turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.09.2023 13:41 Uhr
Thema: Gardasee - Fotos und Eindrücke Antwort auf: Wenn einer eine Reise macht...... von Knut
[https://imgur.com/a/Q7jjjqQ]

Unser Häuschen war top, fast freistehend, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, Balkon, Garten, am Rand eines winzigen Dörfchens namens Aer, recht hoch am Westufer gelegen. Aer ist ein Ortsteil von Tignale - eine Gemeinde, bestehend aus mehreren kleinen Orten. Aer ist winzig, es gibt dort aber eine kleine Cafébar, einen privaten Tierpark mit etwas Damwild, einer Truthahnfamilie und Hühnern. Romantik pur auf dem Balkon, links der Seeblick, rechts der röhrende Hirsch. Gegenüber von der Bar haben einige ältere Damen vom Ort eine kleine Lotterie eingerichtet, jedes Los kostet 1€ und jedes Los gewinnt. Der Erlös ist für einen guten Zweck. Von selbstgemachten Kissenhüllen und Häkeldeckchen, Schals und Nylonstrümpfen bis über Porzellanfigürchen und Kristallaschenbechern ist alles dabei. Im Zweifelsfall dekoriert man das Ferienhaus damit.

Wir waren fast jeden Tag zum Essen in Gardola, welches der größte und der zentrale Ort von Tignale ist. Hier gibt es einen kleinen Supermarkt und mehrere Restaurants. Das war ein Fußweg von etwa 20 Minuten für eine Strecke. Die Restaurants sind alle sehr gut und im Vergleich zu unseren südwestdeutschen Verhältnissen auch recht günstig. Auf einem Bild sieht man die "Linguine mit Fischsosse" aus der "Pizzeria Apollo XI". Damit ich die hausgemachten Nudeln überhaupt fotografieren konnte, hatte Turzillamann zu dem Zeitpunkt bestimmt schon 10 Miesmuscheln runtergefressen. Dieses Gericht kostet 15 Euro, Pizzen im Durchschnitt 8 Euro. In den Touristenorten unten am See sind es pro Gericht ca. 2-3 Euro mehr. Entgegen meiner Befürchtung war Mocca stets willkommen, wurde geherzt, gestreichelt und umsorgt, nur einmal musste der Maulkorb angelegt werden. Übrigens sehr zum Bedauern des jungen Fährschiff-Mitarbeiters, der halt alles richtig machen wollte. Das war auf der Rückfahrt, auf der Hinfahrt hatte keiner einen Maulkorb verlangt. Davon abgesehen hatte ihn sich Mocca auch gleich abgestreift (oopsie ) und die Fahrt über hat keiner kontrolliert.

Das Wetter war toll, die erste Woche auch noch nicht so heiß und es gab nachts immer mal wieder ein kleines Gewitter oder etwas Regen. Wir haben jeden Tag etwas unternommen, leider war es saisonbedingt überall recht voll. Zum Wandern war es Yuna und Mocca zu heiß, Baden wollte Turzillamann nicht so recht, weswegen ich manchmal etwas eingeschnappt war... einmal hatten wir Pech, weil die "Grotten des Catull" in Sirmione ausgerechnet am Montag Mittag ab 13.00 Uhr geschlossen haben. Oft sitzt man für 30 Kilometer halt auch über eine Stunde im Auto und da die Klimaanlage der Familienkutsche schon bei der Anfahrt erst rumgezickt hat und dann ganz ausgefallen ist, war das teilweise grenzwertig für Mocca. Ein weiterer Nachteil ist, dass tatsächlich viele Uferstücke privat und unzugänglich sind. Am See entlang zu spazieren kann man folglich knicken. Auch an den umliegenden Seen ist das so, weshalb wir am Idrosee umkehren mussten, da der eigentliche Wanderweg überflutet war und wir so mitten durch einen Campingplatz bzw. eine Feriensiedlung hätten gehen müsssen, wo Hunde nicht erlaubt waren.

Aber wir konnten eine Limonaia und eine Ölmühle besichtigen, waren am Varone Wasserfall, in Riva del Garda, Sirmione, Limone, Gargrano, Moninga, Salò und auf einigen Märkten. Einmal sind wir mit der Fähre nach Malcesine gefahren. Wir haben wenig Fleisch, viel Gelato, viel Fisch und viiiele Nudeln gegessen. Turzillamann konnte beweisen, wie gut man mit einem Auto mit knapp 4,8 Metern Länge und 2,73m Radstand Serpentinen fahren kann. Sogar die berühmte Serpentinenstrecke durch das "Val di Brasa" sind wir gefahren. Allerdings mehr aus Versehen.
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