PUH  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 26.10.2019 13:42 Uhr
Thema: Re:Einser vor Zehnern Antwort auf: Re:Einser vor Zehnern von turzilla
>Der Effekt ist nicht merkwürdig, sondern das Ergebnis davon, dass man mit ehrlichen, hadwerklichen Berufen einfach nicht mehr genug Achtung in der Gesellschaft verdienen kann.  
>


Ist das so? Ernstgemeinte Frage. (Abgesehen davon, dass die anderen Berufen imo nicht "unerhrlich" sind). Dem Handwerk gehts doch gut, und ich hab das Gefühl die Leute finden Handwerk eigentlich ganz cool. Klar gibts da Coolness-Unterschiede, aber manche Unifächer haben ja auch nen schlechten Ruf.



>Akademiker kannst du auch ohne zweite Fremdsprache werden. Hauptschule-Mittlere Reife-Fachhochschule-Studium. Ohne Probleme. Es gibt meiner Meinung nach mit 10-11 Jahren mittlerweile einfach Wichtigeres zu lernen als eine zweite Fremdsprache, auch, oder gerade wenn man später studieren möchte. Medienkompetenz beispielsweise.

Da bin ich sofort dabei. Also wenn man jetzt Inhalte priorisiert. Medienkompetenz würde auch auf meiner Liste ganz oben stehen. Auch über Französisch :) Im M gabs da neulich eine Debatte zu, ich glaub aber die finde ich nicht mehr...

>Diese Lager gibt es doch schon lange. Was glaubst du, warum hier die Gymnasien überquellen und eine Hauptschule nach der anderen dicht macht? Mir gegenüber sagte mal eine Hausaufgabenbetreuerin über ein Kind: "Der Paul ist ja so dumm, der kann höchstens mal Maurer werden."

Es ist ja auch wirklich komisch, dass man ohne Abi quasi nix mehr werden kann, weil es absurde Anforderungen gibt an die Schulbildung. Früher wurde man mit Realschulabschluss locker Bankkaufmann, das dürfte heute kaum mehr gehen...


>Nein, ich lehne das nicht kategorisch ab, mich ärgert ja, dass man diese Wahl eben nicht hat! Wobei ich nochmal betone, dass man die zweite Fremdsprache nicht in allen Bundesländern "braucht" um ein allgemeines Abitur zu machen. Nur darauf bezieht sich mein Argument hier etwas "Unnnötiges" lernen zu müssen.
>


Ich glaube mich störte nicht das Wahl-Argument, sondern der Subtext "braucht man nicht".


>Ja, doch. Oft ist es eben so, dass Kinder die leicht lernen einen Vorteil gegenüber denen haben, die sich etwas schwer tun, oder keine Zeit haben, das Gelernte zu hinterfragen und dabei ins Stocken kommen. Ich bin halt der Meinung, dass dieses frühes Einteilen der Kinder nach diesem Schema ein Fehler ist. Intellekt geht nicht immer mit leichtem Lernen einher und diesen Leuten Steine in den Weg zu schmeißen wo es nur geht, ist schade. "Nur die Harten kommen in den Garten"! Ja. Aber da stehen auch schon hundert Schwachköpfe, die einfach Glück hatten. Sieht man ja an unseren Politikern.

Ich weiß nicht wie das heute so läuft. Wir hatte ne zeitlang so ein Kurssystem, da konnte man pro Fach zwischen 3 Schwierigkeitsgraden wählen und wechseln. Das hat immerhin eine gewisse Durchlässigkeit. Ichstelle mir den Weg auf einen anderen Schultyp sehr schwierig vor.
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