Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 14.03.2021 12:10 Uhr
Thema: Re:Pepe The Pew und me too Antwort auf: Re:Pepe The Pew und me too von Daiyama
>Das scheint ja wohl das Ärgerliche gewesen zu sein, dass sie die Szene, in der er Kontra bekommt, rausgeworfen haben.

Ok, das ist dann wirklich unverständlich...

>Vieles ist nur Symbolpolitik, aber die Symbole sind so vielfältig und häufig vorhanden und wirken somit, sehr unterbewusst, dass man da irgendwie ran muss. Beispiel, Wettertiefs hatten immer weibliche Namen und Hochs männliche. WTF? Ist jetzt ja anders und eigentlich völlig nebensächlich, aber trotzdem ein Symbol welches man so nicht belasten konnte.

Jetzt wechselt es ja jährlich, von daher muss man immer überlegen, wie rum es ist. Mir ist ohnehin unklar, warum sie da weiterhin Namen vergeben müssen und nicht Hochs sind Zahlen und Tiefs sind Buchstaben. "Weil das mit den Namen voll gut zu merken ist!!" Naja.

>Zur sprachlichen Genderfizierung hat eine Sprachwissenschaftlerin gesagt, 2000 Jahre war alles männlich geprägt, warum nicht einfach alles mal für die nächsten 2000 Jahre weiblich prägen?

Lern doch erst mal, Gentrifizierung richtig zu schreiben, Du verdammter Patriachatsvertreter!
Umgekehrt ist es natürlich so, dass jeder (!) wusste, dass mit "Teilnehmer" immer Männer UND Frauen gemeint sind. Bei Teilnehmerinnen glaubt man, dass es nur Frauen sind. Teilnehmer ist also inklusiv, Teilnehmerinnen exklusiv.
Aber auch hier kann ich das Grundproblem verstehen, weiß allerdings keine wirkliche Lösung. "Teilnehmende" finde ich allerdings schrecklich.

>Bei Quoten ist es ähnlich, früher gab es (gibt es) viele unfähige Männer in Positionen, wo sie nicht hingehören, einfach weil Frauen auf diese Positionen keine Chance hatten. Dann gibt es vielleicht jetzt halt mal Frauen die nicht optimal für die Positionen sind. Hat sich also nicht viel geändert, es besteht aber die Chance, dass in Zukunft sich jeweils die geeigneten Frauen und Männer in diesen Positionen befinden.

Kommt drauf an. An der Uni, an welcher mein Bruder lehrt, ist es aktuell so, dass sie die nächsten fünf Jahre keine Männer einstellen dürfen, NUR Frauen, weil deren Quote nicht erreicht wurde. Davor war es so, dass im "Zweifelsfall" die Frau genommen werden sollte, aber es gab nicht genug Bewerberinnen. Insofern hast Du in dem Fall, wenn Du als Mann gerne dort angestellt worden wärest, keine Chance dieses Ziel zu erreichen, weil Du eben das Pech hast, ein Mann zu sein.
Ich bin bei Positionen im Vorstand allerdings durchaus für mehr Frauen, da Männer oftmals "gieriger" sind und Dinge für sich erreichen wollen, Macht haben, Ansehen etcpp., da sind Frauen seltener anfällig dafür, suchen eher mal nach Lösungen außerhalb des eigenen Wohlfühlbereichs. Dennoch finde ich es falsch, das verpflichtend zu machen oder auf Teufel-komm-raus eine Frau anzustellen, um eine Quote zu erfüllen.

Wahrscheinlich wird es jedoch nicht anders gehen, weil gerade die Kerle auf den Chefsesseln ihre eigene Kompetenz ungerne in Frage gestellt sehen und nichts würde diese Frage so sehr stellen, als wie wenn da eine Frau diese Position besser ausfüllen sollte als man selbst.

>Die kompliziertere Frage ist halt, was darf man noch aus künstlerischer Freiheit heraus und wo fängt eine Gutmenschendiktatur an? Gerade in Richtung historischer Kulturgüter.

Wird man von Fall zu Fall betrachten müssen. Vielleicht muss es auch entsprechend erweitert werden, um den Kontext klar zu machen: "So war es mal und so darf es nicht wieder sein!"
< Auf diese Nachricht antworten >