Barbarian  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.12.2012 16:31 Uhr
Thema: Re:Steinbrück Antwort auf: Re:Steinbrück von dixip
>Weil ich die Positionen der Linken für dermaßen falsch halte, dass ich keine Regierungsbeteiligung von denen haben will. Ich denke, dass eine von Linken stark beeinflusste Politik soziale Leistungen massiv ausbauen würde, so dass die unteren Einkommen quasi zwangsweise zu Transferempfängern werden, selbst diejenigen, die das aus Stolz nicht wollen. Hohe Mindestlöhne würden letztendlich einmal im Kreis durchs System wandern (höhere Kosten, höhere Preise, höhere Einkommen in der Mittelschicht), so dass am Ende das Durchschnittseinkommen wieder so viel höher ist, dass man wieder unterhalb von 50% des Durchschnittseinkommens landet, selbst mit 10€ in der Std. Inwieweit Mindestlohn tatsächlich Jobs vernichtet, will ich nicht beurteilen, aber natürlich wird das wirtschaftlich durchgerechnet, ob Verlagerung oder Maschinisierung Sinn macht (je teurer die Arbeit, umso früher macht es Sinn).
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>Finanziert wird das angeblich durch höhere Steuern bei den Reichen. Erbschafts- und Vermögenssteuer, die aber natürlich nur wirklich Geld einbringen, wenn man doch sehr früh einsetzt. D.h. Betriebe müssen bluten (oder sich verlagern) und auch die heutige obere Mittelschicht wird richtig massiv leiden, also schon der Facharbeiter oder Abteilungsleiter. Die Superreichen können ihr Geld schon ins Ausland schaffen o.ä. Wahrscheinlich gehen sie auch auf Kapitalgewinne los, was dann aber auch wieder den kleinen Sparer trifft, also, wenn es doof gemacht wird, jede kleine Lebensversicherung oder Riesterrente belastet.
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>Es funktioniert halt nur über Masse, wenn es um Mehreinnahmen geht und d.h., dass es fast jeden treffen wird, der heute halbwegs gut oder besser verdient.


Ist sicherlich eine mögliche Sicht des Genzen, obwohl doch vieles davon hypothetisch ist. Ich bin auch nicht für Vermögens- oder Erbschaftssteuer, weil das nur ein Aufschieben und Symptombehandlung statt Ursachenbekämpfung ist. Aber dennoch wird mir aus deinem Post nicht klar, warum die Linke jetzt so viel schlechter sein soll als die anderen Parteien. Die machen in die andere Richtung schon so viel falsch und das ist, im Gegensatz zu den Linken, nicht hypothetisch. Aber der Wähler ist scheinbar geneigt das Übel zu wählen was er schon kennt:)
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