PUH  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 31.05.2018 08:35 Uhr
Thema: Re:Die Buchpreisbindung kann weg Antwort auf: Re:Die Buchpreisbindung kann weg von Seriös

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>Ein rießen Problem dass ich damit habe ist dass die derzeitige Praxis vor allem Leuten nützt (aus Konsumenten Sicht) die sowieso schon extrem privligiert sind, durch ihren Intellekt, die Einkommensgelegenheiten die sich daraus ergeben und eben auch ihren Wohnort. Ja, es wird auch die arme Berliner/Hamburger/etc. Oma geben die kein Geld hat und davon profitiert, nur stellen Einzelfälle keine Basis dar um über Verteilungspolitik zu diskutieren.


Absolut, das ist ein Argument. Vor allem profitiert ja auch der Handel, nicht der Konsument.


>Deutschland ist nicht England oder Frankreich wo schonmal ein Viertel der Bevölkerung ne Autostunde von der Hauptstadt entfernt lebt. Es gibt in Dörfern nichts und in vielen Kleinstädten auch nicht wirklich viel. Davon abgesehen wird z.B. der Hartz Bewohner jetzt auch nicht einestages einfach mal in die Staatsoper marschieren und sich Pucchini geben, aber evtl. kommt er bei Youtube über den "Castlevania Soundtrack" zu Bach und von da aus wieder woanders hin, mal davon abgesehen dass man jetzt auch nicht auf Teufel komm raus an einem Hochkultur Kanon wie im 19. Jahrhundert gefallen finden muss.

Stimmt, gibt sogar ein Buch, wo alle Kanon-Werke gedisst werden, die man in der Schule serviert bekommt. Aber meinst du echt, dass "die Leude", wenn befragt, sagen würden: Ich guck nur Fernsehen und lese membrans Knallpresse-Empfehlungen WEIL ES HIER NICHTS GIBT? Kommt mir irgendwie unplausibel vor. Es gibt hier eben überall was, nur halt ist es dir nicht gut genug, weil du verwöhnt bist. Was ja auch geil ist.

Was mir am Rande dabei einfällt: Interessant ist ja, dass die einen immer die armen, hart arbeitenden Fabrik-Malocher sind, die auf ihrem Dorf leider nicht genug hochklassige Theateraufführungen für wenig Geld serviert bekommen, und auf der anderen Seite die "Reichen", die nur rumhängen und sich Xenakis auf ihrer Yacht (Jacht?  Iacht?) reinziehen. Die "Intellektuellen" die ich kenne sind aber  irgendwie ganz anders: meist immer im Dienst und grübeln sich einen ab *neben* ihrem Dayjob. Klar sind Leute mit besseren Startbedingungen begünstigt. Aber man darf auch den Rest nicht ganz aus der Verantwortung nehmen und sie wie Kinder behandeln, um die man sich kümmern muss. Womit man, finde ich, sie auch nicht ganz ernst nimmt.
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