Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.05.2016 23:22 Uhr
Thema: Re:Was könnte gruseliger sein als Tiptoes? Antwort auf: Re:Was könnte gruseliger sein als Tiptoes? von Liyah
>>Nee. Aber man könnte solche Szenen bspw. komplett rausnehmen.
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>Ja, kann gut möglich sein, dass eine solche Szene für den Directors Cut am Schneideboden gelandet wäre, weil sie gemerkt hätten, dass die mal überhaupt gar nicht funktioniert hat. Aber schon kurious auf diese Glaspavillionszene überhaupt zu kommen.


Das muss so ein nerviger, aber nicht unüblicher push-pull-...mechanismus zwischen produktion und filmteam gewesen sein. Solche Projekte locken ja ohnehin nicht unbedingt Studios an, sondern unabhängige Financiers, nach deren Pfeife du gegebenenfalls zu tanzen hast, je nachdem wie dringend du damals die Kohle brauchtest und auf was du dich da eingelassen hast. Es ist total realistisch und nachvollziehbar, dass dir da die Bestimmungshoheit aus der Hand gleitet und du in deinem Herzensprojekt Schrägstrich Behindertendrama dann plötzlich random so eine American-Pie-esque Szene drehen musst, weil der ägyptische Zahnarzt, der dir 150.000 Öcken geliehen hat das unbedingt so will und ansonsten den Scheck nicht durchgehen lässt, mit dem du eigentlich Peter Dinklage bezahlen wolltest, der bereits tagelang für dich gearbeitet hat zu dem Zeitpunkt und der die auf dich folgenden Generationen deiner Familie auf eine unvorstellbare Summe hin verklagen könnte, während du halt immer noch im laufenden Drehbetrieb ist. Es ist die Hölle, das absolute Scheißefressen mit doppelt Käse deluxe. Stalingrad x 9/11.

Und dann gehst du Kompromisse ein.

Nunja.

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>>Jason Mantzoukas erwähnt am Ende auch, wie scheiße der Film geschnitten ist, was im Grunde auf dasselbe hinausläuft was wir meinten von wegen Aktstruktur: Szene A - Die Eltern treffen sich, Schnitt. Szene B: Hochzeit. Schnitt. Szene C: Geburt. Und man denkt die ganze Zeit "Ist jetzt ein ganzes Jahr vergangen oder wie oder wer oder was? Oder sechs Monate? Häh?" Es wirkt schwachsinnig, wenn ein Paar, das vor zwei Szenen geheiratet hat, sich vier Filmminuten später trennt. Sicher gibt es da sinnvolle Zusammenhänge für sowas, wie in nem Biopic über Liz Taylor.
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>Ja, wer weiß in welchem Zusammenhang diese Szenen mal ursprünglich geplant waren. Denke auch, wie ihr ja im Podcast sagt, die haben da krampfhaft versucht einen ganz anderen Film daraus zu machen.


Absolut, alles andere würde schlicht noch weniger Sinn ergeben.

>>Es gibt Episoden, die schon mit ner Tangente in einer Tangente in einer Tangente anfangen und wo man merkt, die Leute nutzen den Film eher als "conversation piece" für wild improvisierte comedy-bits. Da können wir nicht mit konkurrieren, und würde auch superätzend rüberkommen, wenn wir versuchen würden, krampfhaft witzig zu sein.
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>Jo das würde überhaupt nicht passen. Macht das mal ruhig so weiter, finde das nimmt schon eine ziemlich gute Richtung, ihr steigert euch von Folge zu Folge. Ihr habt bei Tiptoes sehr gut erklärt, was an dem Film schief gelaufen ist, fand ich sehr interessant.


Schade, dass die Folge nicht so gut "lief". Jetzt Supernasen leicht besser. Wir reden von zweistelligen Zahlen, an denen sich eh nichts ändern wird, wenn uns nicht Obama retweetet, also wayne. Ich war damit eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Tiptoes-Podcast, mehr als mit der Folge jetzt, aber es sorgt irgendwie für mehr Bewegung. Nasen jetzt. Ist ganz interessant.

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>>Und so dauerts halt länger und es gibt weniger zu lachen WEGEN UNS (sondern weil die Filme halt einfach teilweise mega insane sind), aber man kann's ganz geil durchhören, weil ich diesmal halt auch Sätze die ich anfange zuende bringe und Alex viel mehr sagt, das hat mich an den Folgen davor gestört, dass ich da das Wort viel zu selten abgebe. Mal gucken, was man da in Zukunft noch besser machen kann, ohne dass es in Arbeit ausartet natürlich...
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>Mir ist aufgefallen, dass du für Alex öfters die Sätze beendest. Was zwar an sich ganz trollig im "ohh die wissen voneinander ganz genau was sie denken" Sinne ist, aber dadurch Alex weniger zu reden hat. :)


Danke für den Hinweis! Ich hab ihn auch Alex gegenüber extra erwähnt, weil ich dir da zustimme, obwohl es uns beiden so nicht aufgefallen ist, und in der Supernasenfolge jetzt ist das total mißlungen. Ich hab meinerseits nicht dran gedacht und das fand ich blöd. Hoffentlich ist meine Wahrnehmung jetzt für die nächste Folge ausreichend geschärft; mir hat es das zuhören tatsächlich ein wenig verlitten, dass ich sie so zwanghaft unterbrochen habe und sie damit ständig aus dem Konzept brachte. Ich bin halt durch eine andere Schule gegangen; eine wo wenn man das Mikro bekam da hart drum kämpfen musste und jeder der acht anderen im raum jederzeit zu fast jedem scheißdreck ein dreiviertelstündiges impulsreferat halten konnte, und da entwickelt man eine extrem egoistische mentalität. Das macht es nicht besser, dass ich es nichtmal schaffe, die Person, der ich das Eheversprechen gegeben habe, zu Wort kommen lassen in der Lage bin wie ein zivilisierter Mensch.
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