Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 14.02.2020 10:35 Uhr
Thema: Re:danke! Antwort auf: Re:danke! von membran
>Na, dann musst den unbedingt nochmal sehen, der ist einfach zu abgefahren, als dass man den nicht grob im Sinn haben sollte.

Werde ihn mal "lose" im Auge behalten ... scheue mich immer, Filme zu kaufen oder auszuleihen, wenn noch so viel ungeschautes und kostenloses rumliegt. :3

>Klar ist das ein "Drogenfilm", aber Teufel, ist der gut inszeniert. Ist einer dieser Filme, die man absolut spitze finden kann und doch nie wieder sehen will, weil sie einfach so harter Tobak sind.

Mich hat die Faszination für Drogen nie erfasst. Ich werd mir mal bisserl bei Wikipedia die Storyline spoilern.

>Vor 10 Jahren oder so hätte es Groundhog Day (und Tux, du hast den bestimmt auch schon gesehen, wir schreiben hier nur versnobbt den englischen Titel von "Und täglich grüßt das Murmeltier") auch noch in meine Top 10 geschafft. Und der ist ohne Frage super. Aber das ist nicht nur einer dieser Filme, die ich einfach schon so oft gesehen habe, dass er sich über die Jahrzehnte glatt "abgenutzt" hat (auch ein Problem, was "Pulp Fiction" bei mir hat, aber der war damals meine cineastische Initialzündung und hat daher immer seinen Platz sicher), sondern es ist letzlich nur eine simple RomCom - Zeitschleifen-Gimmick hin oder her - die gegen die Motive, Kameraeinstellungen und Stories der Konkurrenz einfach nicht in derselben Liga spielt. Und dann ist da noch der Umstand, dass der Film in Sachen Romantik aus heutiger Sicht gealtert ist wie Milch. Die Art und Weise, wie er sich ihre Liebe erschleicht (im Endeffekt via Lug und Betrug), würde heutzutage nicht mehr allzugut ankommen, auch wenn es Teil seiner Charakterentwicklung zum "Guten" ist. In der Hinsicht ist der Film nur ein wenig weiter als die 80er Jahre Streifen, in denen picklige Nerds Mädels geifernd in der Umkleidekabine bespannern oder Frauenroboter und Schaufensterpuppen zum Leben erwecken und sich zur Freundin nehmen.

Hmmm, ich hab ihn weniger als "romantischen Film" gesehen, auch wenn er mit einem "romantischen" Ende aufwartet. Es ist für mich eher klassische Charakter-Entwicklung. Wir hatten ja schon mal drüber gesprochen, wie es mit Bill nach seinen ... waren es knapp 70 Jahre? ... in der Zeitschleife eigentlich weiter gehen kann. Wenn man sich schon x mal umgebracht hat oder wie ein pawlowscher Hund auf den immer gleichen Tagesablauf konditioniert wurde, wird man extreme Probleme im normalen, nicht-vorhersehbaren Leben haben. Persönlich finde ich auch die Vorstellung komisch, dass sie viele der Szenen einfach direkt hintereinander weg gedreht haben, welche im Film dann jeweils den nächsten Tag darstellen.
Und unterm Strich überzeugt mich Bill am Ende auch nicht, dass er sich wirklich gebessert hat und geläutert wurde, eher wirkt es auch mich, als würde er nur der Zeitschleife ein Schnippchen schlagen, nach x-tausend Iterationen hat er eben doch DIE Kombination gefunden, welche ihn raus läßt. Ich mein, bei Ned Ryerson Versicherungen abschließen!? Aber genau das, dass er gegen diese Macht gewinnt, gefällt mir und fasziniert mich weiterhin. Technisch und handwerklich ist er natürlich nur totaler Durchschnitt.
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