Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 15.06.2019 09:02 Uhr
Thema: Re:Kleinwagen werden verboten Antwort auf: Re:Kleinwagen werden verboten von dixip
>okay, das war nicht meine Hauptintention, die Politik als Bösewicht herauszuarbeiten, eher die Schizophrenie aller gesamten Vorschriften, die die (großen) Autohersteller wohl eher dankbar aufgreifen, um die für sie optimalen Autos zu bauen.

Wenn man sich anschaut, was an neuen Autos hier über die Straßen rollt, dann wird klar, dass sich da Verbraucher und Hersteller die Hände reichen in Sachen "größer & schneller". Vielleicht ist es ein Münchner Phänomen, aber ich seh nur noch doppelte Endrohre, R-, S- oder M-Embleme auf den Karren. Oder Abarth-500er. Früher sagte man noch alle paar Wochen mal "Oh, ein Porsche!" und heute kann man eher sagen "Oh, ein normaler Passat!"

>Aber die letzten 3-4 Sätze des Artikels sind ja nicht aus der Luft gegriffen: Vorschriften für mehr Assisstenzsysteme, für mehr Sicherheit und für weniger Abgase, also schon Pflicht für mind. Hybrid in Zukunft => Ergebnis: Autos wiegen mind. 1,5 t, was für Verbrauchsminimierung, Platzbedarf und Ressourcenverbrauch natürlich optimal ist.

Wenn man den Hybrid so sackdoof baut, wie es BMW, VW und Mercedes machen, natürlich. Aufgeflanscht für paar mehr PS und Rekuperation, am besten noch mit PlugIn, damit man den Verbrauch vermeintlich senkt. Keiner von denen hat ja einen Hybrid im Angebot, bei dem der ganze Antriebsstrang auf Verbrauch optimiert ist. Mein 10 Jahre alter Prius wiegt weniger als 1,5t und ich hab aktuell einen Verbrauch von 3,9 Litern auf die letzten 2k KM.

>Ich würde eigentlich eher sagen, dass die in den letzten ~10-15 Jahren noch mal ne Menge Fortschritt erzielt haben. Die Mini-Motoren mit Turbo und feinster Steuerung sind ja erst mit den heutigen, extrem feinen Fertigungstechniken machbar geworden.

Ja, man quetscht die Technik aus, um möglichst viel PS aus möglichst wenig Hubraum raus zu bekommen und nicht möglichst viel Reichweite.

>Wäre ja nur natürlich. Aber wenn man sich VW und deren Elektro-Offensive anguckt, scheint ein gewisser Änderungswillen - durch Druck von außen!!! - ja doch vorhanden.

Da kann ich bislang nicht viel erkennen, also von wegen Offensive. Nebulös kündigt man den ID an, aber mehr ist bislang nicht passiert. Selbst die finale Form steht doch noch nicht fest. Aber schön vorbestellen soll man für 40.000 Euro! Das ist in meinen Augen nicht viel mehr als ein Testballon.

>Das steht ja so im Artikel. Kann man bauen, aber in Zukunft muss man noch weniger verbrauchen, dann geht es nur mit Hybrid.

Der Audi A2 1.2 tdi hat schon vor 15 Jahren auch ohne Hybrid 3 Liter verbraucht. Klar, viel Alu und teure Technik drin, aber gehen tut es. Oder nimm den Fox, der konnte das auch. Verkauft sich halt nicht, weil die Hersteller und die Verbraucher es zu dem Preis und der Leistung gar nicht wollen. Pendeln im SUV oder Cabrio ist halt einfach viel toller. Hier müsste die Politik ansetzen, aber Andi Scheuer ist nur Knecht der Autoindustrie...

>Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte zwischen Politik und Autoindustrie, auch wenn da vermutlich kein Blatt Papier zwischen passt :)

Es ist halt alles im Umbruch, viele Länder setzen schon auf den Wandel weg vom Auto, nur hier wird verbissen an dem Luxusgut festgehalten. Persönlich würde ich mein Auto auch ungern aufgeben wollen und immer eins leihen müssen, aber in der Masse geht es einfach nicht mehr auf. Es gibt viel zu viele Autos! Am Ende trifft es aber sicherlich die Menschen, die sich nicht so locker mal ein zweites Auto zum Pendeln hinstellen können.
Ich wil auch nicht sagen, dass ich da eine Lösung parat habe, aber so wie es aktuell ist, kann es nicht weiter gehen.
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