turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 19.10.2022 09:35 Uhr
Thema: Re:24.000€ Antwort auf: 24.000€ von Don Cosmo
>Das kostet die Standmiete in einem Zelt auf dem Tollwood. Das sind knapp über 4 Wochen also pro Tag knapp unter 900 Euro, die man erst mal ran schaffen muss. Aufbau und Abbau und laufende Kosten nicht eingerechnet. Unglaublich … kein Wunder, dass die Preise da so gesalzen sind. Haben wir heute von einer Dame auf der Dult erfahren, die auch dort das letzte Mal sein wird, weil es sich einfach nicht mehr lohnt. Online mit weniger Kosten … aber gut, dass wir tiefe Löcher wie Galeria-Karstadt mit paar Hundert Millionen „retten“.

Am Montag war hier im Dorf auch "Märktle". Von ehemals über 50 Ständen sind gerade mal noch 10 da. Das wird aber schon seit Jahren immer weniger, nicht erst seit Corona. Mittlerweile gibt es nur noch einen einzigen Bratwurststand, dazu Socken, Plastikklamotten und -Taschen. "Wolle kaufe?" Mohrenköpfe Schaumküsse aus der Pfalz 80 Cent, mit viel schlechter Laune überreicht, trotzdem einigermaßen gut besucht. Wobei ich erstmals gar nichts gekauft und gegessen habe, Bratwurst hatte ich nämlich schon am Sonntag. Einen Tag später zieht der Markt nach Langensteinbach (Schulhügeldorf), das sind nur 7,5 Kilometer weiter. Hier kosten die Schaumgedönse dann nur noch 60 Cent und es gibt zusätzlich Crepes, Langos, Sauerkraut mit Schupfnudeln, Riesen-Hot-Dogs, Trockenfrüchte, Käse, Schinken, Oliven, Handyhüllen, Schmuck, Gemüsehobel, Wäsche für die alten Damen und Herren, Schuhe, Süßkram, Schießbude, Kettenkarussell, Messer, Besen, Haushaltsartikel und vieles mehr. Dazu noch Vereinsstände mit Eintopf, Gulasch, Schnitzel, Flammkuchen und hochwertigen Handarbeiten. Hier habe ich fast 100 Euro liegen lassen. Auf Nachfrage beim Gewürzheini, warum er denn nicht mehr nach Ellmendingen kommt: "Das lohnt sich nicht. Standmiete im Verhältnis zu den Einnahmen viel zu hoch." Also, ich kann verstehen, dass man den Fressbuden Geld für Strom und Wasser berechnet. Aber warum muss man für einen Tag Markt in einer Nebenstrasse den Budenbesitzern in diesen Zeiten überhaupt mehr als einen symbolischen Betrag an Standgeld abknöpfen? Noch dazu, wenn die sowieso auf Durchreise sind? Da stehen die lieber einen Tag auf einem Parkplatz und drehen Däumchen weil sie Angst haben, Miese zu machen? Diese Politik konnte ich noch nie nachvollziehen. Den Markt in Ellmendingen wird es spätestens in 1-2 Jahren nicht mehr geben und die Gemeindeverwaltung wird es auf das Volk schieben. Schließlich geht keiner mehr hin, mich eingeschlossen.
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