Liyah  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 24.02.2008 12:12 Uhr
Thema: Richard Dawkins - Der Gotteswahn Antwort auf: Bücher und Lesestoff Thread part 2 von Michael K.
Über dieses Buch wurde ja zu seinem erscheinen sehr viel Rummel gemacht, vorallem wie es mir schien von der Art von Menschen, die meinen man dürfe Religion nicht "beleidigen". Nach dem Lesen dieses Buches fallen mir dazu 2 Dinge ein: Herzlichen Glückwunsch, mit eurer Wut habt ihr nur dazu beigetragen, dass es zum Bestseller wurde und - worüber regt ihr euch eigentlich so auf?

Ich finde nicht, dass Dawkins dieser geifernde Religionshasser ist, wie ihn die Presse dargestellt hat. Er wird imo nur an vielleicht 2 Stellen im Buch polemisch und das nur indem er seine Anführungen bedeutungsvoller nimmt, als sie vermutlich den meisten Menschen erscheinen werden ("..und damit habe ich bewiesen, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Gott gibt"). Ansonsten nimmt er die Religion im schlimmsten Fall mit Humor. Ich teile seine Ansicht, dass man die Religion eines Menschen nicht mehr respektieren muss als dessen Ansicht, dass seine Frau schön und seine Kinder klug sind. In die gleiche Richtung geht auch seine Ansicht, dass man die Religion unbedingt wissenschaftlich untersuchen können müssen dürfen. Ich habe erst vor kurzem einen religösen Menschen gefragt woher Gott denn komme, da er meinte das Universum könne ja nicht aus dem Nichts entstanden sein. Die Antwort war natürlich, dass man solche Fragen bei Gott nicht stelle, da er "übernatürlich" (supernatural) sei.

Dawkins stellt sie trotzdem. Und findet meiner Meinung nach einige stichhaltige Argumente. Das ist aber dennoch imo nicht worum es eigentlich in dem Buch geht. Vielmehr räumt er mit allen Vorurteilen gegenüber Atheisten und der Wissenschaft auf. Des Weiteren erklärt er viele Dinge in der Welt, die gerne mit der Religion erklärt werden, mit Darwins Evolutionstheorie (die, wie ich feststellen musste, NOCH mächtiger ist als ich annahm. Es ist eine Schande, dass dieser Mann nicht so gefeiert und geehrt wird, wie er es verdient hätte.) bzw. ähnliche Theorien der jeweiligen Forschungsbereiche, sowie mit seiner Theorie von der Memetik, welche angelehnt ist an die Genetik, sich jedoch mit der Kultur und nicht dem Erbgut des Menschen befasst.

Insgesamt war es ein sehr interessantes Buch, welches ich jedem, den das Thema interessiert nur empfehlen kann.

>***Diese Nachricht wurde von Liyah am 24.2.2008 12:20 bearbeitet.***
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