Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.02.2023 09:54 Uhr
Thema: Re:Strange World (D+) Antwort auf: Re:Strange World (D+) von turzilla
>>Hat den turzilla auch schon gesehen?
>Nein!


Schade, da hätten wir noch besser ablästern können!!

>Ja, der "Erziehungsauftrag" war bei den Disney-Filmen schon früh präsent.

Manchmal drängt es sich mehr in den Vordergrund, bei Raya war das kein großes Thema…

>Es ist nicht nur bei Disney und Pixar so, dass überall Quotenwokis auftauchen.

Das ist klar, die Präsenz ist halt bei Disney immer stärker nach meinem Gefühl. Auch bei vielen der Marvel- und inbesondere die StarWars-Filme haben das ja massiv transportiert. Aber gut, ich hab nicht so viele Filme in letzter Zeit geschaut außerhalb der Disney-Plus-Blase, als dass ich behaupten könnte, den Überblick zu haben.

>Bei amerikanischen Produktionen ist es aber auffälliger, finde ich. Wir schauen gerade "Manifest", (nein, tut das bloß nicht!) da wirkt das auch wie reingeklebt. Wo früher nur der Quoten-Afro-Amerikaner war, der als erstes vom Monster gefressen wurde, gibt es jetzt halt noch die Lesbe, den Schwulen, die Transperson und die schwarze Chefin. Natürlich muss man diese Personen dann auch so darstellen, wie sich der gemeine Prolet sich die so vorstellt. Busenlos, tuntig, hässlich, doof, hinterlistig oder intrigant. Sonst merkt der Zuschauer doch gar nicht, dass die Quote erfüllt wurde!

Manifest klang vom Setting her gut, aber Sascha fand es auch schon doof damals, als es raus kam. Vor allem ist es ja grundlos mit dem Holzhammer transportiert: Wenn man sich LOST anschaut, hatten sie da genauso eine „diverse“ Gruppe. Gut, es fehlten sexuelle Orientierungen neben „straight“, wenn ich mich da recht entsinne.
Und es ist nicht so, dass ich im Kern nicht verstehe, warum es Sendungen geben muss, in welchen sich die Kinder Vorbilder holen können, die nicht dem „der gutaussehende, muskulöse Mann liebt die blonde großbusige Frau“-Klischee entsprechen. Wenn man aber nicht weiß, wie man das wirklich thematisiert und es dann DENNOCH und grundlos und unambitioniert in alles rein kippt, was man produziert, verfehlt es nicht nur die Wirkung, sondern regt nur auf. Weil es Screentime kostet, welche auch anders gefüllt hätten werden können.

>Man muss das verstehen. Das ist halt dann ein bißchen so, wie wenn Legastheniker-Yuna einen Aufsatz schreiben soll, in dem die Rechtschreibefehler zu gleichen Teilen benotet werden. Bis die jeden Satz nach allen Regeln zerpflückt hat bleibt keine Zeit mehr, in die "Tiefe" zu gehen.

Sicher. Aber 120-Millionen-Dollar-Film ist halt nicht zu vergleichen mit nem Aufsatz, der in 60 Minuten geschrieben werden muss. Sollte man zumindest meinen, bei 4-5 Leuten, die sich um die Story kümmern. Aber wahrscheinlich sind von denen 2-3 damit beschäftigt „the message“ einzubinden.

Ich hab schon ein schlechtes Gewissen, mich darüber Karen-mäßig aufzuregen. Ich kann ja auch abstrahieren, was die Macher einem einimpfen wollen und warum. Und ob da Kinder das hinterfragen oder einfach akzeptieren … keine Ahnung. Das natürlich einzupflegen ist sicher nicht einfach und die Frage, ob man es einpflegen MUSS oder nicht, ist vermutlich noch schwieriger: Sie sind ganz klar Teil unserer Gesellschaft und es wäre gut, wenn sie ohne Vorurteile akzeptiert werden. Ich glaub halt, dass Kinder eigentlich wenig Berührungsängste haben und das Problem eigentlich eher ist, dass die stockkonservativen Eltern alles was nicht „normal“ ist verteufeln. Aber natürlich wird das Problem nicht an der Wurzel bekämpft…
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