turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 25.01.2022 11:06 Uhr
Thema: Archiveintrag, 25.01.2022 Antwort auf: Archiveintrag, 12.04.2021 von Sascha
Ach Archiv,

nun ist schon die zweite Nachbarin aus dem "Drei Schwesternhaus" gestorben. Stolze 91 zwar, aber es fühlt sich schon komisch an. Sie hat unsere bunte Lichterkette im Garten sehr gemocht, weswegen wir die auch im Winter immer angelassen haben. Nun steht das Haus leer, denn die mittlere Schwester, von uns immer "Eule" genannt, weil sie stets vor sich hingesummt hat, ist im Pflegeheim. Die müsste aber auch schon an die 90 sein, kann sehr schlecht laufen und hört fast nix mehr. Immerhin haben wir jetzt die Gelegenheit einen neuen Gartenzaun zu bauen, der alte Maschendrahtzaun war nämlich immer Bedingung, weil Hilde so gern Zaungespräche führte. Machs gut, Hilde, warst ein herzensguter Mensch. Gut, zu Schnecken und Ratten eher nicht so, erstere hat sie mit Draht aufgespießt und letztere mit dem Spaten verkloppt, aber sie hat viel Zeit mit Yuna verbracht und war immer sehr ausgeglichen und zufrieden.

Yuna hat diese Woche immer nur bis 13.00 Uhr Schule, es ist Projektwoche, aber die 9er und 10er bekommen dieses Mal ein "Power-Training" in den Hauptfächern aufgezwungen, es sollen Kernkompetenzen überprüft und gegebenenfalls nachgebessert werden. Davon sind sie jetzt natürlich nicht allzu begeistert, wird aber dem einen oder anderen Lernenden sicher gut tun. Zum nächsten Schulhalbjahr sollen sie auch eine neue Englischlehrerin bekommen, da die "alte" Lehrerin ja momentan nur vom Homeoffice ins Klassenzimmer geschaltet wird, weil sie wegen ihrer Schwangerschaft keine Maske tragen darf. Das hat auch zur Folge, dass das Lernbegleiter-Zweiergespann (Klassenlehrer) eine neue Hälfte bekommt. Ganz schönes Durcheinander, kann aber eigentlich nur besser werden. Alles in Allem kam die Schule im Nachhinein betrachtet bis jetzt wirklich erstaunlich gut durch die Coronazeit und die Schüler haben nicht allzu viel verpasst. Ändert natürlich nichts daran, dass unser Schulsystem weiterhin große Kacke ist, da kann die Schule aber nichts für und die meisten Lehrer waren sehr engagiert und haben viel Freizeit dafür geopfert, damit der Laden läuft. Als Yuna durch die Onlinekonferenzen längst schon nahezu "normalen" Unterricht hatte, war selbst bei den Privatschulen von ihren zwei besten Freundinnen nur sporadisches Zettelchaos und Achselzucken angesagt. Die eine Schule hat ihre Schüler in den letzten Wochen jetzt sogar per Samstags-Unterricht Lernnachweise in allen möglichen Fächern nachschreiben lassen, der absolute Super-Gau für ihre Freundin.
< Auf diese Nachricht antworten >