turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.01.2022 12:52 Uhr
Thema: Re:Gestern Boostertermin für Yuna Antwort auf: Re:Gestern Boostertermin für Yuna von Don Cosmo
>War für mich nur aus dem rein rechtlichen Bereich interessant. Als Service-Dienstleister kannst Du zB nicht arbeiten bzw. darfst es gar nicht, wenn Du infektiös wärest. Gäbe da sicher Leute, die dafür vor Gericht gehen, weil sie daheim schuften müssen und Ungerechtigkeit und bla...?

Hier ist die deutsche Kleinkariertheit mittlerweile wohl das größte Problem. Gut, ich habe damals in einem relativ kleinen Betrieb gearbeitet, aber da war immer ein Geben und Nehmen seitens dem Chef und den Angestellten. Er hat immer bestmögliche Qualität gefordert, hat von sich aus aber auch alles gegeben, damit seine Angestellten dafür auch die bestem Bedingungen haben. (Er hätte mir damals wohl eine komplette Werkstatteinrichtung gekauft und nach Hause geliefert, wenn ich pandemiebedingt von Zuhause aus hätte arbeiten müssen )
Als er dann altersbedingt immer weniger in der Firma präsent war und der Kronprinz und die anderen Vertriebler ihre Grabenkämpfe ungehindert untereinander austragen konnten, ließ dieser Ehrgeiz umgehend nach und die besten Pferde verließen rasch den Stall. Das war noch einige Jahre vor dem Niedergang der Pforzheimer Schmuckindustrie, inzwischen ist ja eh fast alles dicht.

>Bin meist nur in Lebensmittelgeschäften oder für den täglichen Bedarf (Drogeriemarkt), da habe ich jedoch gefühlt (!) keinen Unterschied wahr genommen. An die 1.5 Meter Abstand vor der Kasse kann sich auch keine Sau mehr erinnern, die Linien auf dem Boden sind schon blass gewischt worden.

Hier geht das eigentlich noch. Wir kaufen das Meiste der Einfachheit halber beim bösen Onlineriesen und beim täglichen Bedarf benehmen sich die meisten Leute.

>>Wenn es uns jetzt demnächst ereilt -und davon gehe ich eigentlich aus, haben wir zumindest alles getan was zu tun ist.
>
>Was ist denn genau der Unterschied, wenn man genesen wäre zu dem Zustand, wenn man geimpft/geboostert ist. Ich hatte immer angenommen, dass man nach einer Erkrankung das Immunsystem genauso auf einen erneuten Angriff vorbereitet hat, wie wenn das bei einer Impfung "in der Theorie" gelernt wurde. Aber so wie Drosten das immer predigt, muss es da noch mehr geben, was man nach einer Erkrankung behält?


Wie ich das verstanden habe ist das größte Problem, dass das Virus sehr schnell mutiert, ähnlich wie bei der Grippe, wo der Impfstoff alle paar Jahre angepasst werden muss. Da die meisten Menschenkörper schon mal ein Influenza-Virus gesehen haben, ein Sars-Virus aber nicht, heißt das beispielsweise, dass ein auch ein geimpfter Alpha, Beta, Delta-Genesener (durch den nachlassenden 2-fach Schutz) einen viel zu einseitigen Schutz hat und dann besteht die Gefahr, dass sich bei einer Omikron Infektion wieder neue gefährliche Mutanten bilden können. Deshalb sollte man den 3-fach Grundschutz haben, dann in die Wildnis ziehen um einen nachhaltigeren Immunhaushalt aufzubauen, im umgekehrten Fall dann aber zügig noch die alten Baupläne nachreichen sollte, die halt im ungünstigsten Fall nur wenige Monate "aktuell" sind. Der vierte Booster mit dem gleichen Impfstoff-Aufbau stellte sich hingegen in Israel gerade als nutzlos heraus. Nutzlos aber im Sinne von: ist schon gut, braucht man nicht noch mehr davon.
Alles in Allem gilt: Das kann so sein, muss aber nicht, aber es ist keine Zeit dazu, das genauer herauszufinden, also fährt man lieber die große Maschinerie aus, anstatt nachher mit einem Obstmesser vor einem Tiger zu stehen. Vielleicht reicht der Schutz ja soweit aus und wir bekommen im Novemer dann eine Grippe/Covid Kombiimpfung mit Variantenanpassung. Die Zeit wird es zeigen. Bei uns momentan überall Einschläge um uns herum, aber keine schlimmen Verläufe mehr, selbst bei älteren Menschen. Ich muss sagen, dass ich im Moment ganz gut mit der Situation klarkomme.

>Ich wundere mich ebenso bei Snoopy, die macht ja nun täglich Schnelltests am Abend, wenn der nächste Tag Arbeit ist (also Sonntag bis Mittwoch/Donnerstag, 4-5 Stück). Nix. Muss bei einzelnen Schnelltests nichts heißen, aber in der Menge sollte irgendwann doch mal der zweite Strich erscheinen, wenn sie es denn symptomlos haben sollte.

Ich bin mir relativ sicher, dass sich die Schwiegermutter bei meiner Schwägerin angesteckt hatte, die Virenlast durch Impfung und Booster aber zu keiner Zeit hoch genug war, dass die Schnelltests angeschlagen haben. Die Schwiemu hatte eine Woche lang Kreislaufprobleme, war kurzatmig und hatte etwas Schnupfen und Husten. Das macht einer 80-jährigen ein bisschen zu Schaffen, zumal sie zu Panikattacken neigt, ist aber aushaltbar, wenn wenn man ansonsten einigermaßen fit ist. Der Umgang mit dieser Gewissheit ist halt, je nach Verständnis, ein anderer. Denn während mich die Tatsache zwar etwas beruhigt, ich aber weiterhin "dran" bleibe, interpretieren Andere das als Harmlosigkeit. Die Schwägerin sah auch keine Not für einen Booster, "da man ja trotzdem erkranken kann". (O-Ton). Ich denke, sie war wohl auch zu faul sich drum zu kümmern, weil ihr Mann in der Firma geboostert wurde. Aber so isse halt.

Das mit der Familie hab ich jetzt aus Versehen rausgelöscht, aber das ging sogar deutschlandweit durch die Presse.

[https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/in-baden-wuerttemberg-eltern-und-sohn-sterben-in-nur-12-tagen-an-covid-sie-waren-alle-ungeimpft_id_34060861.html]

Nützt nur nichts, weil viele schon zu verschwurbelt sind. Ich hab das letztes jahr auch schon der Tochter unserer bayrischen Vermieterin erklärt, dass im schlimmsten Fall ihre Drillinge ohne ihre (alleinerziehende) Mutter dastehen. "Ich kann auch auf dem Gehweg sterben!" "Ja, aber immerhin warst du dann auf dem Gehweg und nicht auf der Straße!" "Häh?" "Ach, egal." Sie glauben eben alle nicht dran, dass Menschen am Virus sterben und wenn sie dann schon tot sind, isses halt zu spät.
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