Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.10.2018 21:46 Uhr
Thema: Re:Archiveintrag, 22.10.2018 Antwort auf: Archiveintrag, 22.10.2018 von Carnivore
>Ich bin so dermaßen am Ende.

:(

>Videospiele machen kaum noch Spaß. Ganz allgemein. Meine ganze alte Sammlung (alles bis auf aktuelle Konsolen - PS4, One, Switch, Vita, DS) habe ich schon letztes Jahr verschenkt und verkauft. Es interessierte mich nicht mehr und ich dachte es ist besser, wenn Leute das Zeug haben die sich daran erfreuen.

Komisch, ich hatte Dich noch als einen der aktivsten oder zumindestens experimentierfreudigsten auf meiner spärlichen Friendlist eingestuft. Nicht, dass ich da aktiv und im Detail verfolge, was wer tut, aber ab und zu grob drüber schauen, das tue ich schon. Und da dachte ich mir immer: "Schau an, der Carnivore, was probiert er denn heute aus?"

>Das neue Zelda (Breath of the wild) macht mich auch kaum horny. Ich verstehe gar nicht warum das alle so geil finden.

Zu GoW kann ich nix sagen, mir war und ist Kratos seit jeher unsympathisch, aber die Welt in Zelda und wie gut Link da rein passt, wie "natürlich" man sich in dieser bewegt ... das erschließt sich erst nach einer Weile und im Kontrast mit Blendern wie Horizon:Zero Dawn umso mehr. Aber ja, es ist auch sperrig und nicht so zugänglich und mit der Karotte an der Angel wie andere Teile.

>Freitag erscheint Red Dead Redemption II. Und es interessiert mich... wenig.
>Ja, ich habe es vorbestellt, aber nur, weil ich sonst gar nix mehr zocke. Hoffentlich haut mich das mal wieder vom Hocker.


Was müsste denn passieren, dass Deine Sitzgelegenheit unter Deinem Allerwertesten verschwindet?
Dieses Gefühl von früher, wo man fieberhaft kaum an anderes denken konnte, wo Spiele mit neuen Ansätzen und Ideen für Aha-Erlebnisse sorgten, das habe ich auch schon lange nicht mehr gespürt. Ein PSO oder Wipeout, Wavrace, Mario64 oder ResidentEvil ... alle hatten was ikonisches und heute müssen Spiele derart viele Geschmäcker gleichzeitig befriedigen, dass man die Nuancen gar nicht mehr herausschmecken kann.
Ich denke, dass man gar nicht auf den BigBang warten sollte, sondern sich so tief eingraben in einen Titel, dass man dessen (hoffentlich vorhandenen) Diamanten zu schätzen weiß. Bei Monster Hunter World war es zB für mich auch okay, 250 Stunden die Grindmühle zu absolvieren und dann zu sagen: "Ende Gelände!"

>Dann stelle ich fest, dass mein Vater (geht immerhin auf die 80 zu) mit seinem Handy mehr Datenvolumen verbraucht als ich. 50% mehr als ich, um genau zu sein.
>Ging alles für Whats App drauf. So beliebt muß man erst mal sein!
>Da fragt er mich ganz irritiert, warum das auf einmal alles so langsam läuft. Schon fast drollig.


Naja, ob das nun eine Messlatte ist, auf WhatsApp abzuhängen und die Witze zu lesen, die selbst Sascha schon zu abgedroschen sind? ;)

>Und dann gestern der Schock überhaupt: Meine Frau guckt (in meiner Abwesenheit) Rocketbeans TV. "Ist richtig spannend beim zocken zuzugucken." Okay, das tu ich auch, aber ich dachte immer ICH sei der Zocker in der Familie und das ist eine Nerdsendung. Nix ist!

Zuschauen beim Zocken werde ich wohl nie verstehen. Wenn man zu zweit auf dem Sofa sitzt und abgibt, sicher, aber irgendeinem YouTuber zuschauen, der vor sich hin daddelt? Hmmm.

>Und im PP-Forum (ein Forum für Videospiele... irgendwie) lasse ich mich auch schon seit Jahren kaum noch blicken. Ich glaube die Welt verliert einen Ex-Nerd an die Videospielelosigkeit und ich setze mich demnächst nur noch in den Garten und füttere nörgelnd die scheiß Hühner!

Auch darüber kann man reden! Ich glaube, auch wenn es viele vielleicht gerne NUR als VIdeospieleforum sehen würden, die Zeiten, in denen man noch große Erkenntnisse teilen konnte und quasi alle die selben 3-5 Titel gespielt haben, sind vorbei. Man kommt kaum hinterher mit dem Fließband und Backlog, muss noch Serien streamen anstelle den Tatort zu glotzen und überhaupt bleibt beim Arbeitsstress kaum noch die Zeit für Zocken UND drüber quatschen.
Sich hier übers Wetter, Alltagsgeschichten und auch mal persönliche Erlebnisse zu unterhalten finde ich ebenso in Ordnung, wobei man da oftmals weniger fachsimpeln kann. Das vermisse ich schon...

>Irgendwie muß man die verdammte Zeit ja totschlagen und Videospiele bringen es ja (leider) nicht mehr.

Totschlagen ist bei mir das falsche Wort, freischaufeln eher. Oftmals habe ich jedoch eine gewisse Lethargie, geradezu Lähmung, wirklich anzufangen. Sei es ein neuer Titel oder wie jetzt, gegen 21 Uhr hastenichgesehen noch einen Titel starten, weil man genau weiß, wann der Wecker morgen früh klingelt. Man ausgeschlafen sein will, sonst nicht zur Ruhe kommt, wenn noch eine Stunde Action im Sessel ist. Wochenende wird beherrscht von liegengebliebener Hausarbeit, Ausflügen, Wochenendeinkäufen oder sonstigen Projekten. Dass ich mal ungestört 2-3 Stunden am Stück zocken könnte ... puh, wann gibt es das noch? Früher hatte man das quasi jeden Tag geschafft und wurde erst ab 4-5 Stunden satt.

Also, alles irgendwie beschissen, aber man muss einfach tapfer bleiben!
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