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| Thema: Komplexe? | Antwort auf: Bücher und Lesestoff Thread part 2 von Michael K. | |
| Der Baader-Meinhof-Komplex Liest sich trotz mehrerer hundert Seiten sehr schnell runter. Der Stil von Aust ist journalistisch und kann als spannend empfunden werden, mir waren die häufigen dramatisch-kurzen Sätze ein wenig zu effektheischerisch. Es wird, wie der Name schon andeutet, das Schicksal der ersten Generation der RAF beleuchtet, einer linksextremistischen deutschen Terrororganisation, die als geistiges Kind der Studentenunruhen der 68er gelten kann. Horst Mahler, über den hier auch schon ein Thread zu finden ist, war mit von der Partie. Viele spannende Sachen werden erzählt über junge Menschen, die aus einem gewissen Idealismus heraus mit durchaus diskusionswürdigen Argumenten eine extreme Form des Protestes wählen und damit einen Weg einschlagen, an dessen Ende sie an einem repressiven Staat zerbrechen, wobei sie vielen geschadet aber nichts bewirkt haben. Bei der Fülle an Texten über die RAF ist dies das Buch, das man ganz bestimmt aus dem Regal greifen und gelesen haben sollte. Die Entstehung der APO und die zunehmende Radikalisierung der Protestgruppen werden angerissen. Wer mit 'APO' und 'Rudi Dutschke' und 'RAF' wenig verbinden kann, hat eine eklatante Wissenslücke die jüngere politische Vergangenheit der dt. Geschichte betreffend, die er gut beraten ist tunlichst zu schließen. Ein Leseabend auf Wikipedia bewirkt da schon vieles. |
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