Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.09.2016 17:19 Uhr
Thema: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? Antwort auf: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? von Seriös
>>Unterhaltung also nicht dasselbe wie Kultur?
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>Ich sehe keinen empirischen Beleg dafür dass Marktmechanismen ein zu wenig an Unterhaltung produzieren.  


Wenn man das Häkchen beim Filter "Nicht Scheiße" wegmacht, dann gibts da ne ganze Menge, stimmt schon. Dagibee und Katja Krasavice gefällt das.

>Dementsprechend, kannst du nur Argumentieren dass Märkte die "falsche Art" an Unterhaltung produzieren.  Ein elitäres paternalistisches Argument.

Die Forderung nach Abschaffung von Kulturförderung ist hingegen emanzipatorisch, ganz im Sinne der Aufklärung! LOL!

>>>>- Theater
>>>
>>>Ja, derzeit sind sie zu sehr Subvention für Gutverdiener, könnte man kürzen.
>>
>>Welche Gutverdiener genau?
>
>Der durschnittliche Theaterbesucher ist übermäßig gut gebildet und hat höheres Einkommen (oder hatte im Falle von Rentnern).


Jetzt halt die Frage: Will man Theater nur für Rentner und Gutverdiener machen? Ja wohl eher nicht. Würde man Ermäßigungen streichen, dann würde kein Schüler mehr ein Theater von Innen sehen vor Erreichen des 65. Lebensjahrs. Und ich _hasse_ Theater. Ich habe physische Abwehrreaktionen gegenüber Theaterstücken. Aber es ist Teil der menschlichen Existenz und des Ausdrucks. Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft, dass Leute, die ihr Leben diesem künstlerischen Ausdruck widmen, nicht komplett verarmen.

"Nö!"

Na gut.

>
>>Als wäre sowas wie die KüstlerSOZIALkasse keine Sozialpolitik. Aber wenn man es für smart hält, sich so transparent die Legosteinchen rauszupicken, die vermeintlich ins eigene Weltbild passen...
>
>Klar ist sie das, war aber nicht auf deiner Liste.  auch: mal wieder ad-hominem.


Das ist lediglich der elitäre Paternalismus, der da aus mir spricht. Tut mir leid, dass ich nicht restlos ALLES aufgezählt habe, dass von staatlicher Bezuschussung profitiert.

>
>>>>- Öffentliche Verwaltung
>>>
>>>Normale Kostenstelle um den Staat am laufen zu halten, komplett andere Baustelle.
>>
>>Und was für ein lebenswerter Staat das wäre, der endlich auf Kultur scheißen würde, die die Frechheit besitzt, zeitgleich zu unterhalten.
>
>Ein Staat der sich darum nichts schert und er ein Land am laufen hält das voller Lichtspielhäußer, Buchhandlungen, etc. ist, Ort an denen die Bürger den Kram mit ihrem Geld konsumieren der ihnen Spaß macht.


[https://de.wikipedia.org/wiki/Metropol_(Bonn)]

"Im Mai 2008 legte die Stadtverwaltung den zuständigen Gremien des Rates eine Beschlussvorlage zur Ablehnung der neuesten Umbaupläne der neuen Eigentümer vor und verwies sie auf die Möglichkeit, das Gebäude an einen Nutzer zu verkaufen, der eine kulturelle Nutzung unter Erhalt des Denkmals vorsieht. Am 26. August 2008 entschied das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG), dass nur noch die Fassade des Gebäudes über eine Denkmaleigenschaft verfüge. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Die Stadt legte Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision ein. Diese wurde abgelehnt; die OVG-Entscheidung ist damit rechtskräftig. Der Umbau zu einer Buchhandlung begann 2009 und wurde im Herbst 2010 abgeschlossen."

Die Thalia-Filliale wurde mittlerweile dichtgemacht und durfte einem 99-Cent-Laden weichen. Freier Markt! Yaaay!

>>>Seltsamerweise wird jeder immer sehr national in seinen Appellen wenns darum geht etwas vom Staat zu bekommen.  Wir müssen den deutschen Bauernstand schützen, den deutschen Bergarbeiter, den deutschen Film! ;)
>>
>>Die deutschen Arbeitslosen, die deutschen Familien, die deutsche Windkraft - sehr auffällig, wie intensiv Deutschland auf die eigenen Interessen fixiert ist; stimmt schon.
>
>Sozialpolitik ist was anderes.  Bei der Windkraft, du kannst Subventionen eine Zeit lang als Inkubator Investition nutzen und diese dann zurückfahren.  Das kann durchaus Sinn machen und entspricht auch der aktuellen Praxis bei sowas.


Mit unabhängigen Produktionsfirmen also gar nicht zu vergleichen! Alles klar.
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