Daiyama  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 14.03.2021 11:40 Uhr
Thema: Re:Pepe The Pew und me too Antwort auf: Re:Pepe The Pew und me too von Don Cosmo

>Nun, wie kriegt man da noch die Kurve auf Pepe? Was ist eigentlich der Grund dafür, ihn zu streichen? Ist es rein der "sexual predator" oder auch die Franzosen-Karikatur?

Gute Frage, wahrscheinlich stört sich niemand daran, dass es ein chauvinistisches Vorurteil ist, dass er Franzose ist.

>Eine Lösung wäre ja auch, dass man der Figur etwas entgegen setzt, was ihn in die Schranken weist. Klassisch ist es doch immer wichtig, dass der "Unterlegene" am Ende gewinnt und dadurch zum Starken wird. Und eigentlich glaube ich, dass Pepe am Ende immer leer ausging...?

Das scheint ja wohl das Ärgerliche gewesen zu sein, dass sie die Szene, in der er Kontra bekommt, rausgeworfen haben.

>Addendum: Muss man sich so Gedanken machen über Comics? Wahrscheinlich nicht, finde das Thema aber grundlegend spannend, weil man eigentlich kaum noch irgendwas sagen kann in Richtung Kritik an den Bewegungen ohne gleich als subversives Element zu gelten. Als wären die wegen korrekter Grundidee in ALLEN Teilbereichen sakrosankt.

Sehe vieles sehr ähnlich.
Vieles ist nur Symbolpolitik, aber die Symbole sind so vielfältig und häufig vorhanden und wirken somit, sehr unterbewusst, dass man da irgendwie ran muss. Beispiel, Wettertiefs hatten immer weibliche Namen und Hochs männliche. WTF? Ist jetzt ja anders und eigentlich völlig nebensächlich, aber trotzdem ein Symbol welches man so nicht belasten konnte.
Zur sprachlichen Genderfizierung hat eine Sprachwissenschaftlerin gesagt, 2000 Jahre war alles männlich geprägt, warum nicht einfach alles mal für die nächsten 2000 Jahre weiblich prägen?

Bei Quoten ist es ähnlich, früher gab es (gibt es) viele unfähige Männer in Positionen, wo sie nicht hingehören, einfach weil Frauen auf diese Positionen keine Chance hatten. Dann gibt es vielleicht jetzt halt mal Frauen die nicht optimal für die Positionen sind. Hat sich also nicht viel geändert, es besteht aber die Chance, dass in Zukunft sich jeweils die geeigneten Frauen und Männer in diesen Positionen befinden.

Die kompliziertere Frage ist halt, was darf man noch aus künstlerischer Freiheit heraus und wo fängt eine Gutmenschendiktatur an? Gerade in Richtung historischer Kulturgüter.

Vielschichtiges Thema.
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