| Arne (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 27.01.2025 15:04 Uhr |
>>Wie das endet, ist bekannt. 60% aller neu eröffneten Gastrobetriebe gehen im ersten Jahr pleite und hinterlassen oft auch noch einen Haufen Schulden. (Banken hassen diesen Trick.)
>>
>>Aber warum dürfen Leute, wie die oben genannten Betreiber, überhaupt so einen Laden eröffnen?
>>Oder präziser ausgedrückt: Warum dürfen sie den Laden betreiben ohne einen Fachmann (gelernten Koch) anzustellen?
>>Bei den meisten Handwerksbetrieben muß, meines Wissens nach, ein Meister oder etwas vergleichbares (jahrelange Erfahrung) vorhanden sein.
>>Ich kann keine KFZ Werkstatt betreiben als gelernter Koch. Ich kann so auch keinen Betrieb als Klempner oder Tischler oder Elektriker betreiben.
>>Ich kann jedoch ganz ohne Ausbildung (oder auch nur eine Ahnung) als Koch arbeiten und ein Restaurant betreiben.
>>Wie kann das angehen? Ist es uns echt wichtiger dass unser Klo funktioniert als das, was wir uns als Nahrung zuführen?
>
>Ganz einfach: Den Job will (spätestens seit Corona) abseits der Metropolen keiner mehr machen. Anstrengende und schlecht bezahlte Ausbildung, Arbeitszeiten aus der Hölle, miese "Work-Life" Balance, Bürokratieoverkill, Personalmangel und Gäste, die sich über jeden Scheiß aufregen und nichts bezahlen wollen. Wir waren mit dem Turnverein (der hat auch alles bezahlt) letzte Woche in einer kleinen Dorfgaststätte, deren Betreiberpaar bereits in den Siebzigern ist, nur noch wegen der alten Stammgäste offen hat und das auch nur noch Fr-Sa-So. Da gab es eine eingeschränkte Karte mit vier lokalen "Bestsellern" drauf, die halt viele "Gemeinsamkeiten" haben (Jägerschnitzel, Zwiebelrostbraten, Rinderrouladen, Nudeln mit Lachs-Sahnesosse) und eine vegetarische Alternative gab es auf Anfrage. Pfannkuchen mit Pilzsosse wollten die zwei Damen nicht, Käsespätzle auch nicht, ebensowenig wie Nudeln mit Tomatensosse, immerhin waren sie dann mit einem großen Salat einverstanden. Davor wurde aber lautstark bekundet, wie ungerecht es wäre, dass sie jetzt nur so "einfache" Sachen bekämen.
Ist sicherlich alles richtig und ich weiß auch, dass Koch ein sehr harter Job ist, aber das erklärt doch nicht, warum man keine Ausbildung braucht um als einer zu arbeiten und ein Restaurant aufzumachen.
Übrigens war meine Geschichte an der Stelle noch nicht vorbei.
Das die beiden Honks den Laden schmissen ist inzwischen übrigens 10 Jahre her.
Danach kam ein Profi (gelernter Koch), möbelte alles auf und der Laden war nicht nur super, der lief auch noch super.
Leider ist der Herr an Weihnachten vor ein paar Jahren gestorben.
Dann wurde der Laden von einem anderen Koch übernommen. Name, Einrichtung, alles bliebt gleich. Es wurde etwas teurer, aber das hat niemanden gestört. Das war immer noch ein super Laden der echt brummte.
Warum der jetzt ende letzten Jahres dicht gemacht hat weiß ich nicht.
Das ein neues Restaurant kommen soll war von Anfang an bekannt. Also noch bevor das Restaurant schloß. Dieses Mal allerdings unter einem anderen Namen. Gerade habe ich mal durch`s Fenster geschaut und die gesamte Einrichtung ist weg.
Jetzt hoffe ich mal stark, dass da wieder was gutes rein kommt. Es ist nämlich ausgesprochen angenehm in weniger als 30 Meter Entfernung ein gutes Restaurant zu haben. (Ich schaue ironischerweise aus meinem Küchenfenster auf das Restaurant.
)Dass das von vielen als "teuer" bezeichnet wurde (ich empfand es als angemessen) ist mir egal. Ich bezahle gerne gut für gute Ware.
Und das schien vielen so zu gehen. Denn wenn man nicht reservierte hatte man immer gute Chancen keinen Platz zu bekommen. Der Laden war bei beiden letzten Betreibern immer sehr gut besucht, der Parkplatz immer voll.
Ich hoffe wirklich, dass das auch in Zukunft so läuft.
***Diese Nachricht wurde von Arne am 27.01.2025 15:09 bearbeitet.***