PUH  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.11.2019 11:27 Uhr
Thema: Giffeys Diss Antwort auf: Die News - Botschaften aus der gestrigen Zukunft: von Don Cosmo
[https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/franziska-giffey-dissertation-zwar-legal-aber-wertlos-kommentar-a-1294259.html]

Habe mal bei Vroniplag ein bisschen geschaut, was da so los war. Habe mich aber nur auf wenige Stellen konzentriert und nur auf den Plagiatsvorwurf. Es sind schon viele Fundstellen, aber in der Haut der Gutachter möchte ich nicht stecken. Viele Fundstellen sind im Prinzip direkte, aber umgeschriebene Übernahmen - es wurde nur der Satzbau verändert. Allerdings! Wurden die schon als Zitat gekennzeichnet, nur eben mit dem vermutlich unüberprüften Originalzitat. Sie hat sich da also nicht wirklich 100% mit fremdem Federn geschmückt, es ist so ein Zwischending.

Ein weiterer Punkt sind Stellen, bei denen "Bauernopfer" gemacht wurden: Man zitiert, aber dann geht das Zitat noch weiter und der Leser weiß nicht genau, bis wohin. Das kann Schlampigkeit sein - allerdings macht Vroniplag  plausibel, dass es sich um Absicht handelte (durch Vergleich mit vielen anderen Stellen, wo sie weiß, wies richtig geht).

Den Vorwurf "ok, aber sinnlos" verstehe ich bisher nicht, habs mir aber nicht genau angeschaut. Was im SPON-Artikel steht ist zumindest so nicht plausibel. Dissen sind üblicherweise Einzelfalluntersuchungen, das spricht überhaupt nicht gegen sie. "Sie hat über etwas geschrieben, womit sie sich eh auskennt" ist auch kein Ding, umgekehrt kann's ja wohl kaum sein.
Im Kern, dem Fazit, hat sie aber hauptsächlich Eigenes, bis auf an einer (wichtigen?) Stelle.

Es bleibt fraglich, wie man da verfahren sollte. Die Mängel alleine scheinen nicht auszureichen. Betrugsabsicht ist plausibel, mehr aber nicht. Evtl. haben sie die richtige Entscheidung getroffen.
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