Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.05.2016 00:17 Uhr
Thema: Re:Was könnte gruseliger sein als Tiptoes? Antwort auf: Was könnte gruseliger sein als Tiptoes? von Liyah
>10min nach Beginn des Podcasts einzuschlafen und ihn in seine Träume einzubauen! Ich war auf einem desolaten Schrottplatz mit Alex und einem Kleinwüchsigen, der nicht aufhören wollte zu reden, was sich im nachhinein als Felix Stimme herausgestellt hat. Sehr verstörend.

ROFL! Net schlescht. Sehr nah dran an der wirklichen Erfahrung. Werden wir für die Oculus-VErsion des Podcasts im Hinterkopf behalten!

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>Habe den Podcast jetzt nochmal gehört und fand ihn sehr unterhaltsam! Ich bin mir aber nicht ganz so sicher, ob ein Director's Cut wirklich mit allen Problemen des Films aufräumen würde. Jedenfalls kann ich mir bei manchem was ihr kritisiert habt (z.B. die seltsamen Dialoge oder die Szene im Glaspavillion) nicht vorstellen, wie das da besser wäre.


Nee. Aber man könnte solche Szenen bspw. komplett rausnehmen. Ich denke nicht, dass der Film toll oder gar nur gut wäre, aber zumindest akzeptabel. So wirkt er einfach sehr, sehr weird und unfokussiert. Ich meine, normalerweise sollten zwei Leute bei einem Film, der jetzt nicht "Damals in Marienbad" oder so ist, problemlos einer Meinung darüber sein, worum es in einem Film oder einer einzelnen Szene geht. Das ist jetzt kein allzu krasser Belastungstest für inhärente Logik. Aber da funktioniert gar nichts. Wenn man McConaughey klar als einen Antagonisten zeichnen würde (Was okay wäre! Interessant sogar!) aus dessen negativer Einflussphäre sich Beckinsale den Film hinüber zu lösen versucht, mit Hilfe von Gary Oldman - das ist schonmal ne Geschichte. Es passieren nachvollziehbare Dinge aus schlüssigen Gründen. So ist es aber so, dass man nie wirklich nen Peil hat, was das Problem der Leute ist (Weil sie da ihre Meinung auch teilweise sekündlich (!) wechseln) und der gesamte Handlungsbogen des Films schwachsinnig ist. Ich hab mir danach den Podcast von "How Did This Get Made" angehört, deren Katalog ich letztes Jahr komplett durchgearbeitet habe, bis eben auf Tiptoes, weil ich Tiptoes so unbeeinflusst, wie es mir damals noch möglich war, gucken wollte. Aber die sprechen dieselben Sachen an (Was mich ein bißchen beschämte, weil das halt schon echt so wirkt als hätten wir ihre talking points 1:1 kopiert, was halt nicht der Fall ist und in einigen Punkten unterscheiden sich auch unsere und deren Urteile... naja, wayne). Jason Mantzoukas erwähnt am Ende auch, wie scheiße der Film geschnitten ist, was im Grunde auf dasselbe hinausläuft was wir meinten von wegen Aktstruktur: Szene A - Die Eltern treffen sich, Schnitt. Szene B: Hochzeit. Schnitt. Szene C: Geburt. Und man denkt die ganze Zeit "Ist jetzt ein ganzes Jahr vergangen oder wie oder wer oder was? Oder sechs Monate? Häh?" Es wirkt schwachsinnig, wenn ein Paar, das vor zwei Szenen geheiratet hat, sich vier Filmminuten später trennt. Sicher gibt es da sinnvolle Zusammenhänge für sowas, wie in nem Biopic über Liz Taylor. Aber nicht in Tiptoes! Wir sollen die ersten 60 Minuten lang denken, dass hier ein Paar die Widrigkeiten des Lebens überwindet, nicht dass McConaugheys ätzend undefinierter, gänzlich interner Konflikt drei mal erwähnt und dann nichtmal als Nachgedanke über Bord gekippt wird für ein total stranges Nicht-Ende, das eigentlich der Anfang der GEschichte darstellt, die Tiptoes in der vorliegenden Form erzählen will.

tl;dr Tiptoes wäre im Directors Cut nicht gut, aber auch nicht so vollkommen gaga.

[http://www.earwolf.com/episode/tiptoes/]

Ich finds auch ganz cool, dass sie den ganzen Film mitsamt Werbung und Gedöns in einer Stunde durchgekloppt bekommen haben, dafür ist die Nacherzählung aber auch sehr spastisch geraten. Weder Alex und ich können es halt mit ziemlich erfolgreichen, erfahrenen amerikanischen Bühnenkomikern aufnehmen (HDTGM) oder mit zwei jeweils Emmy-prämierten Daily-Show-Autoren (The Flop House). Das sind die Podcasts, die ich jetzt persönlich mit am liebsten höre (Wobei HDTGM abgebaut hat), wo ich aber in der Regel die Folgen am gelungensten finde, wo der Plot des Films halbwegs nachvollziehbar nacherzählt wird, so dass ich dem ganzen auch geistig halbwegs folgen kann. Es gibt Episoden, die schon mit ner Tangente in einer Tangente in einer Tangente anfangen und wo man merkt, die Leute nutzen den Film eher als "conversation piece" für wild improvisierte comedy-bits. Da können wir nicht mit konkurrieren, und würde auch superätzend rüberkommen, wenn wir versuchen würden, krampfhaft witzig zu sein. Und so dauerts halt länger und es gibt weniger zu lachen WEGEN UNS (sondern weil die Filme halt einfach teilweise mega insane sind), aber man kann's ganz geil durchhören, weil ich diesmal halt auch Sätze die ich anfange zuende bringe und Alex viel mehr sagt, das hat mich an den Folgen davor gestört, dass ich da das Wort viel zu selten abgebe. Mal gucken, was man da in Zukunft noch besser machen kann, ohne dass es in Arbeit ausartet natürlich...

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>Bonusanekdote: Als Kind habe ich ziemlich oft die "Otto Platte" meines Vaters gehört und war immer sehr von Tiptoes verstört:
>[https://www.youtube.com/watch?v=xb77EPHZgfo]


Es ist jetzt nicht unbedingt die ultimative Hymne geistiger Gesundheit, sagen wir's so
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