turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 24.10.2019 15:07 Uhr
Thema: Re:Einser vor Zehnern Antwort auf: Re:Einser vor Zehnern von PUH
>Bisschen Wahlfreiheit ist immer gut. Wie weit das genau gehen sollte, keine Ahnung.
>Das mit den Sprachen verstehe ich aber nicht so ganz. Die tote Sprache ist ja nicht so tot, ich wär ganz froh, wenn ich die könnte. In den Nautwissenschaften und Ähnlichem braucht man das zwar imho nicht. Die sprechen ja kein Latein, und die Fachbegriffe sind einfach Vokabeln, die man so oder so lernen müsste. Aber die ganzen geschichtlichen
> Quellen sind ja oft auf Latein. Es ist eigentlich nur ein kurzer Abschnitt, in dem wir deutsch schreiben - Hätte Kant die Kritiken 10 Jahre früher geschrieben, wären sie wohl noch auf Latein rausgekommen.
>Französisch ist halt ein großes, nahes Land mit großer kultureller Bedeutung. Wenn man sich da Prognosen zu schnell anpasst, naja, dann hätte ich wohl japanisch lernen müssen, weil die nach gängiger Ansicht in den 80ern bald die Welt beherrschen würden.
>Ob man jetzt 2 Fremdsprachen haben sollte statt ein ganz anderes Fach ist natürlich die Frage.


Um mein Baujahr herum lernten die Franzosen kein Englisch. Ich war mit 13 mal eine Woche dort im Sportaustausch, da musste ich mich mit den paar bis dahin gelernten Wörtern durchschlagen, weil weder die Kinder, noch die Eltern in der Familie Englisch sprachen. Und wenn du glaubst, dass damals irgend jemand sich etwas Mühe gegeben hätte langsam zu sprechen, dann liegst du falsch. Die Woche war in der Hinsicht echt der Horror. Das mag heute anders sein, mein Verhältnis zu den Franzosen ist in der Hinsicht seitdem ein wenig gestört. . Für mich wäre es halt einfach sinnvoller, dass WENN man es schon Allgemeines Abitur nennt, einfach auch auf der allgemeinen Schiene zu bleiben. Lieber anfangs ein paar Stunden Deutsch, Mathe oder Englisch mehr, ab der 8. Klasse dann durchstarten und nicht schon ab der 5./6. Klasse die Weichen fürs weitere Leben stellen. So gesehen ist Französisch in der Realschule zu lehren sogar noch unnötiger, da man die 6 Jahre auf kleinen Fall "voll" kriegt und danach sowieso nur Fachabitur machen kann. Für mich ist die zweite Fremdsprache ein reines Lernfach, wo man eben "durch" muss. Irgendwie, weil es halt gefordert wird. Wenn du als Architekt beispielsweise dann nicht jedes Jahr nach Frankreich in den Urlaub fährst hat dir das nichts gebracht, außer, dass du halt gezeigt hast, dass du auch (für dich) unnötiges Wissen in dich reinpauken kannst. Aber ich bin da vielleicht auch ein wenig verbohrt in der Hinsicht.
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