turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 25.10.2022 02:20 Uhr
Thema: Re:Archivnachtrag, 23.10.2022 Antwort auf: Re:Archivnachtrag, 23.10.2022 von Don Cosmo
>Ein aufmunterndes Tätscheln reicht mir ja schon!
>Wobei es mir auch hilft, das Ganze into the void zu rufen, Hauptsache erst mal von der Leber weg.


Dafür ist das Archiv ja da. Denke ich zumindest!

>>Deshalb schickt den das KH auch konsequent heim, sobald keine Gefahr mehr für Leib und Leben besteht. Was sollen sie denn auch machen? Die haben ja auch genug zu tun.
>
>Einerseits richtig, andererseits ... ich dachte, es gäbe irgendwelche Ausnüchterungszellen. Oder sind die nur für so Wiesn-Alkis, die sich nur einen Tag zulaufen lassen. Achja...


Die sind nur für (sehr) gewaltbereite Suchtis.

"Hier" war der Wille dann nach mehreren epileptischen Anfällen (aufgrund "eigenmächtigen" Entzuges und einer Leberzirrhose) irgendwann da. Klar war dann aber auch, dass es 5 vor 12 ist und der Zug auf ein normales Leben mit hier und da einem Bierchen oder Weinchen abgefahren ist. Ein Leben ohne Alkohol - oder gar kein Leben mehr. Vorher auch immer tausend Ausreden, warum der Griff zur Flasche "nicht seine Schuld" war. Wie gesagt, irgendwas ist immer. Er war dann stationär in einer richtigen Entzugsklinik, wurde (meines Wissens nach) nie wieder rückfällig und hat noch über 20 Jahre damit rausgeholt. Sein aktuelles Leben wär ihm das damals wohl auch nicht unbedingt wert gewesen, erst die Zukunft hat ihn dann belohnt. Deshalb ist es auch fast unmöglich von außen durchzudringen und wenn man es noch so gut meint. Am Ende hagelt es sogar noch Vorwürfe, warum man nicht besser "auf ihn aufgepasst" hat und man fängt an, die Rückschläge auf sich selbst zu projizieren. Ohne den ehrlichen Willen des Schluckspechtes das anzupacken geht es nicht. Mit all den Konsequenzen, Schmerzen und Erkenntnissen und ohne wenn und aber. Man kann erst helfen, wenn dieser Schalter richtig umgelegt ist, vorher ist es vergebene Liebesmühe, so hart das auch klingt. Und sobald die erste Ausrede im Raum steht, ist dieser Punkt eben noch nicht erreicht, dann helfen auch Therapeuten und Gespräche nix.
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