Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.11.2020 11:02 Uhr
Thema: Re:Truth Seekers (AP) Antwort auf: Re:Truth Seekers (AP) von Razia
Huch, da kam ja wieder was! Man ist gar nicht mehr gewohnt, dass "da unten" sich noch was tut...

>Da mein ich eher die substilen Sachen, die man als gegeben hinnimmt, weil sie schon immer so sind (Gehalt, Rolle in der Gesellschaft), nicht so die offensichtlichen Arschloch Moves. Mansplaining ist auch so was. Bei uns in der Firma ist in der Forschung, wo ich arbeite, der Frauenanteil sehr hoch, auch bei den Führungskräften und alle haben das gleiche Einstiegsgehalt nach der Uni. Trotzdem dürfen sich unsere Ingenieurinnen/Chemikerinnen von dem ein oder anderen Kollegen gerne mal "erklären" lassen. Das ist natürlich personenspezifsich.

Erklären die Kollegen so was auch den anderen Männern oder rein Frauen?
Werde mir da sicher schwer tun, es genau zu beschreiben, aber ich trage Eulen nach Athen, wenn ich sage, dass Frauen und Männer durchaus anders ticken. Also auch von der Art her, wie Lösungen gesucht werden. Ich hab mir das zB jetzt bei der US-Wahl gedacht, dass vieles, was da an korruptem und machtgeilem Shit abläuft mit mehr Frauen in der Regierung (und dadurch weniger Testosteron) dramatisch anders wäre. Der Umgang und Motive sind anders, kann man natürlich jetzt nicht direkt von Politik auf Arbeitsalltag übertragen.
Bei uns gibt es zB nur zwei Frauen mit Programmier-Hintergrund, aber gerade in fachlichen Bereichen wiederum mehr Frauen, was zu einer guten Harmonie führt. "Wir" basteln lieber an der Technik, die Damen kümmern sich um die Vorgaben und haben das bessere Händchen in den Diskussionen und Beschreibungen.
Am Ende ist es aber sicherlich, wie Du sagst, Erziehung und wie das Klima und Vertrauen im Team ist.

>Rechtlich sind Frauen gleichberechtigt. Es gibt auch Elternzeit für Männer, die fast nie von Männern in Anspruch genommen werden. Da werden die Männer teilweise blöd angeschaut, wenn sie das machen. Bei uns in der Firma ist das völlig normal.

Hier auch so. Und jeder berichtet, wie wichtig diese Zeit ist. Also nicht nur fürs Kind, sondern auch für den Vater und die Mutter.

>Es geht auch gar nicht darum, die Natur auszuhebeln. Wenn man als Frau stillt, lässt es sich nicht völlig vermeiden, dass man mehr Zeit mit dem Kind verbringt. Ich finde es auch schöner, wenn das Kind nicht schon vor der Kindergartenzeit in eine Grippe muss, sondern jemand zu Hause ist. Da gibts sicher viele Meinungen zu. Dass aber später, wenn das Kind abgestillt ist, sich beide gleichermassen kümmern, finde ich eigentlich mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht. Das beeinhaltet auch das von dir beschriebene Kaputtarbeiten der Männer. Gibt genug Männer, die ihre Kinder kaum sehen, weil die schon schlafen, wenn sie nach Hause kommen. Ist auch nicht schön. Da sind wir aber auch noch nicht völlig weg von, je nach dem, wo du hinschaust.

Kann ich so unterschreiben. Mein Bruder und meine Schwägerin machen das ziemlich gut und verbringen trotz hohem Arbeitspensum viel Zeit mit den Kids, aber in Holland startet mit 4 die Schule, davor war er auch in einer Krippe. Allerdings finde ich das nicht sooo verkehrt, wenn sie mit anderen Kids spielen können. Natürlich hat es immer den Ruf des "Abschiebens" vom Kind, weil man Geld verdienen muss, aber die Zeiten, wo man 3-4 Kinder hatte und die auch miteinander spielen konnten, sind ja ebenso vorbei. Und rein auf dem Kinderspielplatz finden sich vermutlich nicht genug Spielkameraden?

>Du, das sind so einzelne Dinge, die nicht direkt was mit der japanischen Gesellschaft zu tun haben. Ich mag Animes gern, aber da wurde mir neulich so richtig der Spass verdorben, weil es teilweise echt unerträglich wurde. Ich rede nicht von sexy daherkommenden Frauen, sondern wenn in ganzen Szenen nur noch Melonen (!)zu sehen sind und sonst nix. Und ich rede hier von Fairy Tail, das ist ja kein Erwachsenen Anime. Das wurde von Staffel zu Staffel schlimmer. One Piece hab ich deshalb abgebrochen. Wenn jede Einstellung immer so gewählt ist, dass möglichst nur die Möpse, die wie zwei separate spielbare Chraktere anmuten zu sehen sind. Und das ganze dann auch null zur Sache tut. Die Charaktere waren in der ersten Staffel auch schon auf sexy gemacht (also die Frauen), aber dann ist das voll aus dem Ruder gelaufen. Bei One Pice sieht man das ganz gut, wie sich über die Zeit der Zeichenstyl geändert hat und man denkt: "WTF, das ist doch nicht die gleiche Person"?

Ja, OnePiece ist absoluter Schund, das war aber schon ... puh, vor mehr als 20 Jahren bei den Mangas so erkennbar. Diese krasse Überzeichnung ohne jegliche charmante Selbstreflexion hab ich ne Weile lang geduldet, weil PIRATEN!, aber mir wurde das auch zu viel nach 3-4 Bänden.

Naja, das mit den großen, wabernden Möpsen oder auch devoten Schulmädchen (alle natürlich Erwachsen, auch wenn sie aussehen wie 14), bzw. genereller Nacktheit in den Animes ... sofern das kein absurdes Maß annimmt, sehe ich da einfach drüber hinweg und denk mir meinen Teil. In dieser einen Koch-Serie (Shokugeki no soma/Food Wars) haut es auch regelmäßig den Leuten die Klamotten weg ... aber eben nicht nur Frauen: Jeder ist geradezu ekstatisch beim Probieren der Speisen und die Kerle natürlich mit Adonis-Körper, Frauen vollbusig. Insofern herrschte da ein Gleichgewicht, aber die grundlegende Kritik von Dir ist definitiv berechtigt. (FoodWars ist dennoch unterhaltsam!! :))

>Ich bin ja totaler PSO Fan und PSO 1 war ja sehr neutral. PSO 2 wird nicht umsonst als Waifu Sim beschrieben. Das ist eine Sachen, die männlichen Spieler meckern, dass man males nicht so gut einkleiden kann, was auch stimmt. Die Frauen Outfits sind so, dass man häufig sagen kann, ob die den Vaginalbereich rasiert hat. Also mehr als knapp. Aber da kann man sich ja auch anderen Kram anziehen, das machen auch einige, aber das ist eher die Minderheit. Was mich aber viel mehr aufregt und ich weiß nicht, ob man das jetzt nachvollziehen kann. Evtl. kommt dir das eher bei den Haaren beigezogen vor, aber mich triggert das total. Dass der weibliche Charakter so die Füße nach innen gedreht hat, wie man das auch oft bei jungen japanischen Frauen sieht, die sich klein und devot präsentieren wollen. Das sieht so kacke aus, ist aber auch so symptomatisch für das ganze. Bei Reddit gibts da auch elenlange Diskussionen zu, dass die meisten Männer (westlich, vermute ich) das auch blöd finden.

Es kommt ja ein verdammt großer Haufen des Habitus der Japaner aus dem Nô-Theater, was früher nur von Männern gespielt werden durfte (womit sich der Kreis mal wieder schließt). Um entsprechend dem Publikum klar zu machen, was für Emotionen passieren (weil alle mit Maske rum liefen) und wer was genau ist, wurden viele Posen, die Du auch heute noch siehst, dort viele viele Jahre lang exakt gleich abgespult. Und genau das ahmen nicht nur die Figuren im Unterhaltungsbereich, sondern auch die normalen Menschen immer noch nach. Ob "kleine Mädchen" im Nô-Theater so dargestellt wurden, wie Du es beschreibst, kann ich jetzt nicht sagen, verwundern würde es mich jedoch in keinem Fall.

An und für sich finde ich diese Herkunft aus dem Theater schon spannend und die Posen SIND universal verständlich (geworden), wenn sie über Gebühr alles prägen, wird es kitschig bis abstoßend, keine Frage.

>Echt? Aber in Animes werden die doch häufig von super bekannten Idols gesungen. Das Opening von Space Dandy find ich im original Jap. cool, das wirkt irgendwie so erheiternd, weiß auch nicht.

Naja, jeder Anime hat ja ein "super bekannten Idolsong". ;)
Gibt ja auch ein lustiges Meme, wo die Diskrepanz zwischen Intro- und Outro-Musik der Animes karrikiert wird: Intro immer "FUCKTHISSHITHEAVYMETALEVERYBODYSHALLDIEEE!!!" und Outro "kawaii-bakka-bakka-schubidu" Find ich aber nimmer, hier nur ein so ähnliches:
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