membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.08.2017 15:06 Uhr
Thema: Re:GoT: Zottelige All-Star-Combo in Flokati Antwort auf: GoT: Zottelige All-Star-Combo in Flokati von a gentle breeze
>[http://www.taz.de/Ende-siebte-Staffel-Game-of-Thrones/!5437083/]
>
>[https://www.vox.com/culture/2017/8/23/16184306/game-of-thrones-season-7-white-walker-dragon-battle-dumb-no-sense]
>
>Die siebte Staffel endete erwartbar. Der o. g. Kritik kann ich zustimmen. Ohne die Buchvorlage fehlt die Vision und die Handlungsstränge werden kürzer. Erklärungen müssen zügig geliefert werden und generell ist der Zuschauer schneller zu befriedigen. Schon als der zweite Bösewicht (nach dem sadistischen Königssohn) aufgebaut wurde, um ihn dann niederzumachen, dachte ich, dass es nun bergab geht. Mal sehen, was die letzte Staffel bringt (vermutlich nichts Gutes).


In dem einen Text gibt's einen Link hierauf, der Text trifft es auch ganz gut:
[https://lareviewofbooks.org/article/game-thrones-death-enemy/#!]

Die siebte Staffel war schon sehr schwach. Man guckt halt, weil man die ganze Zeit schon geguckt hat, aber die Handlung ist flacher, die Dialoge stumpfer, es gibt Redshirts und Plot Armor statt Heldentode und wenn man hinterher die ganze Zeit sich offensichtliche Ungereimtheiten in Sachen Zeit/Raum und Charaktermotivation zurechtfertigen muss, anstatt Suspension of Disbelief noch nachwirken zu haben wie früher, lässt es sich schwer von der Hand weisen, dass die Serie nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Es ist nicht nur das Endgame Setting fernab der kleinen Intrigen, es ist auch die Art und Weise, wie die die wenige Zeit (7 Folgen) dazu nutzen, vieles Interessante nicht zu zeigen (ein paar Charaktere bekamen kaum Screentime, und früher ist Leuten auf dem Weg irgendwohin auch mal was passiert! Gut, wir hatten die überraschende Seeschlacht, aber auch das wirkte ziemlich gerusht) - und dann drei Folgen Theater für die Zuschauer: Arya und Sansa tun so, als würden sie sich nicht trauen. Ich fand das völlig schräg: Anstatt dem Zuschauer zu zeigen, was Sache ist; wie Littlefinger hintergangen wird , wird das über drei Folgen in die Länge gezogen, der Zuschauer die ganze Zeit hinters Licht geführt (naja, so halb...) und mit einem Twist enthüllt?! Das passt irgendwie nicht zur Sendung.

Dazu kamen eben noch so Einstellungen, deren Ausführung ich als etwas clunky bezeichnen würde, die ganzen Charakterdialoge in der vorletzten und letzten Folge, wo sie in beiden Folgen gleich anfangs nebeneinander hergehen (in den Norden bzw zum Treffen) und ratz fatz ein paar Charaktere wechselnd miteinander im Dialog zeigen. Die Idee war nicht schlecht, die Umsetzung war... gestelzt.

Der Gong kam dann gestern kurz vor Schluss, als beim Softporno knallhart effektiv Narration drüberlief, damit auch noch der Letzte schnallt, was Sache ist, und das ganze wird so seltsam als Reveal behandelt, als hätte nicht nur das Internet vor ein paar Jahren schon rausbekommen, was Phase ist, sondern die Show nicht auch schon in mehr als fünf Szenen mehr oder minder direkt gesagt, dass dem so ist.

Die Serie ist halt irgendwie nur noch Durchschnitt.
Felix wird sagen, war sie schon immer, oder schlimmer, aber Felix ist halt manchmal wunderlich.
< Auf diese Nachricht antworten >