Antwort auf den Beitrag "Muppet Sh... ääähh... Slipknot" posten:
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>Großartige Comedy! Mehr leider auch nicht. Los ging es damit, daß am Eingang alles, was entfernt nach Nieten oder Ketten aussah, abgenommen wurde. Zuerst wurde ja der Hallenbetreiber verdächtigt, da es die Schleyerhalle war, also der Ort, an dem sich normalerweise Grönemeyer und Phil Collins die Klinke in die Hand geben. Doch weit gefehlt, die Anweisung, nur Leute in kuscheligem Outfit in die Halle zu lassen kam, von der Band wie uns später von der Security zugetragen wurde. Ich bin zwar seit dem Ende der Pubertät kein Nietenträger, aber mein Geldbeutel hat auch den Unmut der Türleute erregt und ich musste meine Kette abmachen. > >Ganz ehrlich, liebe Maskenäffchen, ich gehe jetzt schon über ein Vierteljahrhundert auf Metalkonzerte und ich hab in der Zeit nicht eine Schlägerei oder anderweitige Rangeleien erlebt, in denen Modeartikel eine tragende Rolle gespielt haben. Was soll der Unfug bitte? > >Aber kommen wir zum eigentlichen Konzert. Children Of Bodom habe ich leider verpasst, kann darum nichts dazu sagen, aber Machine Head und Slipknot habe ich noch erwischt. > >Machine Head waren abgesehen vom Sound ganz OK und haben ihr Programm sauber runtergespult. Mit Imperium haben sie dann auch bei mir gewonnen, auch wenn ich die Band sonst nicht so mag. Das Riff zu Beginn der zweiten Hälfte ist einfach ein Meilenstein. > >Ich hatte ja auch insgeheim die Hoffnung, daß Machine Head für viele ein Grund waren, hinzugehen, aber als Slipknot auf die Bühne kamen war klar, daß fast alle wegen der Karnevalstruppe gekommen waren. Erschreckend, daß so ein Kasperletheater 1,5 mal so viele Leute in die Halle lockt wie Slayer. > >Was folgte waren anderthalb Stunden gepflegte Langeweile gepaart mit Unfähigkeit. Ich glaube, seit Lars Ulrich habe ich keinen Drummer mehr gesehen, der sich Live so oft verheddert. Ich kannte vor dem Konzert zugegenermaßen nur ihre Hits, was den Eindruck der Band aber nur verschlechterte. Denn das, was die Band wirklich kann, sind melodische Parts. Und davon haben sie deutlich zu wenig. Ich denke, wenn sie ihre Masken ausziehen und Alternative/Rock machen, könnte man die Band sogar ernst nehmen. Aber als knallharte Metal Band, wie sie sich immer präsentieren, sind sie eine große Lachnummer. Das schlimme an der ganzen Sache ist aber, daß sie sich offensichtlich ziemlich ernst nehmen. Ich hatte ja vor dem Konzert noch die leichte Hoffnung, daß das alles absichtliche Satire ist und in Richtung GWAR-Light geht, aber weit gefehlt. Das ist zum Teil fast schon ins religiöse abgedriftet. Comedy-Highlight war dann aber der Moment, an dem zwei Drittel der Halle vor der Band auf die Knie gingen und der Sänger die Leute, die stehen blieben, noch dumm angemacht hat. Uns wurde auch mehrfach versichert, daß wir extrem crazy sind, weil wir da sind. Stimmt, lieber Herr Slipknot, auf ein Kozert zu gehen, bei dem am Ende scharenweise Eltern vor der Halle stehen, um ihre kleinen abzuholen, ist schon ziemlich wild! Auf dem Canstatter Wasen gegenüber ist gerade übrigens ein Zirkus zu gast. Zufall? Ich glaube nein! > >Hier noch ein Zitat von Niels Ruf, als Slipknot bei ihm im Studio waren: "Ich habe gehört, ihr habt immer Masken auf, wieso heute nicht?"
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