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| Thema: Tôkzô Monogatari (Ozû) | Antwort auf: Strömendes TV, lineares Kino oder seltsame Silberlinge von Daiyama | |
| Gestern beim "Filmeabend" mit den Mittwochs-Kumpels geschaut (musste einmal quer durch die Stadt beim Berufsverkehr ... ich HASSE Berufsverkehr, aber da die eine UBahn aktuell nicht fährt und ich Sake und Co dabei hatte, wollte ich nicht alles im ÖPNV schleppen). Hab noch mein altes Photoalbum von 1999 präsentiert, war ein unterhaltsamer Abend und ich war um 0:30 wieder daheim. Bin also heute etwas müde. Der Film ist hierzulande als "Tokyo Story" oder auch "Die Reise nach Tokyo" bekannt: [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Reise_nach_Tokyo] Film hat mir sehr gut gefallen, es passiert im Kern nicht viel, aber die Art und Weise, wie die Eltern behandelt werden ist nur als freundlich-grausam zu bezeichnen. Ich denke, die Menschen haben sich seit den 50ern in dieser Hinsicht wenig weiter entwickelt, Ausnahmen bestätigen die Regel. Interessant war auch die Art und Weise, wie Ozû gefilmt hat, oftmals schauen die Schauspieler nahezu in die Kamera, so dass man sich angesprochen fühlt, die Winkel sind fast immer an der Geometrie der Häuser und Wohnungen ausgerichtet, es gibt keine Kameraschwenks. Vermutlich gibt es noch viele Details, welche einem entgehen und Bedeutungen, die uns kulturell verschlossen bleiben, so war es jedoch ebenso ein interessanter Blick in diese Zeitepoche. Nur 8 Jahre nach Hiroshima fährt schon wieder ein Zug dorthin, das Thema des Krieges wird immer wieder thematisiert (durch einen gefallenen Sohn), aber nicht irgendwie so negativ belastet, wie man es vielleicht erwarten könnte. Sicher nicht für jedermann und mit knapp 135 Minuten Laufzeit (keine Minute am Ende ist der Cast ... kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen), in denen wirklich nicht viel passiert auch kein leichter Film, dennoch sehr sehenswert in seiner Andersartigkeit und eben nicht NUR wegen seiner Andersartigkeit. 5 von 5 Sake-Gläser |
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