Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.11.2016 16:40 Uhr
Thema: Choice Paralysis from Hell Antwort auf: MacBook von Carnivore
ARRRRRRRRRRRRRRGH, Eppuru! ARRRRRRRRRRRRGH!

Folgendes: Ich suche ja jetzt, wo mich eine kleine finanzielle Erfrischung erwartet, nach einem Laptop für zum arbeiten. Windows-Notebooks und Tablets kommen für mich nicht infrage, aus Gründen (Windows-Laptops schrotten zu schnell, weil das Hardwaredesign so gut wie immer ein Afterthought ist und die Software... Naja, Windows halt - beim Win10-Update sind in meinem Umfeld reihenweise die Geräte abgeschissen, das hat als Anti-Werbung eigentlich schon gereicht & Tablets für productivity -> Nein Danke). Ich hab in meinem Leben bisher nur einen Mobilrechner besessen, mein iBook G4, und was war super, bis der Stromanschluss den Geist aufgab. Ich habe diesen Laptop geliebt wie ein Körperteil!

Für kommende Aufgaben wäre ein tragbarer, kompakter Rechner mit der Verlässlichkeit eines schweizer Gehirnchirurgen sehr gut.

Nun bieten sich folgende Optionen:

12" Macbook (Ohne Air, ohne Pro): Im Grunde ein Laptop mit Tablet/Smartphone-Technik, der es irgendwie gebacken kriegt, ein Retina-Display zu bespaßen (Apple trickst da mit der nativen Auflösung rum, die selbst bei 1440xirgendwas auf nem Retina-Display megascharf aussieht).

Dafür spricht: Kompakt, von der Größe her ziemlich genau das was ich will (Mein iBook war damals auch 12"); Force Touch; Retina Display

Dagegen spricht: Absurd teuer für die weak-ass-shit-Technik in dem Ding, nur ein USB-C-Ausgang neben 3,5mm Klinke; im Grunde ein Tablet ohne Touchscreen und mit Tastatur

Fazit: No deal, weil underpowered a/f. Für knap 1600 Euro wäre es wirklich nur ne fancy Schreibmaschine, welche bei Frauenmagazin-Homestories auf dem Croissantüberfüllten Fantasie-Brunchtisch thront und nie benutzt wird, wie bei dieser Frau die "Prominent" auf VOX moderiert. Gibt es "Prominent" auf Vox noch mit der Frau, die immer aus dem Off spricht, selbst wenn sie On Camera ist? Für die wäre das Ding perfekt.

MacBook Air: Ich mag den keiligen Formfaktor der Airs nicht.

Dafür spricht: MagSafe sowie normales USB-Geraffel als Anschlüsse, kompakt und noch halbwegs leicht, Einstiegspreis bei knapp über 1000 Euro

Dagegen spricht: Alles über 1,6 GHz Dualcore ist Build-to-order und hievt den Preis auf den eines Einsteiger-MBPs. Klar entwickelt das Ding keine Hitze, es entwickelt ja auch keine POWER. Sicher ist Power nachrangig in Mobilrechnern, aber nicht SO nachrangig. Ausserdem: MagSafe. Ich liebe den Anschluss, aber das Problem ist, dass MagSafe zu Kabelbruch neigt, und das ausgerechnet an dem Teil des Kabels, welches fest mit dem Netzteil verbunden ist. Bei Benutzung steht also eine 90-Euro-Investition an, wenn nicht sofort, für ein Zweitnetzteil (Möchte es daheim an meinem Schreibtisch quasi in nem selbst aus Dongles und HUBs gewobenen Dock betreiben und dafür den Gaming-PC an die 60"-Glotze hängen) für unterwegs.

2015 MacBook Pro 13": Das Auslaufmodell unter den kompakten MBPs. Bisher mein Favorit, da der Preis noch einigermaßen im Rahmen wirkt - natürlich nur, bis man einen Zentimeter näher hinschaut.

Dafür spricht: MagSafe, zwei USB-Ports, sogar im Body verarbeiteter HDMI-Ausgang, 2,7 GHz Dualcore i5 (Find ich ziemlich okay!), Force Touch Trackpad, Tasta ohne Butterfly-Schmu, Retina-Display

Dagegen spricht: 128 GB SSD - alles andere Build-to-Order und dann schon mit 256 GB auf dem Preisniveau vom Einsteiger 2016er-MBP. Vielleicht 20 Mark billiger. Dazu natürlich noch wie genannt die Investition in ein Zweitnetzteil zum schmalen Preis von 90 Euro.

2016er MacBook Pro 13" ohne TouchBar: TouchBar sieht für mich nach einem Patentrezept aus, seinen Computer effektiv zu totalschrotten, da quasi unreparierbar dank Cold Welding (vulgo: Kleber) out the ass. Wenn man sich per TouchID einloggt, dann sollte man die TouchBar erst recht wie seinen Augapfel hüten, da defekte Fingerabdruckscanner schon beim iPhone bedeuten, dass der Spaß im Grunde auf den Müll kann.

Dafür spricht: Formfaktor. Das Ding ist einfach sehr hübsch, sehr kompakt, der Unibody sieht wundervoll gleichmäßig und slick aus. Es hat ZWEI USB-C-Ports, was sehr gut ist (mehr dazu gleich), und kommt standardmäßig mit einer 256GB-SSD, luxuriös großes Force Touch Trackpad, in der Leistungsklasse ziemlich leicht von Gewicht her

Dagegen spricht: Langsamerer RAM (1866MHz vs. 2133MHz), langsamer Prozessor (2,0 GHz i5 Dual-Core), komische Butterfly-Tastatur die zwar hübsch aussieht aber mit 0,5mm Tastenhub allein schon suspekt wirkt (Müsste ich natürlich im Laden mal selber ausprobieren), USB-C

Das ist alles schön teuer und sicher ganz okay, ein Problem stellt sich da noch: USB-C vs. MagSafe bzw. USB-C vs. Standard-Ausgänge.

Es wirkt nämlich nur auf den ersten Blick scheiße, ein Notebook zu haben, das nur USB-C-Anschlüsse hat. Natürlich schimpfen alle über den Dongle-Wahnsinn. Aber der bleibt einem ja mit USB-A oder -B nicht erspart. Da ich den Laptop im Dock betreiben will, wenn ich nicht unterwegs bin, hängt da ohnehin eine neunschwänzige Katze an Kabel- und HUB-Klabusterbeeren dran, ob jetzt mit alt-USB oder neu-USB. Beim 2015er MBP würde ich HDMI-Kabel, Stromkabel und mind. 1 USB-Hub an dem Ding dranhängen haben, alle an eigenen Ports. Wenn ich das Ding also "abbauen" will (Oder halt aufbauen) muss ich rund um das Gerät herum erstmal die Pömpelei starten.

Beim 2016er MBP mit USB-C lachen zwar alle über die Adapter und die Dongles, aber mal Realtalk: Die Stecker am Gerät selber werden verringert, und das ist eine gute Sache. Ich muss zum mitnehmen nur zwei Kabel abziehen statt drei, und an dem einen der Kabel hängt dann gleich alles dran: HDMI, USB via Dongle etc. Falls es mal Kabelbruch geben sollte, wechselt man einfach das USB-C kabel aus, feddich. Ein Reisenetzteil, dessen Kabel auch mal brechen kann (Dann muss nur das Kabel gewechselt werden) und ein einfacher USB-C auf USB-Adapter für unterwegs, und das wars. Richtig ätzend wäre, wenn es wie beim Macbook ohne Pro und ohne Air nur EINEN USB-C-Port gäbe. Dann wäre Kotzen durchaus angesagt. Aber der zweite Port allein macht schon viel wett. USB-C auf Lightning-Kabel gibts ja auch, also kann während des iPhone-Ladens auch der Laptop geladen werden. Problem beim 2016er MBP OHNE Tatschbar: Der Prozessor ist leicht kümmerlich und nur gelinde über dem Niveau der Macbook Airs. Upgrade nur durch Build-to-Order und dann im Grunde genauso teuer wie das 2016er MBP MIT Tatschbar (auf welche ich scheißen kann, beim Betrieb im Dock erst recht).

Meine Wunschvorstellung wäre ein 13" Retina Macbook Pro mit der CPU des 2015ers und der SSD des 2016ers für 1500 Euro maximal, aber das gibts halt einfach nicht. Entweder ist die CPU zu lahm oder die SSD zu winzig. Ich kann mir kaum vorstellen, mit 128 GB vernünftig zu arbeiten. Da MUSS ich ständig ne externe HDD mitschleppen, bei 256 GB, was auch SEHR wenig ist, hat man zumindest Spielraum. Aber ein SSD-Upgrade kostet durch die Bank knapp 300 Euro, wo ich mich frage, mit welchem Bömmel die Heinis in Cupertino eigentlich gewixt sind. 2000 Euro für nen Mobilrechner, oder generell Rechner, gehen eigentlich gar nicht, und wie gesagt ich find die Touchbar unnötig und Spielkram für Babbies (Allein das Gewicht, dass sie bei der Präse auf Emojis gelegt haben... gnnnnnn...). Ich brauch keinen extra komplizierten Weg um Lautstärke und Helligkeit zu ändern, wo es bisher super über die F-Tasten funzte. Der ganze Force-Touch-Kram ist hingegen ziemlich cool. Me gusta.

Klar, egal ob 128 GB oder 256 GB, eine externe HDD ist Pflicht, aber die kostet zum Glück ja nur menschenwürdige Preise. Wenn ich mit dem Ding Final Cut benutze (Was ich vorhabe), dann sind 256 GB eigentlich Pflicht, allein schon um Projektdaten zur Bearbeitung auf der Systemplatte vorzuhalten (Der ganze Prozess wird zu einer Pein im Arschloch wenn man die Daten über ne stinknormale USB-Verbindung zu ner externen Platte bearbeitet, wie euer Vadder das wahrscheinlich machen würde weil er keine Ahnung hat!). Wenn das Einsteiger-MBP ohne Touch Bar die CPU aus dem 2015er MBP hätte und genauso viel kosten würde, wäre ich sofort dabei. So aber bremse ich mich selber bei jeder Entscheidung aus und treffe faulste Kompromisse, solange ich nicht bereit bin, einfach Tonnen von Geld auf das Problem zu werfen. Da das Gerät dieses Jahr noch gekauft werden soll und die Adapter solange noch rabbatiert sind, wäre das nicht groß das Problem (Wie gesagt, ich hätte so oder so Kabelsalat, lustige Memes hin oder her), da ich nur den einen Adapter für HDMI plus USB und ganz normal USB-C auf USB-A/-B bräuchte.

Was mich abfuckt, sind die faulen Kompromisse in anderen Bereichen, also CPU und SSD. Da haben sie es wirklich zielsicher geschafft, bei allen Modellen unter "Maybach"-Level mindestens einen fetten Pferdefuß einzubauen, der sich auch nicht einfach wegreden ließe. Ich muss das nochmal genauer nachlesen, aber ich hab jetzt ein gutes dutzend unterschiedlicher Reviews und auch Gegenüberstellungen gelesen und gesehen, dass ich meine irgendwo in diesen Reviews sei erwähnt worden, dass das 13" 2016 MBP ohne Touchbar niedriger bencht als das 2015er 13" MBP unter Geekbench, was einfach... aaaaaah. AAAAAAAAAAH. ARRRRRRRRRGH, EPPURU!

Natürlich werden im März/April bestimmt Geräte vorgestellt, die genau meine Kritikpunkte ausmerzen, aber dann ist der unmittelbare Bedarf natürlich erstmal vorrüber.

Das auch echt niemand anderes auf diesem Planeten ähnlich vernünftige (!) Kompaktrechner geschissen kriegt. Zum kotzen.
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