c  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.08.2006 18:02 Uhr
Thema: Comics Antwort auf: Bücher und Lesestoff Thread part 2 von Michael K.
Ich habe in meiner Kindheit Comics gelesen, alles, was die kleine Bibliothek unseres Stadteils zu bieten hatte. Meist waren diese belgischen oder französischen Ursprungs und erzählten Kindgerechte Märchen mit liebenswerten Charakteren und unterhaltsamen Plotlines.

Mit dem amerikanischen Superheldencomics dagegen bin ich nie in Kontakt gekommen (bis auf Eisners 'Spirit', den auch die Bremer Stadtbibliothek und irgendie jede dt. Bibliothek zu haben scheint). Auch die Freakware, Comics, die sich an Erwachsene richten, blieb mir verwehrt. Im familiären Kreis wiederum wurde mein Spektrum an bunten Heftchen durch die wenig erhebenden 'Abenteuer' von Fix und Foxy sowie Yps abgerundet.

Weil ich gerade Lust dazu habe, hier ein paar Kurzreviews, die z. T. aus dekadenalten Erinnerungen schöpfen:

Spirou & Fantasio: Toll. Das Marsupilami als Gimmick hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Gaston: Ein sympathischer Tollpatsch erlebt irgendwelche Abenteuer. Irgendwie fehlte hier das Gimmick, fällt etwas ab im Vergleich zu Spirou. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich weltbewegend.

Valerie und Veronique: Phantastisch! Die Weltraumreisen dieses Duos sind eher schon an etwas älteres Publikum gerichtet, Kinder erfreuen sich aber zweifellos an den fantasiereichen Szenarien und Figuren. Die leichte Selbstironie und ein Duo, bei dem beide Mitglieder auf Augenhöhe sind, machen das Buch zu etwas besonderem.

Miko? Kyoko? (Japanischer Mädchenname): Hat mich immer etwas gelangweilt. Miko kann alles, und die Übeltäter bekommen folgerichtig zum Schluss immer saures. Empfand ich trotz des technischen Schnickschnaks als seltsam steril.

Die Schlümpfe: Nett. Sympathisch. Zumindest in kleinen Dosen und in Comicform.

Luky Luke: Cool! Die Autoren verlassen sich ein bischen sehr auf die unnatürliche Treffsicherheit des Protagonisten, aber einem Kind fällt das nicht so auf.

Asterix: Botschaft: Alles Europäer sind liebenswert, trotz ihrer kleinen Macken. Bis auf die Germanen. Auch hier gibt es einen übermäßigen Einsatz eines deus ex machina in Form des Zaubertranks. Ansonsten sehr sympathisch.

Isnogut: Super! Wie sehr habe ich mit dem kleinen Giftzwerg gelitten und ihm gewünscht, er könne einmal seinen Traum verwirklichen! Irgendwie sehr flach und vorhersehbar, aber trotzdem irgendwie spannend.

Spirit: Kann ich mich kaum noch dran erinnern. Eine Art Superheld findet heraus, wer die Bösen sind und verhaut sie dann. Das ist dann ein Klassiker. Naja, von mir aus.

Das Donald Duck Zeug: Die alten Sammelbände mit der Sammlung der wöchentlichen Strips haben mir am besten gefallen. Sehr anarchischer Humor. Mickey ist nicht der spießbürgerliche Besserwisser zu dem er später mutieren soll, und es gibt noch echte Gefahren. An "Das Phantom" oder "die Walfänger" erinnere ich mich noch.

Clever und Smart: Davon hatte ich nur ein paar Sachen, und die waren teils sehr unterschiedlich in der Qualität. Das Schema war immer gleich, heute finde ich es etwas lustiger als damals.

Fix und Foxy: So sähe Micky Maus aus, käme sie aus Deutschland. Ziemlich biedere Geschichten, von denen ich mich nicht an eine einzige erinnere.

Yps: Nur mit Gimmick zu ertragen. Der Hund und die Katze waren die schlimmsten ("Glock Glock!") Gestalten in diesem Heft.

Knax Comics: OK, ich hör' schon auf. Für eine Werbebeilage waren die Stories aber ungewöhnlich gut...

Mir wurde, nachdem ich so in der Bibliothek mein begrenztes Wissen über die Heftchen ausgebreitet hatte, empfohlen, ich solle mir doch mal die Wachtmen zu Gemüte führen. Jetzt sitze ich hier mit den Heften und überlege noch, ob ich mir Superhelden antun soll.

****Diese Nachricht wurde von c am 29.8.2006 18:03 bearbeitet.***
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