Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 03.11.2019 06:25 Uhr
Thema: Echtzeitüberwachung von US-Schülern Antwort auf: Die News - Botschaften aus der gestrigen Zukunft: von Don Cosmo

"Schießereien, Massaker und Selbstmorde an US-Schulen erhöhen die Nachfrage
nach technischen Lösungen, wie sie nach eigenen Angaben der in Illinois
sitzende Anbieter Gaggle verfügbar macht. Die Firma setzt auf einen Mix aus
einem proprietären System mit Künstlicher Intelligenz (KI) und menschlichen
Begutachtern von als schädlich oder gefährlich erkannten Inhalten, um potenziell
tödliche Taten zu verhindern. Zugleich soll das Programm dabei helfen, Kinder
und Jugendliche zu "guten Bürgern" zu erziehen. (...)

Über 1400 US-Schulen mit rund fünf Millionen Auszubildenden glauben bereits den
Versprechen von Gaggle und setzen die Software ein, um die digitale Arbeit und
Kommunikation ihrer Schutzbefohlenen "in Echtzeit" zu überwachen. (...)

Die Software mit dem eingebauten KI-Filter scannt demnach E-Mails, Dokumente,
Chats und Kalendereinträge und gleicht sie mit einer schwarzen Liste ab, auf der
sich neben Ausdrücken mit Bezügen zu Selbstverletzungen, Gewalt, Mobbing oder
Drogen auch "vulgäre Ausdrücke" befinden. Letztere machen dem Bericht zufolge 80
Prozent der von dem System zur weiteren Verfolgung markierten Inhalte aus. Auch
Begriffe wie "schwul", "lesbisch" oder "queer" sind auf der Liste." (...)

Gaggle "empfiehlt" Schulbezirken nach eigenem Bekunden, die Erlaubnis von Eltern
und Schülern einzuholen, bevor sie die Software der Firma verwenden. Sollten sich
einzelne Betroffene später für ein Opt-out entscheiden, könnten sie die von der
Schule angebotenen Softwareprodukte und E-Mail-Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen
und müssten mit eigenen Alternativen arbeiten. Von einer echten freiwilligen Nutzung
des Dienstes lässt sich damit nicht ausgehen."

[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gaggle-Echtzeitueberwachung-von-US-Schuelern-mit-Kuenstlicher-Intelligenz-4574230.html]

Und gleichzeitig gegen China wettern und sich schon mal gegen Snapchat in Position
bringen: "Der US-Ausschuss zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen (Committee on
Foreign Investment in the United States, CFIUS) untersuche die Übernahme von 2017,
schreibt Reuters. Es gebe Bedenken wegen des Datenschutzes von US-Nutzerdaten, die
womöglich im Zugriff chinesischer Behörden sein könnten, sowie wegen der Möglichkeit,
dass das Unternehmen Inhalte in der App zensiere und damit bestimme, was US-Nutzer zu
sehen bekämen.".
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