dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.09.2014 17:16 Uhr
Thema: Lego City Undercover (WiiU) Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
und enttäuscht! Ja, das übliche Problem 'Erwartungen vs. Realität'.

Die üblichen Lego-Spiele haben ja mittlerweile ihre feste Formel und da stechen auch die neueren Vertreter nicht mehr heraus, Detailänderungen, aber grds. der gleiche Kram (kann man also problemlos im Dutzend kaufen und wochenlang spielen).

Von LCU hatte ich mir jetzt was anderes versprochen, eine andere Art von Lego-Spiel, eine neue Qualität von Lego-Spiel, kurzum das beste Lego-Spiel ever und einen wahren Kaufgrund für die Wuu.

Nachdem ich den Story-Mode nun durch habe, bleibt die Erkenntnis, dass es auch "nur" ein weiteres Lego-Spiel ist. Es bedient sich der üblichen Formeln, es gibt also die klassischen, abgesteckten Levels mit ihren Aufgaben, figurenspezifische Mini-Rätsel usw.. Dazu bleiben manche Missionen in der Open-World/ im Hub-Level, was dann aber eher inkonsequent und schwer nachvollziehbar erscheint.

Auch üblich, dass nur 'aktive' Gegenstände aus Lego-Steinen gebaut sind, die Levelgrundarchitektur inkl. der nicht zerstörbaren Bäume (im Gegensatz zu den zerstörbaren Bäumen!!) sind ultralangweilige Standard-Polygonbauten mit mieser Texturierung und viel N64-Nostalgiefaktor. Technisch find ich das Spiel gruselig, meine mich aber zu erinnern, dass andere im Maniac (?) das als hübsch erkannt hatten. Was schön ist, dass ich 2 reale Lego-Sets wieder erkannt habe (Kaufhaus #10211 & der rote Zug; gibt aber sicher noch mehr reale Sets im Spiel, die ich nicht kenne), das bringt das Lego City-Setting jetzt naturgemäß mit rüber, schön! Das ist halt die größere Nähe zum Lego-Spielzeug, die ich mir jetzt vom ganzen Spiel erwartet hätte.

Lego City Undercover ist ja nun ein Open-World-Spiel und ja die Open-World ist hübscher, aufwändiger und sinniger gestaltet als in Lego Batman 2. Aber sie dient auch wieder nur als 1) Kulisse zum durchfahren zu den Missionsmarkern und 2) als Sandkasten zum Verstreuen der milliarden Sammelitems.

Ich glaub, bevor ich das 2. von irgendeinem Sammelitemtyp gefunden hatte, hab ich immer erst einen weiteren Itemtyp gefunden:

- Schweine, die man zur Kanone zurückreiten muss, mit der sie dann weggeschossen werden
- Katzen, die man mit einem fauligen Fisch vom Dach locken muss
- BBQ Grill Feuer gelöscht
- Blumen gepflanzt
- Flagge gehisst
......

Eine sehr krasse Masse an Zeug. Aber es ist halt am Ende nur ein Item. Location finden, hin, Knopf drücken, fertig. Natürlich als Idee witzig, aber da es von jedem Typ JE ~20 gibt und die teilweise 3m auseinander in der Welt gestapelt liegen... naja, was soll man sagen, ich steh ja auf Sammelkram und nichts ist mir da zu doof, aber ob hier am Ende mal die obligatorischen 100% stehen, wie ich es sonst afair bei JEDEM Lego-Spiel gemacht habe, was ich angefangen habe, weiß ich noch nicht. Es ist sehr viel und am Ende vom Spiel, wenn man alle Fähigkeiten zur Verfügung hat, muss man halt nur noch den Ort finden und d.h. idR Fähigkeit nutzen, um irgendwo rein/hoch zu kommen und da ist dann das Sammelzeug...

Überhaupt strahlt Lego City wenig Charme, Detailliebe und Wohlfühlfaktor aus, es ist der Ort des Sammelwahns und mein Levelhub, nicht mehr. Und damit reiht es sich in ähnliche Titel wie Simpsons Hit&Run oder Simpsons The Game ein, die da auch kaum mehr zustande brachten.

Also Erwartungen nicht erfüllt, unterm Strich aber ein sehr gutes Lego-Game, in der üblichen Form. Ich glaube aber, dass mir Lego Harry Potter immer noch besser gefällt, weil es halt doch konsequenter gestaltet ist, der unnötige Leerlauf, den LCU schon wegen der Weltgröße hat, fehlt und es war imo noch ideenreicher und wirkte frischer und sah in punkto Level hübscher aus.

P.S. Die Story ist doof, halt von der Stange; dafür ist das Intro sehr genial und der ein oder andere Gag hat bei mir funktioniert, sprich für gute Laune gesorgt. Und es gibt keinen 2-Player-Mode, was angesichts der auch gerne gewählten Spielform von Lego-Spielen (Vater hilft Kind) schon ein fetter Minuspunkt sein sollte.
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