Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.11.2009 20:29 Uhr
Thema: Re:Buh! Antwort auf: Re:Buh! von Don Cosmo
>>Memo an dich: NIE freuen, wenn ich irgendwo auftauche! NIE!
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>Würdest Du mal bei mir vor der Haustüre aufkreuzen, würde ich mich schon freuen!


Strangerdanger anyone?!

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>>Nein. Soweit ich es aus dem Kopf zusammenkriege:
>> ...
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>Mir war das beim wöchentlichen Gucken auf Pro7 nicht wirklich dramatisch aufgefallen, daß die Folgen aus Gründen wie Du sie oben beschrieben hattest ihre Hoch- und Tiefpunkte hatten. Ich hatte das als "normale" Fluktuation abgetan, manche Folgen sind eben durch die beteiligten Akteure oder einfach von der Grundidee her geiler als andere. So wie in jeder anderen Serie auch...?


Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber Lost ist für mich persönlich keine "Serie wie jede andere auch". Zumindest meine Idealvorstellung von Lost. Das nach der ersten Staffel versucht wurde, das ganze erzählerisch auszudehnen, ist konsequent vom Sender, weil er es zu der Zeit mit einem Mega-Erfolg zu tun hatte, ungefähr auf Augenhöhe mit Desperate Housewives von der Quote her.
Warum ist Lost was anderes als Desperate Housewives? Wegen dem "high concept" mit dem Geheimnis der Insel. Wenn man Figuren, die eigentlich dem GEheimnis der Insel auf die Spur kommen sollten, dabei zusieht, wie sie um ihren dummen Sohn mopen oder Kirchen aus Baum bauen, dann werde ich rammdösig. Das ist das Backpulver in meinem Kokain, das will ich da nicht drin haben. So gings ja auch millionen anderer Amis.

Nachdem man sich in Season 1 vom Robinson- zum Mystery-Drama verpuppt hat, hätte man ruhig noch mehr geilen Shit machen können, anstatt Charakteren fade einzelarcs zu geben (Einige waren ja auch gut, aber Charlies Heroinsucht und irgendwie abgefucktes Pubertätsdrama mit Locke und das Babyklauen seinerseits... wtf?!) bzw. welche, die völlig inkohärent sind.

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>>Weil Lost irrsinnig kostspielig on location in Hawaii gedreht wird. Das hat sicherlich Kostengründe, schränkt aber auch die Teilnahmebereitschaft von Schauspielern ein, die theoretisch das halbe Jahr lang auf Oahu rumdummen müssen, während sie anderswo kein Geld verdienen können. In Los Angeles ist es aufgrund der räumlichen Nähe durchaus möglich, neben einer TV-Hauptrolle noch in anderen Sachen mitzuspielen.
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>Ok, das ist ein Punkt, der mir bis dato natürlich nicht aufgefallen war. Was aber auch daran liegt, daß ich eher davon ausging, man sei so oder so nur in einer Serie wirklich "daheim". Für zweitrangige Projekte gibt es doch sicherlich genug Drehpausen?


Naja, der Drehplan auf Hawaii muss sich ja keinesfalls mit dem in Hollywood decken. Da wird zwar auch im Sommer gedreht, genau wie Lost, aber wohl mehr in kürzerer Zeit. Bzw. über einen geringeren Zeitraum.

>>Die Sache ist die: Lost ist eine Serie, die nur horizontal funktioniert. Episoden ohne Nachklapp oder Bedeutung können für Zuschauer, die am Fortgang der Handlung mehr interessiert sind als an den Figuren nur unbefriedigend sein. Das Problem der Lost-Autoren war nur, das die Figuren nicht viel hergeben, wenn man ihr herzzerreißendes Schicksal in den zwei vorhergehenden Staffeln auserzählt hat und die neuen Figuren noch schlechter sind (Tail-Section-Losties gibts glaub ich gar keine mehr im Hauptcast, alle tot). Da wurden 22 bis 24 Folgen pro Staffel schon sehr lang. Ich kann mich an einige Lost-Folgen der zweiten, dritten und vierten Staffel erinnern, während der ich mich vor dem Monitor gewunden habe wie ein Tier, weil es so schlimm war.
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>Ich habe jetzt auch ein wenig das Problem, daß ich 80% der Geschehnisse nur noch wage weiß und einzelne Charaktere neben denen, die schon von Anbeginn der Serie da waren nicht mal mehr namentlich weiß.


Mir gehts in etwa ähnlich.

>Wenn ich die Staffel anfange und es da wieder einen Rückblick gibt, kommt das alles wieder, aktuell ... blank screen. Insofern kann ich nur blauäugig glauben, was Du sagst!
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>>Es gab mal ne ganze Folge über eine Marienerscheinung von Charlie, for fucks sake!
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>Ich erinnere mich Bruchstückhaft. Evtl. hast Du das Problem, daß Du alles zu sehr auf die Goldwaage legst?


Das sicherlich, aber 's schließlich mein "Job".

>Da muss man wohl recht viel in irgendwelchen Blogs und Biz-Magazinen schmökern, um diese Zusammenhänge zu erfahren?

Serienjunkies, bis dort der Spam a la "XY aus The Hills mit Gastauftritt in Gossip Girl"-Meldungen da häufte, sowie Lostpedia und Wikipedia.

>Da bin ich dann doch froh, daß ich es nur dumpf konsumiere...

Wenn man sich selbst hypen will für den Shit, bringts das richtig. Zum Beispiel vor einer Season Premiere oder einfach nur mal so.

>Nichts gegen Mister Eko!

"Mei brodda Jemmie!" pffffffffffffffffffzt...

>Aber Du hast Recht, manchmal wäre es schön, wenn so mancher Clinch einfach durch ein Schuldeingeständnis gelöst werden würde ... aber im echten Leben ist es auch nicht anders!

Dochdoch, bei wichtigen Problemen sagt man sich idR schon bescheid. Da ist es schon bei nem Wasserrohrbruch wurscht, ob man das Leuten nicht sagt, nur weil man denkt, dass derjenige einen nicht so liebt wie man sich das wünscht oder sonstiger Kack, der nur in Geschichten funktioniert.

Es sei denn, man lebt mit Psychophaten zusammen.

>
>> ... Ergo ist True Blood die beste Serie der Welt, aber ich schweife ab.
>
>Kenne ich nicht.


Bildungslücke!

>Kann man das hierzulande anschauen?

Natürlich nicht, Frau von der Leyen würds sonst gleich indizieren wegen Schmähung des Christentums, Homosexualität und Aufruf zum ungeschützten Geschlechtsverkehr in Zeiten von AIDS.

>Worum geht es generell?

Um eine Kellnerin in Louisiana namens Sookie Stackhouse, die Gedanken lesen kann in einer Welt, in der dank einer Erfindung der Japaner Vampire offen unter Menschen leben können (Naja, nachts zumindest). Die Erfindung ist das Hämoglobin-Substitut "TruBlood", und kommt in feschen Energy-Drink-Flascherln daher. Ihr Bruder Jason ist der örtliche geile Bock von Bon Temps (So heißt das Kaff) und beide wohnen bei ihrer Oma. Irgendwann kommt der Vampir Bill vorbei in der Bar in der Sookie arbeitet, und sie verliebt sich in ihn, weil sie es schön findet, seine Gedanken nicht lesen zu können.

Darüber hinaus gibts viel Sex, Blut, punktuell eingesetzten Splatter und Menschen sowie Untote zum Gernhaben. Alles andere wären Spoiler.

>Ja, aber ich hatte durchaus eine kindliche Freude daran, weil es (zumindest für mich) die einzige Serie ist, die das so konsequent gemacht hat. Wäre sie mit diesem Schema eine unter vielen, würde es anders aussehen, aber wo gibt es noch einen großen, roten und faszinierenden Faden?

Genau, deswegen hasse ich es, wenn man das Gefühl hat, vom Typen an der Angel wirklich nur noch verarscht zu werden. Stattdessen krieg ich ja mittlerweile, was ich will: Handlungsfortschritt.

>
>>Das ist spätestens mit dem Finale von Season 4 vorbei. Season 5 ist mit die beste Staffel Lost überhaupt (Wenn man denn drangeblieben ist, quereinsteigen ist bei der Serie völlig unmöglich, jedenfalls aus moralischer sicht!) und ich hätte sie gerne in HD gesehen, deswegen bin ich neidisch auf dich! BUH!
>
>Und Du kannst außerdem noch neidisch sein, weil mir dieses Sahnestück noch unbekannt ist!


Dafür fängt im Januar ja schon die nächste Staffel an. In der Zwischenzeit gucke ich das wirklich nette Fringe (Als Akte-X-Ersatz dank Walter und dem Peterle echt guckbar. Auch cool, das sie mittlerweile weniger mit dem Pferd (= Hauptfigur) erzählen), die ganzen NBC-Comedys, Southpark, Sunny in Philadelphia... die TV-Season ist ja mitten am laufen. Jetzt wo Baseball vorbei ist kommt auch wieder House und so.

>Ansonsten muss man sagen, daß die Vorteile von BR sich bei LOST so die Waage halten. Die FX sind ein Graus und wirken auf DVD nicht gar so desaströs billig. Einzig der schwarze Nebel ist gut gemacht, das restliche CGI ... au weia!

Okay, das sieht man ja schon in SDTV, dass es scheiße ist. Aber die Aussensets, der Dschungel und der Strand, die dürften so richtig kicken.
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