dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.09.2013 18:53 Uhr
Thema: "Stirb, du mieser Dreckskoloss!" Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
Yeah, alle Kolosse plattgemacht. Leider wurde mein kurzer Jubel, SPOILER !!!!
als endlich mein dämlicher Gaul gestorben ist, durch den Abspann wieder zunichte gemacht.

Ansonsten: nettes Spiel, mit massiven technischen Problemen (Pop-Ups, eingeblendete Details, Licht und Schatten "übersteuern" irgendwie merkwürdig, so dass es zu dunkel oder zu hell wird,....).

Ich hasse Aggro.... heißt der Gaul Aggro oder Agro oder noch anders? Er macht aggro, wenn man fünf Versuche braucht, aufzusteigen oder mehr oder weniger unkontrolliert durch die Pampa reitet. Deshalb bin ich auch lieber zu Fuss rumgelaufen, auch bei einer Brücke ziemlich spät im Spiel, wo ich 5 Versuche zu Fuss unternommen habe, bis Aggro doch mal hinter mir stand und dumm geguckt hat und der Geistesblitz gewirkt hat.

Zum Kolosse schlachten:
Warum eigentlich nicht? Mädel ist tot, ab in den Tempel zum Wiederbelebungsritual, Stimme sagt "den da mit der krummen Nase töten", wer rennt nicht los und rammt sein Schwert in dessen Kopf? Das sind uralte Videospielabläufe.

Und da die Kolosse nicht grad Blumen pflücken, sondern ziemlich massiv rumstampfen, offensichtlich keine anderen Tiere dort leben (frisst er die?), sie schnell zuschlagen oder gleich mit Feuerbällen um sich schießen... also ich hab die gerne niedergemäht.

Umso mehr, je nerviger das Prozedere der Tötung ablief. Davon war ich mal grundsätzlich enttäuscht. Viel auf den Kolossen rumklettern muss man nicht. Es wiederholen sich einige Muster, ganz enttäuschend waren diese beiden Raubkatzen, die kaum größer als Battlecat iV zu He-Man waren. SPOILER
Erst beim Endboss kommt ja dann mal eine Sequenz, die ich so öfter im Spiel erwartet hatte: Schwierigkeit 1: zum Boss hin, dann 2) hoch, 3) Schwachstellen finden, 4) Verhalten ausnutzen, endgültig platt machen.

Das gibts so komplex und segmentiert kaum. Hoch & Schwachstelle sind oft 1 Akt, Klettern entfällt vielfach, mehr ein reines festhalten und stundenlang spekulieren, wann man wohl zuschlagen darf, sonst hängt man wieder mit 1 Hand da und wackelt hin und her.

Ganz großer Kritikpunkt für mich am Anfang: Das Gefühl für meine räumliche Position stellt sich gar nicht ein. Kann ich grad mal loslassen ohne runterzufallen? Keine Ahnung, nie im Spiel! Die Kamera ist schlicht unterirdisch.


Einige wenige der 16 Kolosse waren spannend, ja. Da kam dann aber auch reine Freude auf, wenn er besiegt war. Also eine wirkliche Wirkung hat das Spiel bei mir nicht hinterlassen, da war ICO vielfach emotionaler. Woher der Hype nun kam, warum SotC sogar teilweise besser als ICO angesehen wird (technisch ist es wohl durch die großen Kolosse in der Tat beeindruckender, davon ab bleibt aber nicht viel), kann ich nicht nachvollziehen.

Die Aufklärung am Ende relativiert doch meinen vermeintlichen Mord an den unschuldigen Kolossen wieder!?

Wobei in Punkto Story für mich ganz relevant ist, dass das Spiel imo keinerlei Anlass zur Selbstreflektion bietet, keine Brüche mit normal-gewohnter Spielestruktur. Die Kolosse zeigen kein "ich bin unschuldig"-Verhalten, keine Schmerzen o.ä.

Naja, ich bin trotzdem gespannt auf The Last Guardian. Auch wenn SotC bei mir nicht gezündet hat, mag ich den eigenständigen Ansatz und das grundlegende Design der Welten.
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