Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 04.11.2009 09:59 Uhr
Thema: Re:Buh! Antwort auf: Re:Buh! von Felix Deutschland
>Memo an dich: NIE freuen, wenn ich irgendwo auftauche! NIE!

Würdest Du mal bei mir vor der Haustüre aufkreuzen, würde ich mich schon freuen!

>Nein. Soweit ich es aus dem Kopf zusammenkriege:
> ...


Mir war das beim wöchentlichen Gucken auf Pro7 nicht wirklich dramatisch aufgefallen, daß die Folgen aus Gründen wie Du sie oben beschrieben hattest ihre Hoch- und Tiefpunkte hatten. Ich hatte das als "normale" Fluktuation abgetan, manche Folgen sind eben durch die beteiligten Akteure oder einfach von der Grundidee her geiler als andere. So wie in jeder anderen Serie auch...?

>Weil Lost irrsinnig kostspielig on location in Hawaii gedreht wird. Das hat sicherlich Kostengründe, schränkt aber auch die Teilnahmebereitschaft von Schauspielern ein, die theoretisch das halbe Jahr lang auf Oahu rumdummen müssen, während sie anderswo kein Geld verdienen können. In Los Angeles ist es aufgrund der räumlichen Nähe durchaus möglich, neben einer TV-Hauptrolle noch in anderen Sachen mitzuspielen.

Ok, das ist ein Punkt, der mir bis dato natürlich nicht aufgefallen war. Was aber auch daran liegt, daß ich eher davon ausging, man sei so oder so nur in einer Serie wirklich "daheim". Für zweitrangige Projekte gibt es doch sicherlich genug Drehpausen?

>[http://www.killsometime.com/mugshots/Files-1952196/Lost-Girls.jpg]

Au wacka! Wobei Police-Bullshots immer krass ausschauen durch die richtig helle Beleuchtung.

>Die Sache ist die: Lost ist eine Serie, die nur horizontal funktioniert. Episoden ohne Nachklapp oder Bedeutung können für Zuschauer, die am Fortgang der Handlung mehr interessiert sind als an den Figuren nur unbefriedigend sein. Das Problem der Lost-Autoren war nur, das die Figuren nicht viel hergeben, wenn man ihr herzzerreißendes Schicksal in den zwei vorhergehenden Staffeln auserzählt hat und die neuen Figuren noch schlechter sind (Tail-Section-Losties gibts glaub ich gar keine mehr im Hauptcast, alle tot). Da wurden 22 bis 24 Folgen pro Staffel schon sehr lang. Ich kann mich an einige Lost-Folgen der zweiten, dritten und vierten Staffel erinnern, während der ich mich vor dem Monitor gewunden habe wie ein Tier, weil es so schlimm war.

Ich habe jetzt auch ein wenig das Problem, daß ich 80% der Geschehnisse nur noch wage weiß und einzelne Charaktere neben denen, die schon von Anbeginn der Serie da waren nicht mal mehr namentlich weiß. Wenn ich die Staffel anfange und es da wieder einen Rückblick gibt, kommt das alles wieder, aktuell ... blank screen. Insofern kann ich nur blauäugig glauben, was Du sagst!

>Es gab mal ne ganze Folge über eine Marienerscheinung von Charlie, for fucks sake!

Ich erinnere mich Bruchstückhaft. Evtl. hast Du das Problem, daß Du alles zu sehr auf die Goldwaage legst?

>Weil ich die Serie seit meiner Zivizeit gucke und seit dem fast jedem, dem ich begegnet bin, die Chose als heißesten Shit EVAR gepimpt hab und irgendwann Ende der zweiten auch feststellen musste, das nur weil es Lost ist, die Maneurismen typischer Fernsehdramaturgie trotzdem griffen. Da waren (meist einzelne) Szenen drin, die waren so schlimm wie Dawsons Creek, wenn nicht noch schlimmer. Für sowas konnten die nur Zeit haben, weil keiner ihnen mit Absetzung zu drohen wagte. Zum Glück gabs dann den oben nochmal reüssierten Kompromiss, der es den Autoren verbat, weiter derart herumzuschwafeln und irgendwelchen Mist zu fabulieren und das Investitionsrisiko der Financiers auf für sie tragbares Maß schrumpfte.

Da muss man wohl recht viel in irgendwelchen Blogs und Biz-Magazinen schmökern, um diese Zusammenhänge zu erfahren? Da bin ich dann doch froh, daß ich es nur dumpf konsumiere...

>Richtig, umso schlimmer Szenen, in denen vor allem geredet wird. Die Hierarchiestritigkeiten unter den Losties zwischen "KRIEG!"-Jack und "Inner Lehmhütte kiffen"-Locke waren zum Beispiel ein Sülzhandlungsstrang um den Plot zu strecken - ein typisches Beispiel von "A müsste einfach nur B die Wahrheit sagen und die Sache wäre in drei Sekunden gegessen"-Informationshierarchie-Gedaddel um Zeit totzuschlagen. Der Mangel an aktiver Handlung wurde sogar noch verstärkt durch die teilweise dümmlich-kitschigen Flashbacks (Mr. Eko anyone?).

Nichts gegen Mister Eko! Aber Du hast Recht, manchmal wäre es schön, wenn so mancher Clinch einfach durch ein Schuldeingeständnis gelöst werden würde ... aber im echten Leben ist es auch nicht anders!

> ... Ergo ist True Blood die beste Serie der Welt, aber ich schweife ab.

Kenne ich nicht. Kann man das hierzulande anschauen? Worum geht es generell?

>So ist das ganze auch gebaut, aber in Staffel 3 kam ich mir vor wie der Esel, dem man mit der Karotte an der Angel zum Dranbleiben motivieren will. Teilweise extrem durchsichtig und billig. Es wurden teilweise ja gar keine Sachen beantwortet, sondern immer nur neue Fragen gestellt oder völlig banale Details als Riesenkracher präsentiert.

Ja, aber ich hatte durchaus eine kindliche Freude daran, weil es (zumindest für mich) die einzige Serie ist, die das so konsequent gemacht hat. Wäre sie mit diesem Schema eine unter vielen, würde es anders aussehen, aber wo gibt es noch einen großen, roten und faszinierenden Faden?

>Das ist spätestens mit dem Finale von Season 4 vorbei. Season 5 ist mit die beste Staffel Lost überhaupt (Wenn man denn drangeblieben ist, quereinsteigen ist bei der Serie völlig unmöglich, jedenfalls aus moralischer sicht!) und ich hätte sie gerne in HD gesehen, deswegen bin ich neidisch auf dich! BUH!

Und Du kannst außerdem noch neidisch sein, weil mir dieses Sahnestück noch unbekannt ist!
Ansonsten muss man sagen, daß die Vorteile von BR sich bei LOST so die Waage halten. Die FX sind ein Graus und wirken auf DVD nicht gar so desaströs billig. Einzig der schwarze Nebel ist gut gemacht, das restliche CGI ... au weia!

cheers
DON
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