Schrody  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 16.04.2011 17:00 Uhr
Thema: Ne Menge Mass Effect Antwort auf: Bücher und Lesestoff Thread part 2 von Michael K.
Diese Woche fertiggelesen:

Mass Effect: Revelation. Karphyshyns erster Roman zum Franchise, der praktisch die in ME1 erwähnte "Wegen dem bösen Saren ist Anderson kein Spectre geworden"-Story erzählt. Fand ich nett.

Mass Effect: Retribution. Karhyshyns dritter Roman. Thema: Cerberus und ihre Experimente mit Reaper-Technologie und deren Folgen. Hat mir insgesamt gar nicht gefallen, erkläre weiter unten im Spoilerbereich, warum.

Heute bekomme:

Mass Effect: Ascension, Karpyshyns zweiter Roman, und Mass Effect: Redemption, Mac Walters erster Comicband zum Franchise, der Liara T'Sonis Bemühungen, den "toten" Shepard zu retten, behandelt. Werd ich dann nochwas dazu schreiben, wenn ich damit durch bin.














*** Spoiler zu Mass Effect: Retribution ***

Zuerst einmal fand ich, wie ich im ME3-Thread schon andeutete, dass die ersten einführenden Kapitel von Kai Leng mir zu rassistisch waren. Ja, Cerberus ist eine rassistische Pro-Mensch-Organisation, wenn Karpyshyn das aber in den ersten Kapiteln nicht gefühlte 5mal pro Seite irgendwie belegen würde, hätte man es auch schon begriffen. Das laß sich teilweise wie ein NPD-Pamphlet aus dem 26. Jahrhundert. Ich hatte zeitweise ernsthaft überlegt, das Buch nicht weiterzulesen in der Befürchtung, das würde die ganze Zeit so weitergehen, aber Karpyshyn fängt sich zum Glück in der Hinsicht nach ca. dem ersten Buchfünftel. Vielleicht war ich da beim Lesen auch zu sensibel, aber mich hat's echt genervt.

Was mich generell auch nervt sind solche ideenlosen Sachen wie "immer irgendwo irgendwie heil rauskommen". Genau das passiert dem Hauptantagonist und überlegenem Nazisupermensch from the Future, Kai Leng, nämlich regelmäßig. Das gipfelt dann darin, dass der Leser nicht einmal die Befriedigung eines toten Kai Lengs am Ende erfährt, nein! Denn wieder einmal entkommt er heil in allerletzter Sekunde. Und das wegen eines völlig bescheuerten Kontinuitätsfehlers, und nicht, weil die Story es herleitbar vermittelt. Meine Fresse, die Romane sind keine Weltliteratur, aber es hätte doch Karpyshyn auffallen müssen, dass Kai Lengs Flucht so, wie er sie darstellt, durch die Ereignisse ein paar Seiten weiter vorn unmöglich gemacht wurde.

Zur Erklärung: Im "Finale" als Nick den inzwischen vollständig "umfunktionierten" Grayson attackiert und Kai Leng in den weitern Kampfverlauf eingreift, wird ihm durch einen Tritt Graysons ein Handgelenk zertrümmert. Am Ende des Kampfes hält Anderson Kai Leng mit der Waffe in Schach. Da Nick aber lebensgefährlich verletzt ist und Anderson helfen muss, schießt er Kai Leng in beide Beine, um seine Flucht soweit zu verzögern, bis die Sicherheitsleute der Grissom Academy eintreffen. Kai Leng, der beide Beine daraufhin nicht mehr nutzen kann, robbt sich dann zu seinem Shuttle und entkommt in wirklich allerallerletzter Sekunde, er schließt die Shuttleschleuse praktisch gerade noch rechtzeitig, als die ersten Schüsse des Sicherheitsteams in seine Richtung fallen.

Und warum hat er es in allerletzter Sekunde zum Shuttle geschafft? Weil er sich einen Teil des Weges BEIDHÄNDIG wie ein Affe an einer Serviceleiter entlanghangeln konnte. BEIDHÄNDIG! MIT SEINEM ZERTRÜMMERTEN HANDGELENK! Meine Güte, ging mir das auf die Eier... Wenn die Flucht glaubhaft vermittelt worden wäre, wäre das zwar immer noch nicht mein Wunschausgang des Buches aber wenigstens einer, den man hätte akzeptieren können.

***Diese Nachricht wurde von Schrody am 16.04.2011 17:41 bearbeitet.***
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