Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 01.01.2020 13:56 Uhr
Thema: Re:Sie haben schon wieder denselben Film gedreht Antwort auf: Re:Sie haben schon wieder denselben Film gedreht von membran
>Der halsbrecherische Weg zum Finale mag anders sein (wie sie bei RedLetterMedia sagen würden: sie brauchen ein MacGuffin, um damit einen MacGuffin zu finden, der sie zu einem weiteren MacGuffin führt), aber das gesamte Finale ist quasi die Throne Rome Scene aus Return of the Jedi. Raumschlacht im Gange, die Rebellen stehen kurz vorm Kollaps und sterben wie die Fliegen, der Imperator öffnet das Fenster, damit der Jedi besser zuschauen kann, "your friends are dying, give in to your anger, strike me down". Und schon wieder konnten sie nicht einen Star Wars Film ohne einen verdammten Todesstern drehen. Nur sind's hier, um die Absurdität nochmals zu unterstreichen, gleich 10.000 Todessterne oder so.

Das Finale ist natürlich 1:1 kopiert, allerdings auch so schnell abgehandelt, dass ich da nicht direkt auf "denselben Film" gekommen bin. Es fehlt ja auch das wichtigste Element zu Vader in der Szene, der mit Luke kämpft. Die Knights of Ren zählen eher nicht.

>Also bitte. Die hat die Filme schon mehr machen, als nur das. Um ihre Eltern ging's in jedem Film etwa in einer Szene.

Sehr viel mehr erfährt man über Rey allerdings nicht oder gibt es noch andere, wirklich gezeigte Motivationsgründe für sie neben dem obligatorischen "Story-Mittmach-Spirit"?

>Dazwischen trat sie den Rebellen bei, hat Luke gefunden und wurde seine Schülerin, wurde danach anscheinend von Leia länger trainiert (wie auch immer man das finden mag, aber es stärkt halt die Bindung an den Namen) und grundsätzlich war das verbindende Element aller drei Filme und das, was sie am meisten umtrieb, die Bindung mit Kylo Ren und ihre ständigen Versuche, ihn zurück auf die helle Seite zu ziehen.

Das kam mir mehr wie Wegpunkte auf ihrer Reise zu ihrer Familie vor. Auch das Verhältnis zu Kylo hätte ich (mit einer anderen Herkunft) als eine Art "familiäres Gerangel" wie auch bei Luke und Anakin interpretiert.

>Dass sie dagegen böse werden könnte, stand eigentlich nie zur Debatte, auch wenn der dritte Film versucht, ihr da böses Opa-Blut zu verpassen. Sie war immer grundgut, und das fand ich eigentlich ok. Es wäre aber wohl schon interessanter gewesen, wenn sie auch ein wenig ambivalent gewesen wäre wie Kylo Ren (und damit eine echte Frage gewesen wäre: wer zieht wen auf seine Seite?), aber der Zug war mit Episode 7 eben schon abgefahren. Rey ist lawful good und so ist's halt. Ich bin auch nicht interessiert an Diskussionen der Marke "Wie kann sie so charmant, fair, gütig und standhaft sein, wenn sie sich alleine in diesem Wüstenplaneten durchbeißen musste, hä?". Das ist Star Wars, nicht Was vom Tage übrig blieb.  

So gesehen ist das natürlich richtig und entsprechend folgerichtig, wenn sie am Ende allmächtig wird, weil sie nichts nicht kann und ihr (fast) nichts etwas anhaben kann. Eigentlich wie One Punch Man!

>Kylo Ren ist der Kitt, der diese Trilogie zusammenhält. Sowohl von schauspielerischer Performance als auch von Charakterentwicklung her. Die ForceTime Szenen mit ihm und Rey sind die stärksten Szenen in Teil 8 und 9. Überhaupt: die Verbindung zwischen den beiden ist das *einzige*, was ich interessant fand. Den Rest konnte man weitestgehend in der Pfeife rauchen. Ich mag aber weiterhin Teil 7. Das ist einfach ein super Film, mit einem spritzigen, charmanten, neuen Cast, bei dem die alten Recken Han und Leia einfach nur stören. Einzig der wortlose Kurzauftritt von Luke am Ende war perfekt. Ebenso perfekt sind die ersten 40 Minuten, bis Han und Chewie durch die Tür treten.

Für sich genommen wäre der in meinen Augen auch weitaus besser weg gekommen, im Kontext der anderen Filme und angesichts der Tatsache, dass sonst Filme mit althergebrachter Story gerne abgewatscht werden, kann ich den für mich einfach nicht so wertschätzen, wie er es losgelöst sicherlich verdient hat.

>Übrigens hat JJ Abrams wohl in einem Interview gesagt, dass Finn in der Szene, wo er ihr vor der vermeintlichen Hinrichtung noch was gestehen wollte (und es dann während des restlichen Films doch nie tat... haben sie da echt den Payoff vergessen?), es nicht Liebe war, sondern der Umstand, dass er wohl auch Force-Sensitive wäre. Auch so ein Wort, was für mich klar in die Star Wars Videospiele gehört und wo sich mir die Zehennägel aufrollen, wenn das in den Filmen vorkommt.

Die abtrünnigen Stormtroopler auf dem Todessternabsturzplanet hatten doch auch gemeint, dass sie ihre Befehlsverweigerung aufgrund der Macht vollzogen hatten, komme allerdings grad nimmer auf den genauen Wortlaut. Für sich genommen wäre das ein interessanter Aspekt, der wieder lose im Sand verläuft.

>Ich hoffe, du meinst damit, dass da drei Filme anscheinend ohne existierende Road Map gedreht wurden und nicht andere Dinge. Das Problem ist aber, dass du hier und auch in anderen Postings auch solche Dinge schreibst:

Ich meine damit, dass Kennedy sich zu stark in die Entwicklung des Films eingemischt hat, um die LGBTQ-SJW-Welle zu reiten

>>zu Rey: Da ist mir der "strong female character"-Joker irgendwie zu random eingesetzt worden.
>>Und dass Rose nur 3 Sätze ohne großen Kontext sagt, fand ich ebenfalls famos. >Wenigstens gab es keinen Kuss zwischen Poe und Finn am Ende.
>
>Und damit stellst du dich, wissentlich oder unwissentlich in eine Ecke, in die ich dir nicht folgen mag. Sorry.


Was denkst Du, was ich sagen wollte, Homophobie? Mir ging es nur darum, dass mich Rose am allermeisten in E8 aufgeregt hat, als grundlegender Charakter unabhängig von Geschlecht und Herkunft. Die Rettungsszene von Poe, wo auch ein heldenhafter Tod bei rausspringen hätte können ... Buh!
Und der Kommentar zu Finn und Poe, welche ja eine vollkommen okaye Bromance haben war darauf bezogen, dass hier wieder mal Charaktere einfach für billige Anbiederung beim Publikum verbogen worden wären. Wo es keinen Hinweis bislang darauf gegeben hätte, aber Kennedy sagt "MAKE THEM KISS!!"
Und sag mir nicht, dass Kennedy hier nicht diese Fäden in der Hand hatte.

>Jo, wie gesagt: es ist Star Wars, was in jedem Film mit "Es war einmal vor langer, langer Zeit in einemr weit entfernten Land Galaxie" anfängt. Jeder Film hat neue Force Powers eingeführt und das Publikum hat das so hingenommen. Vermutlich, weil das Zielpublikum noch kein Auto fahren durfte.

Naja, die Qualität der Macht hat sich ja extrem potenziert. Es ist okay, sich steigern zu wollen, aber alles bitte in gewissem Rahmen. :/
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