Rinoa  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.09.2014 15:10 Uhr
Thema: Re:Schon jemand auf dem Paläo-Zug aufgesprungen? Antwort auf: Re:Schon jemand auf dem Paläo-Zug aufgesprungen? von Don Cosmo

>Das denke ich mir schon. Aus Sicht der Evolution betrachtet sind wir auch noch nicht sooo weit weg, wir sind halt nur gut erzogene Wilde. Kann man auch auf der Wiesn gut beobachten.

Heheh, denk ich mir.
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>Das wäre eben der interessanteste Punkt: Was gab es überhaupt und was gab es nicht.


Ich vermute mal, das kann man sicherlich ganz gut nachrecherchieren. Aber es ist wohl ziemlich eindeutig, was es halt nicht gab.
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>Da fällt mir natürlich gleich das Suppenkoma ein. Oder gibt es das auch bei der Fred-Feuerstein-Diät?

Das sagt mir jetzt gar nichts?
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>Ich denke auch, daß man ohne Kartoffel und Getreide genauso gut oder sogar besser leben könnte, wir uns sicherlich falsch ernähren. Ob es letztendlich Sinn oder Spaß macht, so "rustikal" zu essen, müsste man mal auf einen Versuch ankommen lassen. Mir würde da natürlich erst mal ein Restaurant vorschweben zum testen.


Also lecker Steak mit Kräuterbutter und Salat geht doch immer.
Es erfordert Umdenken, geht dann aber sehr gut.

Was ich kritisch sehe ist die Neuzüchtung vom Zwergweizen, der seine Chromosomenzahl mehr als verdoppelt hat. Steht in direktem Zusammenhang mit Gluten- und anderen Unverträglichkeiten. Weizen hat in der Randschicht auch ein Gift gegen Fressfeinde, das Entzündungen auslösen kann. Nach knapp 10.000 Jahren sind wir da genetisch noch nicht adaptiert, das dauert wohl eher im Rahmen von +100.000 Jahren. Kann ja aber noch kommen. Wenn ich dann aber sehe, wieviele Übergewichtige und Diabetiker es gibt, bezweifle ich es.

Man darf nicht vergessen, dass Wissen auch verloren geht. Bevor wir Insulin hatten, wurden Diabetiker (besonders Typ I) ohne Kohlenhydrate ernährt, sonst wären sie gestorben. Damals wußte man noch, dass "Mehl- und Süßspeisen" "Zucker" machen. Jedes Kohlehydrat wird letztendlich zu Glucose gespalten. Heute mampfen die Diabetiker alles, weil es ja Insulin gibt.
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>Gab es damals eigentlich Salat? Mit Essig?? Also ohne Salat ... das wäre nix für mich!


Wie gesagt, ich kann nichts detailliertes zu Paleo sagen. Nicht von morgens bis abends Kohlehydrate in sich reinzustopfen, ist grundsätzlich schon mal nicht schlecht. Wenn man das alles gut verträgt, kann mans ja auch machen. Hat man Baustellen oder ist gar dick, sollte man sich das nochmal überlegen. Nicht Fett macht Fett, sondern die KH. Nicht umsonst wird Gänsestopfleber mit Getreide "hergestellt".

Das heisst jetzt nicht, Kartoffel usw. zu verteufeln. Aber morgens schon Brötchen mit Marmelade, mittags Nudeln, Abends "Abendbrot" ist für Leute mit Problemen zu viel.

Gernell find ich es gut, dass ein Umdenken bei den Fetten stattfindet. Wir brauchen Fette, vor allem die tierischen. Mit diesen sind wir überhaupt zu dem geworden, was wir sind. Und nicht mit Nudeln in fettarmer Soße! Fettarmer Chemiekram hat noch nie jemanden gesund oder auf Dauer schlank gemacht.

Man kann sich ja auch gern mal Eskimos anschauen, was die so essen (Fett, Fett, Fett...) oder die Massai.

Klar geht das bei uns nicht, aber einfach mal um zu schauen, was noch am ehehsten unserer ursprünglichen Ernährungsweise ähnelt und was einem nicht so guttut. Klar ist, dass Zivilisationskrankheiten bei uns wesentlich mehr verbreitet sind, als bei den beiden genannten. Und leider wird das auch immer mehr. Das haben wir auch der DGE zu verdanken, die damals nach Kriegsende die Aufgabe hatte, die Masse zu ernähren. Das geht halt mit KH und billigem fettarmen Fett (Margarine) besser, als gesund (zu teuer). Die empfehlen ja heute noch 60% KH und maximal 30% Fett *rolleye*
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