Sales nicht lohnen würden, würden da nicht so viele mitmachen. Unterm Strich ist es den Teams doch vollkommen egal, ob sie mit 1000 verkauften Examplaren €100 verdienen oder mit zwanzig. Ganz im Gegenteil, wenn den 1000 Leuten das Spiel gefallen hat, haben sie eine 50x größere Fanbase für Teil 2.

Das ebenfalls einzige Gegenargument ist das, dass man mit dem Spielen nicht mehr hinterherkommt. Aber ob ich jetzt 800 ungespielte Spiele in der Steam-Library liegen habe, oder die 800 Spiele gar nicht erst kaufe, weil ich 70+ Euro pro Spiel ausgebe, ist unter Strich auch egal. Mit den Steam Sales betreibe ich wenigstens ein wenig Kommunismus und verteile die selbe Geldmenge an mehr Studios. Passt also.
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