turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.03.2020 08:28 Uhr
Thema: Re:Gymnasiallehrer kritisieren hohe Belastung Antwort auf: Re:Gymnasiallehrer kritisieren hohe Belastung von membran
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>>"Hohes Arbeitspensum, lärmende Schüler, kaum Ruhezonen: Nur drei der zahlreichen
>>Punkte, die Lehrer an Gymnasien einer Befragung zufolge im Alltag stark belasten.
>>Der Philologenverband fordert kleinere Klassen und weniger Arbeit. Ein Großteil
>>der Gymnasiallehrer in Deutschland fühlt sich einer aktuellen Studie zufolge durch
>>seine Arbeit belastet. Wie aus der Befragung im Auftrag des Deutschen
>>Philologenverbandes hervorgeht, empfinden zwei Drittel der befragten Lehrkräfte
>>die Belastung als hoch oder sehr hoch."
>>
>>[https://www.tagesschau.de/inland/gymnasiallehrer-studie-101.html]
>>
>>Gerade die Gymnasiallehrer.
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>Komm, laber keinen Scheiß, mann. Ich seh's gerade aus erster Hand, wie hart die Belastung eines Lehrers ist. Morgends um halb sechs aufstehen und bis abends um 23 Uhr den Tag nachbereiten und den nächsten Tag vorbereiten, jede Unterrichtsstunde einzeln minutiös durchplanen, auf 2-3 DinA4 Seiten mit Wie und Warum man die Methoden und Themen wählt, die man wählt. Teilnahme an Weiterbildungen, Konferenzen, Seminaren, Elternabenden. Ausbildung von Referendaren. In andere Schulen als Nothilfe zu Überstunden abkommandiert werden. Fucking Klassenfahrten. Klausuren und Tests vorbereiten und später korrigieren. Wochenende fand seit circa sechs Wochen schlicht nicht statt.


Beachte: Das betrifft doch aber nicht nur die Gymnasiallehrer! Tatsächlich hat der Philologenverband in letzter Zeit ziemlich hochnäsigen Stuss abgelassen. Die Gemeinschaftsschulen wurden pauschal dermaßen schlechtgeredet, dass die Gymnasien sich wohl in Zukunft weiter mit steigenden Schülerzahlen herumschlagen müssen und die Realschulen müssen hierzulande die wenigen Werkreal-/Hauptschüler mit "durchziehen", sind also auch am Limit!

Es kommt sicher (egal ob Gymnasial-, Real- oder Hauptschullehrer!) nach wie vor auch auf den Lehrer an. Yuna ist trotz Legasthenie in Deutsch gerade mit große Eifer am Werk, gerade wurde ein Gedicht beabeitet, da gab es verschiedene Zusatz-Aufgaben und sie hatte am Ende sogar "nebenbei" einige Strophen auswendig gelernt. Das war eine ganz tolle Herangehensweise und die Schüler konnten das ganz nach Fähigkeiten und Interessen für sich selbst erarbeiten. Auch in Englisch ist die Balance zwischen Vokabellernen, frei sprechen und Grammatik super, Yuna ist mit 12 Jahren bereits fähig gleichzeitig in Englisch zu denken und zu sprechen. Das hat sicher auch was mit Intelligenz zu tun, trotzdem macht so ein vielfältiger Unterricht natürlich mehr Spass. Da hat sich in den Jahren viel getan und kann mit dem Unterricht, den ich genossen habe, glücklicherweise nicht mehr verglichen werden. Ganz schlimm war in der Hinsicht übrigens der Unterricht an der Berufsschule, in Wirtschaftskunde habe ich drei Jahre lang nur vom Overhead-Projektor abgeschrieben. Der kam rein, knallte eine Folie auf den Projektor und das war es, an der Stimme hätte ich den nie erkannt. War übrigens auch ein Gymnasiallehrer.
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